Adamas (City of Diamonds)

Kapitel 1 Adamas

Die Sonne spiegelte sich in den wunderschönen Diamanten unserer Stadt wieder, als ich meine Augen öffnete und aus dem Fenster schaute. Am liebsten hätte ich meine Decke wieder über den Kopf gezogen und weiter geschlafen, doch ich verspürte einen merkwürdigen Geruch aus Schwefel und Schweiß. Letztere kam bedauerlicherweise von mir. Wahrscheinlich war es in der Nacht so warm geworden, dass ich derartig geschwitzt habe. ,Oh je, ich werd wohl eher erstmal ein heißes Wasserbad zu mir nehmen, bevor ich irgendwo sonst hin ging. Vielleicht war Aqua so lieb und würde mir schönes frisches Wasser einlassen, dachte ich bei mir und wollte schon nach Aqua rufen, als es ein kleines Poltern gab. Das klang überhaupt nicht gut. Ich befürchtete, dass Ignis und Terra wie jeden Morgen, ein wenig mit ihren Elementen experimentiert haben. Na super, dass hieß dann erstmal eine halbe Ewigkeit warten bis man in das Badezimmer konnte. Ich seufzte. Als ich mich auf meine Bettkante setzte und meine Arme nach oben streckte, erschrak ich mich so sehr über meinen Körpergeruch, dass ich selber fast umgekippt wäre, wenn ich sie nicht sofort runtergenommen hätte.

Um Himmelswillen, ich brauchte dringend - wirklich ganz dringend - ein heißes Bad. So konnte ich wirklich nicht auf die Straßen gehen. „Aqua!", brüllte ich lautstark, doch die reagierte nicht. Ich versuchte es erneut:"Aquaaaa!". Nach dem zigsten Versuch, stand sie endlich im Türrahmen und schaute mich dezent genervt an. „WAS?!", ihre Stimme klang ebenfalls genervt. ,Was hatten Terra und Ignis nur wieder angestellt?, fragte ich mich. „Würdest du mir bitte ein heißes Wasser einlassen? Ich rieche wie der Tod höchstpersönlich", ich erschauderte bei dem Gedanken, dass ich genauso wie der Tod roch. Doch dies war nur eine Vermutung, da ich ja nicht wirklich wusste wie er roch. Woher auch? Ich hab ihn noch nicht getroffen. Gott sei Dank. „Um Gotteswillen, du brauchst mehr als nur EIN heißes Bad. Was hast du die Nacht angestellt?", Aqua erschauderte, als sie mir näher kam und wurde ganz blass im Gesicht. Na das wird ja immer besser. Ich stank nicht nur, sondern brachte meine ältere Schwester auch noch fast dazu sich zu erbrechen. Konnte der Tag noch schlimmer werden? Ich hoffe doch nicht, dachte ich bei mir, als ich betrübt den Kopf senkte. „Ich lass dir am besten mehrere Badewannen voll, damit du dich mehr, als nur einmal richtig waschen kannst, Cici", es wurde noch schlimmer. Aqua hatte mich bei meinem Spitznamen genannt, den ich dem Volk zu verdanken hatte. „Ich geh wieder ins Bett" „Nichts da meine Liebe. Du ziehst jetzt dein Schlafzeug aus und springst sofort in eine Wanne. Danach kommst du in die Küche und dann wird gefrühstückt. Du bist eh schon spät dran", sie riss mir förmlich meine Bettdecke aus der Hand und schubste mich in Richtung Badezimmer. „Was ist mit Terra und Ignis?", ich schaute meine Schwester fragend an. „Was soll mit denen sein? Sie haben mal wieder wie kleine Kinder rum experimentiert und fasst unser Haus in die Luft gesprengt. Zum Glück konnte Aria mit ihrer Luft ein wenig gegenwirken", meine Schwester hielt kurz inne und schob mich dann richtig Badezimmer, wo bereits eine Badewanne voll mit Wasser auf mich wartete.

Es ist wirklich praktisch eine Schwester zu haben, die einfach so, aus jedem beliebigen Zimmer, eine Badewanne füllen konnte. Selbst die Temperatur konnte sie aus der Ferne regeln. Ich beneidete sie wirklich. Seit ihrer Geburt gehörte das Wasser ihr. Aus diesem Grund hieß sie auch Aqua. Egal was sie wollte, egal wie sie das Wasser grad haben wollte, sie konnte echt alles mit es machen. Ignis beherrschte das Element Feuer, Terra die Erde und Aria die Luft. Alle wurden nach ihren jeweiligen Elementen benannt. Nur ich besaß bis heute noch keines. Nicht mal mein Name, Lucita, deutete auch nur ansatzweise auf ein Element hin. Er bedeutete nichts. Im Endeffekt könnte man sagen, ich war schlicht und einfach. Keine Hexe oder Zauberer, sondern lediglich ein Mädchen ohne jegliche Kräfte.

Vorsichtig stieg ich mit meinem rechten Fuß in das heiße Badewannenwasser. Obwohl es schon so gut wie mehr, als heiß war. Gab es eine Steigerung für heiß? Mir fiel jedenfalls keine ein. Dennoch tunkte ich meinen linken Fuß ebenfalls hinein, ließ sich meine Füße langsam an die Temperatur - die gefühlte tausend Grad betrug - gewöhnen und setzte mich anschließend langsam in die Badewanne. Es war zwar extrem heiß und es brachte einen noch mehr zum schwitzen, als man es vorher schon tat, aber es war wundervoll. Zusätzlich hatte Aqua dafür gesorgt, dass es frisch roch. So schön frisch wie draußen nach einem langen Regenfall. Ich liebte diesen Duft. Er roch so sauber und rein. Fast so rein, wie es eine Jungfrau war.