-Prolog- [✔]

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Abgöttisch schmerzerfüllte Schreie erfüllten den leeren Gang des Kellers.

Die Schreie wurden mit jedem Schritt, den ich hinter mir gelassen hatte, lauter und wurden nur blass von dem Sound der Absätze, meiner Schuhe übertüncht.
In Sekundenabständen versuchten sich die qualerfüllten Leidausdrücke, mit einem Schluchzen zu beruhigen.

"Meine Fresse, geht der mir auf die Nerven. Was eine Memme."
Fluchte ich unter meinem Atem heraus.

Die beiden Bodyguards, gekleidet in schwarzen Anzügen, die mir folgten, schwiegen.

Wir gingen an mehreren Türen, die aus Eisen bestanden, vorbei. Sie waren Teil des dunklen steinernden Kellerganges, indem wir uns befanden. Nur die flachen Lichter, die in mehr oder weniger großen Abständen an der Wand hingen, leuchteten den dunklen Keller geradewegs aus.

Wir stoppten an der Türe, aus der die Schmerzensschreie durchdringten. Ich nickte einen der beiden Bodyguards zu, und er öffnete mir die Stahltüre.

Die Schreie hörten abrupt auf und eine leere, triste und beklemmde Aura, gefolgt von Angst, trat in den Raum ein.
Die schwere Stahltüre knallte lauthals hinter mit zu.

Da saß er nun.
Berthold Hoover.
Ein 1,92 Meter großer Mann wurde durch das Anbinden auf einen Holzstuhl, auf die Höhe eines Kindes mit 1,20 heruntergezwungen.
Die mir noch bekannte, sanfte Augenpartie zeigten seine Angst.

Dieses Gesicht war nichts neues für mich.

Die Lampe, die von der Decke herunterhing, der Tisch, der an der Wand stand und der Stuhl, auf dem Berthold gefesselt war, waren die einzigen Requisiten in diesem kalten und kahlen raum. Sie trugen nichtzuletzt zu dieser miesen Aura bei.

"V.. V/N..?"
Traute sich Bertholdt stotternt aus sich herauszuquetschen. Er hatte sichtlich Schmerzen, und konnte seinen Kiefer nur schwer bewegen.

Mich ließ das kalt.

"Hoover..."

Stimmte ich kalt aus mir heraus, nachdem ich meinen schwarzen Mantel ausgezogen, und einen meiner Bodyguards überreichte.

Unter diesem Mantel zeigte sich, ein bis zu meinen Oberschenkeln schwarzes, langes Kleid, in Wickelopitik, mit langen Ärmeln und Ausschnitt. Die schwarze Nylonstrumpfhose überstreckte sich über meine Beine und schwarze, mittelhohe Highheels schmückten meine zierlichen Füße.

Ich nahm mir eine Zigarette, legte sie zwischen Zeige- und Mittelfinger, und ließ sie mit der Flamme meines Feuerzeuges aufflammen.
Danach nahm ich einen Zug von der Zigarette, und atmete gelassen den Qualm aus. Dieser wiederum verteilte sich langsam im Raum und lies die ohnehin kalte Stimmung, noch mysteriöser wirken.

Nachdem ich ausatmete, setzte ich mich in Bewegung, Richtung des Gefangenen.
Ich trat nah an ihn heran, setzte meinen Zeigefinger unter seinen Kinn, und hob somit seinen Kopf an, damit er in meine flachen und kalten Augen schaute.

Ich konnte sehen, dass ihm die Angst packte. Er versuchte die V/N in meinen Augen zu finden, die er noch von damals kannte.

"Hoover, mein alter Freund."

Sagte ich, ohne jegliche Emotion in diese vier Wörter zu legen, während ich seinen Kopf ein wenig nach rechts und links drehte und ihn betrachtete.

"Schau dich an. Deine Nase ist gebrochen, du hast eine Platzwunde am Kopf, dir fehlen drei Zähne, dein rechtes Auge ist blau wie die Nacht, und von deinen Fingernägeln existieren ebenfalls nur noch drei."

Ich schmunzelte leicht.

"Hmh. Ich möchte nicht, dass du so leidest. Mein guter alter Freund..."
Ich näherte mich mit meinem Gesicht an Bertholds.
Nach einen kleinen Moment, richtete ich mich wieder auf, und lies seinen Kopf wieder fallen.

Bloody Gun - [Levi X Reader] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt