Triggerwarnung
20. September, 06:10 Uhr
Dieses Mädchen was vor mir steht, sieht schrecklich aus. So dürr und keinerlei Farbe im Gesicht geschweige denn an ihrem Körper, außer die blaulila Blutergüsse. Diese blonden kaputten, trockenen Haare. Ihre Augen sind matt und strahlen Kälte aus. Sie hat dunkle Augenringe die kaum zu übersehen sind. Diese Abstoßende Augenfarbe, dieses dunkle grau, was zugleich hell ausschaut schreckt alle ab. Das Gesicht ist schrecklich, diese ganzen Kratzer in ihrem Gesicht, das blaue Auge, die rote Wange. Alles daran sieht schrecklich aus. Die ganzen Narben, die quer über ihren Körper liegen, sehen ekelhaft aus, es lässt sie schwach wirken. Sie ist alleine, das weiß sie. Aber weiß sie, ob sie es noch lange schafft?
Das laute scheppern aus der Küche ließ mich aufschrecken und ich ließ meinen Pullover wieder sinken und wand mich von dem großen Spiegel im Badezimmer ab. „Was machst du hier? Solltest du nicht in der Schule sein?", schrie mein Vater als ich gerade in die Küche kam. Er sieht schlimm aus. „Du Nutzloses Ding geh mir aus den Weg!", fügte er noch hinzu und spürte nur noch wie meine Wange vor Schmerz pochte. „Geh ins Bett Papa. Du weißt nicht was du tust, bitte." Das lies ihn auflachen, aber ging sofort nachdem er mich mit seinen hasserfüllten Augen ansah. Eine Träne kullerte über meine Wange, die ich aber sofort mit meinem Pullover wegwischte.
07:00 Uhr
Ich schloss die Haustür hinter mir ab und machte mich auf den Weg zur Schule. Mein Vater und ich sind am Freitag in die kleine Wohnung gezogen und jetzt muss ich auf eine neue Schule gehen. Ich habe sie mir gestern mal angeschaut, aber nur weil ich von ihm ein paar Stunden Ruhe haben wollte. Er war nicht immer so, als meine Mutter noch lebte waren wir eine kleine glückliche Familie, ohne Probleme. Ich vermisse sie. Meine Mutter war eine wunderschöne Frau und immer für einen da. Aber als vor einem Jahr bei ihr Krebs diagnostiziert wurde, hat sie schlagartig ihr Leuchten in den Augen verloren. Die Ärzte meinten immer, dass sie es schafft und der Krebs nicht schlimm sei, so haben wir auch weiter gelebt. Sie wurde von Tag zu Tag immer schwächer und blasser, habe versucht so viel wie möglich mit ihr noch zu unternehmen aber irgendwann..
Der Schulhof war ziemlich voll, ein paar Mädchen Gruppen die wahrscheinlich über andere Leute lästerten oder so etwas in der Art. Dann in der anderen Ecke eine Jungs Gruppe die rauchten. Eigentlich sah fast alles aus wie auf meiner alten Schule. Im Schulhaus suchte ich nach dem Sekretariat und fand es dann sogar. „Ach Guten Morgen, du müsstest Carrie Michaels sein stimmt's?", fragte ein Mann und musterte mich mit einem schrägen Gesicht und sah eine längere Zeit an meine Wange, die wahrscheinlich noch rot schimmerte. Er müsste im mittleren Alters sein. „Ja genau.", entgegnete ich ihm mit einem kleinen Lächeln. „Also hier sind einmal dein Stundenplan mit Deiner Schließfach Nummer also sowas wie dein Spind. Deine Bücher sind hier und falls du noch irgendwelche fragen hast dann komm her, die Tür steht dir jederzeit offen.", meinte er und gab mir mein ganzes Zeug. Ich bedankte mich und suchte sofort nach meinem Spind, es ist die Nummer 437. Ein Nummerncode steht auch dabei, kann man das vielleicht ändern? Ich kann mir sowas doch nicht merken.
Als ich in den Gang mit den ganzen Spinden kam, taten mir schon fast meine Ohren weh so laut wie es war. Während ich immer wieder nach rechts und links sah, um ihn zu finden lief ich ungewollt in eine Person rein und meine ganzen Bücher fielen auf den Boden. „Nein nein nein", flüsterte ich vor mich hin. Ich hörte nur Gelächter, auch von der Person in die ich reingelaufen bin. „Pass das nächste mal auf wo du hingehst, verstanden?", zischte er zwischen seinen angespannten Kiefer. „Ja tut mir leid.", murmelte ich und hob während dessen meine Bücher auf und suchte nach dem Zettel mit dem Stundenplan, aber als ich ihn nicht fand bekam ich leichte Panik. „Suchst du das hier?", fragte einer der Jungs mit einem grinsen aber verlor es sofort als er mich ansah. Ich sah sofort in die eisblauen Augen von dem jungen. Er hielt den Zettel in der Hand, während ich danach greifen wollte zog er ihn sofort wieder weg und alle fingen wieder an zu lachen. Er lachte kein bisschen sondern musterte mich mit einem merkwürdigen Blick, aber schüttelte sofort seinen Kopf und fing ebenfalls an zu lachen.
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Carrie - noch 102 Tage
RomanceWerde ich je nochmal so etwas wie Liebe spüren können? Ich hoffe nicht. Liebe ist scheußlich. Gruselig. Niemand braucht Liebe. Wozu ist sie denn Bitteschön gut? Außer dass man am Ende verletzt, verlassen oder betrogen wird. Liebe ruht immer auf Eins...