„Sag mal, ist dir jetzt das am rechten Rand fischen zu Kopf gestiegen, Sahra?! Du betrügst deinen Mann mit der Weidel, ernsthaft jetzt?! Wir tief willst du noch sinken?"
Schon jetzt war Sahra völlig genervt. Konnte Katja Kipping nicht einfach mal ihre Klappe halten? Ständig musste sie lautstark über Zeug reden, von dem sie keinen Ahnung hatte.
Sie ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. Die Sondersitzung wurde natürlich von Kipping und Riexinger einberufen. Außerdem saßen noch die beiden Parteivorsitzenden Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow und auch einer der Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch mit am Tisch. Zum Glück konnte Wagenknecht den Rest überzeugen, dass sie ihren guten Freund und Kollegen Christian Leye als moralische Unterstützung mitbringen durfte.
„Ich weiß nicht was ich euch allen an Rechenschaft schuldig sei? Habe ich schlecht über die Impfung gesprochen? Nein! Habe ich sonst irgendwas gesagt, was nicht abgesprochen war? Immer noch nein!", stellte Sahra direkt klar, bevor sie verzweifelt zum wiederholten Male schon in dieser Sitzung erklärte, „Wie oft eigentlich noch? Ich habe nichts mit dieser Rechtsradikalen! Ich hab keine Ahnung, warum die das gestern getan hat. Vielleicht ist sie einfach sexuell frustriert und völlig verwirrt wenn eine attraktive Frau in ihrer Nähe ist? Was weiß ich schon?!"
„Ich kann das übrigens bezeugen. Sahra hat mich gestern nach der Talkshow völlig verstört angerufen!", schaltete sich der ehemalige Angestellte Wagenknechts Leye ein. Dieser erntete dafür nur einen feindlichen Blick von Kipping und Riexinger. Letzterer musste sich auch gleich wieder einmischen: „Wieso rufst du denn einen neuen Abgeordneten wie Christian an und nicht einen der Fraktions- oder Parteivorsitzenden?! Dann wären wir heute morgen nicht alle mit diesem Schock aufgewacht und hätten uns schon eine Lösung für unser Problem gefunden!" Bei unser Problem deutete er mit seinem Blick ganz klar auf Wagenknecht, welche nur entnervt den Kopf schüttelte über diesen Kindergarten.
Aber bevor es eskalieren konnte, klinkte sich Janine als Stimme der Vernunft ein: „Vielleicht hättest du uns vorher informieren sollen, Sahra. Aber das lässt sich jetzt nicht mehr rückgängig machen und wenn du sagst, dass zwischen dir und Alice Weidel nichts läuft, sollten wir alle dir das glauben. Wir sollten uns wirklich darauf konzentrieren, wie wir das wieder richtig stellen!" Sie blickte dabei gerade Bernd und Katja kurz etwas strenger an. Schließlich konnte Janine Wissler sich keine weitere Spaltung und Streiterei in ihrer Partei erlauben.
„Darüber müsst ihr euch keine Sorgen machen." Bei diesen Worten richteten sich alle Augen fragend auf Sahra, die nur mit den Schultern zuckte und fortfuhr: „Die Weidel und ich geben eine gemeinsame Pressekonferenz morgen und da werden wir natürlich jegliche Vorwürfe dementieren und sie wird ihre komische Aktion der Presse erklären."
„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist, Sahra? Nicht, dass Frau Weidel die ganze Schuld auf dich schiebt, um eine reine Weste zu bekommen. Den Rechtsradikalen bei der AfD ist alles zuzutrauen.", äußerte Dietmar seine Bedenken bei Sahras Lösungsvorschlag. Diese winkte nur ab und war im Begriff zu erklären, dass Alice das niemals wagen würde und man es ihr wenn auch nicht abkaufen würde. Schließlich kamen von ihr während der Talkshow die eindeutig zweideutigen Blicke in Sahras Richtung.
Da wurde sie aber wieder von Kipping unterbrochen, die das Gefühl hatte einer großen Verschwörung auf der Spur zu sein. „Warte mal! Sahra, woher weißt du, dass die Weidel da mitmacht? Oder ist da was dran und ihr habt doch sehr privaten Kontakt? Vielleicht seid ihr ja noch in der Kennenlernphase und noch nicht so weit romantisch involviert, wie die Presse das behauptet."
Belustigt grinste die ehemalige Fraktionsvorsitzende nur, denn Katja Kipping war ihr sowas wie in die Falle getappt. „Katja, ich weiß wirklich nicht was für komische Fantasien du hier hegst, aber nein wir sind auch nicht in der Kennenlernphase oder wie du das auch immer nennen willst! Ich habe sie einfach wie jeder normale Mensch sonst auch um einem Termin für später gebeten, damit wir gemeinsam Schadensbegrenzung betreiben können!" Der letzte Teil waren vielleicht etwas verdrehte Tatsachen, denn Weidel hatte ja eher sie angerufen und Sahra hatte Alice den Termin angeboten. Diese Wahrheit wäre allerdings gefundenes Fressen für Kipping und Riexinger, weshalb ihre Antwort Sahra wesentlich diplomatischer erschien.
„Aber falls Frau Weidel bei deiner Idee nicht mitmachen sollte, sag uns diesmal wenigstens rechtzeitig Bescheid, damit wir uns etwas Neues überlegen können!", antwortete ihr Susanne Hennig-Wellsow einigermaßen zufrieden, darüber dass Frau Wagenknecht sich von alleine schon um eine Lösung gekümmert hatte.
„Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet...", dabei blickte Sahra Wagenknecht demonstrativ auf ihr Handy, um nach der Uhrzeit zu sehen, „Ich habe noch einen wirklich wichtigen Termin." Sie erhob sich und verließ den Raum, bevor irgendjemand noch etwas sagen konnte. Dabei konnte sie auch ihr triumphierendes Lächeln nicht sein lassen, als Riexinger und Kipping direkt wieder lautstark protestierten, dass sie nicht einfach ohne Strafe so davon kommen darf. Aber natürlich durfte Sahra das! Denn die Angst der Parteivorsitzenden war viel zu groß, dass sie und ihre Anhänger eine eigene Partei gründen würde, die der Linken ihre Wähler abjagt, wenn man sie rauswarf
DU LIEST GERADE
Rumor has it she's the one I'm leaving you for
FanficAlice Weidel und Sahra Wagenknecht könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Politisch gesehen erbitterte Feinde, aus grundlegend verschiedenen Parteien, aus gänzlich unterschiedlichen Lebenswelten. Dennoch Gerüchten zufolge sieht man die beiden imm...