1. Kapitel

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"Hey, du! Pass auf wo du hingehst! Wo sind deine Eltern? sag ihnen, sie sollen auf dich aufpassen!"
Dass ist der Satz, den ich täglich hören muss. Niemand respektiert ein Kind, das alleine herum läuft, dreckig und ohne Auffsicht. Ich bin jetzt 13 Jahre und hatte nie eine Spur von meinen Eltern gefunden. Ohne irgendwas war ich überall gewesen, habe nachgeforscht und vieles herausgefunden. Aber leider nichts nützliches. Aber jetzt konnte ich nicht hier bleiben. Langsam gehe ich die Straße hinunter. Wo soll ich hingehen? "Leute guckt mal, da ist dieses armselige Kind dass immer die gleichen Sachen anhat!" wirklich jetzt? Schon wieder dieser Typ? Akito, der Junge der alle gegen mich aufhetzen will. "Was ist? Was hast du gegen mich?" "Als ob das nicht klar ist! So ein Kind wie du hat hier nichts zu suchen! Sieh dich doch mal an, checkst du denn gar nichts? Deine Klamotten sind dreckig und deine Haare auch! Kein Wunder dass deine Eltern dich verlassen haben!" mit einem schadenfrohen Lächeln beendet er seinen Satz. Was habe ich ihm getan? Es ist einfach nur meine Anwesenheit. Ich habe nichts mehr und er hat alles. Aber das mit meinen Eltern ist zu viel. "Meine Eltern haben mich nicht verlassen- sie haben mich nicht verlassen! Nein!" Die Gesichter der anderen Kinder verschwimmen. Ich kann jetzt nicht weinen! Ich sehe schwach aus, wenn ich weine! Akito's hämisches Lachen ist das einzige, was ich höre. Während er näher kommt, versuche ich verzweifelt, auszuweichen, doch es geht nicht. Schon liege ich in der Pfütze. Mein noch nie gewaschener Kimono hat einen neuen Fleck bekommen. Das Lachen entfernt sich und ich traue mich aufzustehen. Es fühlt sich an, als ob ein weiteres Stück meines gebrochenen Herzens abfällt und in der Dunkelheit der einbrechenden Nacht verschwindet. Werde ich meine Ziele je erreichen? Werde ich für immer obdachlos auf der Straße leben, immer auf der Suche nach Eltern, die schon längst tot sein könnten? Das kann nicht stimmen, dass kann ich nicht zulassen! "HILFE! BITTE HELFT MIR!" ein lauter Schrei reißt mich aus meinen Gedanken. Soll ich hingehen? Ich könnte dabei verletzt werden... aber jemand braucht Hilfe! Ich richte mich auf und folge den Schreien. Ich folge den dunklen Gassen, schneller, schneller! Hier ist es! Ich blicke mich in der Gasse um, Bluttropfen führen zur Mitte hin, ich folge ihnen, als ich etwas bemerke. "A-Akito?", stottere ich. Was ist mit ihm los? Schnell laufe ich zu ihm. Ako? Geht es dir gut? Ako, antworte mir!" Langsam richtet sich Akito auf. Geschockt sehe ich ihm ins Gesicht. Was ist mit ihm passiert? Rote Linien vermischen sich mit Blut in seinen Gesicht, laufend fließt Blut aus dem Mund. Seine Augen richten sich zitternd auf mich. "Du...", flüstert er. Er steht auf, er bewegt seine Hand zu  mir, ich sollte rennen, weg von hier und weg von ihm, doch ich kann mich nicht bewegen. Ich kann mich nicht wehren, ich kann nichts machen, nichts... seind Hand schließt sich um meinen Hals, die Fingernägel stechen durch die Haut und ich spüre wie ich anfange zu blute. Lange halte ich hier nicht mehr durch, doch mir wird keiner helfen. Plötzlich sehe ich etwas aufblitzen. Metall? Feuer? Was ist los? Ich sehe nichts, ich falle in Ohnmacht...

Rengoku's schülerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt