Vier Slytherin Mädchen durchquerten mit Gelächter der Gemeinschaftsraum und stießen die Türe zu ihrem Zimmer auf an der seit gestern ein fünfter Name angebracht war. Unter den Namen Aiden Turner, Piper Green, Jules Allen und Raegan Wood befand sich nun ein Schild mit dem Namen Yelena Watson. Weder hatten sie beim gestrigen Festmahl mit ihr geredet, noch hatten sie sie zum Frühstück aufgeweckt. Aiden stieß die Türe auf und lief in das Zimmer, um ihre Sachen für den heutigen Unterricht zu holen. Die anderen drei folgten ihr. Raegans Blick fiel auf das Bett der Neuen. „Die schläft ja immer noch", murmelte sie missbilligend. Sie hatte sich ja nicht einmal die Mühe gemacht sich anständig in das Bett zu legen, das war für Wood Grund genug sie für eine hoffnungslos schlechte Schülerin zu halten. Wenn sie nicht pünktlich aufstand und ihr Bett nicht einmal richtig benutzte, was konnte man dann schon von ihr erwarten. Vermutlich hatte sie Durmstrang verlassen müssen, da ihre Noten zu schlecht waren. „Sollten wir sie nicht wecken?", wollte Aiden wissen. Die braunhaarige Raegan schnaubte kurz, lief dann zu Yelenas Bett, packte zwei der Deckenzipfel auf der sie lag und riss daran. Mit einem dumpfen Knall landete die schwarzhaarige unsanft auf dem Boden. „Verdammt, was...", fluchte sie und schlug ihre grünen Augen auf. „Aufstehen Watson, der Unterricht fängt gleich an." Ohne eine Antwort ab zu warten, oder sie eines Blickes zu würdigen, verließ sie das Zimmer mit ihrer Tasche. Jules und Piper folgten ihr, doch Aiden blieb zurück. Yelena rappelte sich auf, sah sich kurz um und began dann sich hektisch in ihrer Uniform zu werfen. Turner hatte sie im Schneidersitz auf ihrem Bett niedergelassen und verfolgte still schweigend ihre Bewegungen. Yelena fuhr mit ihren Fingern durch die Haare und suchte nach einem Haargummi, fand jedoch keines da sie noch nicht zum auspacken gekommen war. Ihre Mitbewohnerin erkannte was sie suchte und warf ihr ein Haargummi zu. „Danke", murmelte sie und hielt es kurz mit ihren Zähnen fest, während sie die obere Haarschicht ihres Schulterlangen Haares nach hinten strich. Dann nahm sie es und band diese Haarschicht zu einem lockeren Dutt zusammen.
Eilig warf sie ihre Utensilien in eine Tasche und blickte dann zu dem Mädchen, welches seelenruhig auf ihrem Bett saß. „Bist du dann soweit?", wollte sie von Yelena wissen. Diese nickte nur. Elegant sprang die Blonde vom Bett und lief los. „Ich bin übrigens Aiden Turner. Die die dich geweckt hat ist Raegan Wood, die Rothaarige ist Jules Allen und die mit den braunen Locken ist Piper Green...Und du bist also Yelena Watson." Die Grünäugige bestätigte das mit einem knappen Nicken.
„Wir haben jetzt Verteidigung gegen die Dunklen Künste bei Professor Teddy Lupin. Er ist toll." Yelena war sich da noch nicht so sicher und folgte der Blonden schweigend.„Willkommen zu der ersten Stunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste in diesem Jahr." Die beiden Slytherins hörten die Begrüßung kurz bevor sie das Klassenzimmer betreten hatten. Als sie eintraten waren alles Blicke auf sie gerichtet. Yelena hörte wie eine Gryffindor mit kurzen braunen Haaren ihr zu spät kommen bei ihrer Sitznachbarin mit einem spöttischen Kommentar quittierte. „Auch ein herzliches Willkommen an sie beide, ihr könnt gleich stehen bleiben. Wir beschäftigen uns heute mit dem Patronus Zauber. Alle anderen bitte auch aufstehen. Kommen sie zu mir nach vorne." Der Patronus Zauber also. Den hatte sie bereits in Durmstrang gelernt . Zwar hatte ihr Patronus nie eine Gestalt angenommen, doch das war wohl darauf zurück zu führen, dass sie keine besonders glückliche Erinnerung gehabt hatte, die für diesen Zauber essestenziell wichtig war. Doch ihr zweites Jahr in Durmstrang hatte ihr einige glückliche Erinnerungen geschenkt, da sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Dinge hatte machen können, die ihr Spaß machten und der Druck ihrer Mutter war ebenfalls von ihr gefallen. Zumindest kurzzeitig. Sie hatte ihre Leidenschaft für Quidditch entdeckt und es geschafft ein Animagus zu werden. Nie hatte sie sich in ihrem Leben so frei gefühlt. Eben dieses Gefühl der Freiheit hielt sie fest, um es für ihren Patronus zu benutzen.
Der Professor hatte seinen Vortrag über den Patronus Zauber beendet, nun war es an den Schülern den Zauber zu wirken.
Sie machte sich nicht gleich an das Üben, sondern beobachtete ihre Mitschüler aus deren Zauberstäben blaue und silberne Funken stoben, doch bei niemandem nahm der Zauber eine Gestalt an. Bei einer Schülerin tat sich gar nichts. Es war die Gryffindor, die Yelena beim eintreten aufgefallen war. Sie stand in ihrer Nähe und konnte sich ein leicht gehässiges Schmunzeln nicht verkneifen. „Was ist dein Problem?!", fauchte das Mädchen sie nun an. Ihre Blicke trafen sich und Watson legte den Kopf leicht schief. Sie trat etwas näher an die braunhaarige heran. „Gar nichts. Ich fand es bloß amüsant, dass bei allen zumindest irgendetwas passiert, bei dir jedoch gar nichts. Vielleicht die Rache für deinen Kommentar vorhin." Yelena setzte ein falsches Lächeln auf, als die Gryffindor sie wütend anfunkelte. „Mach's doch erstmal besser", sagte sie nun herausfordernd. „Wieso so-" weiter kam sie nicht, da sie von dem Professor unterbrochen wurde. „Gibt es hier ein Problem?" fragte er freundlich, dennoch bestimmt nach. „Nein Professor", meinte die Schwarzhaarige und trat einen Schritt zurück. „Wunderbar. Miss Watson würden sie bitte auch einmal versuchen den Patronus Zauber zu wirken?" „Natürlich", meinte sie und nickte. Als sie ihren Zauberstab aus dem Holster an ihrer Hose zog, sah sie aus den Augenwinkeln, wie die Gryffindor sie genugtuend anstarrte. Yelena atmete tief durch, schloss für einen Moment ihre Augen und visualisierte das Gefühl der Freiheit, welches ihre glücklichste Erinnerung war. Sie war sich sicher, dass ihr Patronus dieses Mal seine Gestalt annehmen würde. Sie schwang ihren Zauberstab und sprach laut und deutlich: „Expecto Patronum" Blaue und Silberne Schlieren strömten aus ihrem Zauberstab und ihr Patronus manifestierte sich. Es war eine getigerte Katze, genauso wie ihre Animagus Gestalt. Ihr viel ein Stein von Herzen, als Lupin sie mit einem „Hervorragend" lobte. Langsam drehte sie ihren Kopf in Richtung der Gryffindor und grinste sie triumphierend an.
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Perfectly imperfect
FanfictionJenna Watson träumte schon immer davon die perfekte Tochter zu haben. All ihre Hoffnungen lagen bei ihrer ältesten Tochter Aeryn, doch so gut ihre Noten auch waren, sie reichten ihr nicht aus und sie setzte alles daran ihre Zweitälteste zum Inbegrif...