Ich zog meine Augenbrauen nach oben. Was machte das Reh hier? Ehe es auch mir zu unangenehm wurde, fuhr ich los. Ich konnte den Blick von dem Reh und den Blick von Lissa auf meinem Rücken spüren. Ich drehte mich um und schaute zu ihrem Haus. Sie stand am Fenster und lächelte, Mädchen. Doch ich lächelte zurück und machte mich schnell auf den Weg. Zu mir nach Hause ging es lange nur noch bergab und meine Straße noch ein Stück nach oben. Also bremste ich ab und zu, damit ich nicht zu schnell wurde. Plötzlich hörte ich ein leichtes Klackern hinter mir. Rennschritte oder Sprünge? Ich hielt an und konnte es immer noch nicht glauben. Das Reh. "Was willst du eigentlich?", fragte ich ohne eine Antwort zu erwarten und dann passierte es. Das Reh drehte sich im Kreis und umso mehr es sich drehte entwickelte sich ein Mensch. Langsam kam ein hübsches,dunkelhaariges Mädchen zum Vorschein. "Das ist jetzt nicht dein Ernst?", ich konnte es nicht glauben, nur lachen. Wo bin ich? Bin ich vielleicht doch eingeschlafen auf der Bank vor dem Wald und der Kuss, Alles hier war nur geträumt? "Doch ich meine es ziemlich ernst.", das Mädchen hatte eine unglaublich schöne Stimme. Sie trat mir näher. Nicht gerade klein war sie und sie hatte ein langes, schön geschnittenes grünes Kleid an. Ihr Augen waren die Selben wie in ihrer Rehgestalt und ihr hübsches Gesicht umrahmten große rostkastanienbraune Locken. "Ich versteh nicht ganz.", meine Füße traten automatisch ein Stück nach hinten. "Du brauchst nicht alles verstehen, oder?", sie blickte mich an. Wow, sie war wirklich wunderschön. "Du magst mich, ich sehe es in deinen Augen", hauchte sie, wie nah sie mir plötzlich war,das wurde mir unangenehm. "Naja, ich bin vergeben aber könntest du mir vielleicht mal verraten wieso du eigentlich ein Reh bist?", ich verstand die Welt nicht mehr. Wieso? Eigentlich musste ich auch dringend nach Hause. "Hast du nie an diese ganzen verzaubernden Menschen und Welten geglaubt?", sie lächelte. "Nein, ich bin ein Junge.", dass wurde mir zu viel, ich stieg auf mein Rad und wollte losfahren doch sie hielt mich. "Dann musst du anfangen daran zu glauben, den auch wir verlieben uns einmal.", ihre Stimme klang unglaublich beruhigend und dann lies sie mich los. Ich konnte fahren, endlich. Ich wartete nur darauf aufzuwachen.
Ich trat sauschnell in die Pedale und drehte mich noch einmal um. Sie stand dort immer noch und lächelte. Verdammt, was war das? Außer das ich manchmal meinem Bruder Märchen vorlese hatte ich noch nie damit zu tun. Und jetzt war ich ein Teil davon? Ich hatte vergessen nach ihrem Namen zu fragen und ob es mehr solche komische Menschen gibt. "....den auch wir verlieben uns einmal.", das hatte sie gesagt. Meinte sie etwa, dass sie sich in mich verliebt hat? Das geht nicht, sie hat mich heute das erste Mal im Wald gesehen. Bald kam ich daheim an, immer noch sehr perplex, öffnete ich die Tür und trat ein. "Guten Tag, Sohn!", er grinste skeptisch. Mein Dad saß auf unserem Sofa und schaute wahrscheinlich die Spätnachrichten. "Oh hey dad!", ich legte meinen Schlüssel auf die Kommode im Flur und hang danach meine Jacke auf "Du warst aber lange unterwegs.", bemerlte mein Dad so ganz nebenbei "Ja aber es war wirklich schön.", ich zwinkerte ihm zu und machte mich auf den Weg in mein Zimmer "Soso.", hörte ich ihn nur noch sagen und dann verschwand ich in meinem Bett, mit Kopfhörern und Handy. Ich wollte das Mädchen vergessen und einfach nur an Lissa denken oder am Besten gar nichts.

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Pajee.
Romans"Überleg ob du es nur träumst oder tust.", Pajee durchdringte meine Augen mit einem so kalten Blick.