4. Kapitel

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Die Tür öffnete mir eine Frau, mit einem sehr zerfallen Gesicht. Sie hatte wahrscheinlich auch schon ihre besten Tage hinter sich.
"Hallo?" Ihre Stimme klang sehr ängstlich.
"Hallo ich bin Grace Kartney und ich habe ein paar Fragen an sie." Ich hörte mich an wie ein Oberkomissar.
"Dann komm erstmal rein, dann sehen wir weiter." Begeisterung sah anders aus. In dem Haus herrschte eine Stille. Fast schon unheimlich. Und die klappernden Fensterläden machten dies auch nicht sehr viel besser. Mit den Fragen "Was willst du hier? Woher kommst du? Und woher weißt du meine Adresse?" wurde ich zunächst konfrontiert.
"Ich komme aus der selben Stadt wie sie, ich habe ihre Adresse aus dem Internet und warum ich hier bin ist eine längere Geschichte..." Ihr fragender Blick verriert mir, dass sie diese Geschichte unbedingt hören wollte.Also fing ich von ganz vorne an. "Sie gingen, so hab ich es dem Klassenfoto entnommen, auf die selbe Schule wie mein Vater, Tom Lorenz. Als ich dieses Klassenfoto gefunden hatte, ich zeigte ihr das Bild, ist mir aufgefallen, dass diesem einen Mädchen der Kopf fehlt. Und aus diesem Grund bin ich hier. Wissen Sie wer sie ist?" Eigentlich wusste ich das ja auch selber aber überstürzen wollte ich hier auch nichts.
"Oja, ich denke es ist Margot. Sie war wunderschön, eines der schönsten Mädchen zu unserer Zeit möchte ich sagen. Und dann kam sie mit deinem Vater zusammen. Sie distanzierte sich von uns immer mehr und mehr. Sie bekam sehr früh schon ein Kind, das wird dann bestimmt dein Bruder sein. Kurz darauf wurde sie wieder schwanger und brach schließlich die Schule ab. Sie wohnte eine sehr lange Zeit bei deinem Vater. Bis er anfing viel Alkohol zu sich zu nehmen. Sie hielt es nicht mehr aus und ist mit dir und deinem Bruder weggerannt. Als er sie mit vermutlich einem neuen Freund sah, so geht es hier rum, soll er sie getötet haben."
Ich war mittelmäßig geschockt. Mein Vater ist der Mörder meiner Mutter und er hat mich die ganze Zeit angelogen. Von wegen an einem Autounfall gestorben. Ich stellte mir und schließlich auch der Frau die Frage was mit meinem Bruder sei, ob er auch weggelaufen wäre, weil er davon erfahren hat.
"Das kann ich dir leider nicht beantworten. Aber Kind es ist schon spät geworden magst du nicht heute Nacht bei mir schlafen?", fragte mich die Frau. "Sehr nett, gerne." Alles war besser, als bei meinem Vater zu übernachten. Wer weiß was er mit mir vor hatte. "Aber sagen sie mal, welches Datum ist heute?" Sie zeigte auf einen großen Kalender. Der 24. Juli. Meine großgemachten Augen hat sie irritiert." Wieso, ist morgen etwas Besonderes?" "Ne, ne alles gut. Es ist genau so ein Tag wie jeder andere auch." Also eigentlich war mein Geburtstag auch wie jeder andere Tag.
Die nette Frau zeigte mir mein Zimmer. Das Bett sah besser aus als mein zu Hause. Ich hatte jenfalls nicht das Gefühl, dass ich bei der nächsten Bewegung unten in der Küche lande. Mit gemischten Gefühlen legte ich mich schlafen...

Maybe foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt