Jamies Sicht

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Jetzt ist es raus und bis jetzt noch keine Reaktion. Pops ist diesmal der Schnellste und bittet Kim sich neben mich an den Tisch zu setzten. Diese nimmt höflich an und setzt sich dann auf ihren Platz neben mir. Und dann geht das Kreuzverhör los; „Du bist verheiratet Jamie? Warum wusste davon niemand?" ... „Wer ist die Frau überhaupt?" ... „Wie lange kennt ihr euch?" ... Wann habt ihr geheiratet?" ... „Gibt es noch etwas, das du uns verschweigst?" ... Doch dann kam langsam Ruhe und Benehmen, denn meine Familie stellte sich jetzt höflich. Also setzte ich seufzend an: „Ja ich bin verheiratet und das seit mehr als vier Jahren. Wir haben uns in Harvard kennen gelernt und waren relativ schnell ein Paar. Wir haben zusammen den Abschluss gemacht, da waren wir allerdings schon verheiratet. Der Einzige der davon wusste war Joe und er hatte Kim wirklich gerne. Doch dann ist er ermordet worden und ich habe beschlossen auf die Academy zu gehen. Kim hat mich vollkommen unterstützt und wir hatten beschlossen zusammen nach New York zu kommen, doch dann wurde ihr Eingreifen gefordert und sie musste zurück. Danach haben wir uns sooft es möglich war getroffen und Zeit miteinander verbracht. Vor ca. zwei Monaten hat mir Kim dann gesagt, dass sie schwanger ist und sie noch einen letzten Einsatz leiten muss, bevor sie bis zur Geburt höchstwahrscheinlich Zuhause bleiben darf. Doch das war der Einsatz mit der Falle und ich dachte wie alle anderen, sie sei tot."
Alle schauten mich noch erstaunter an und Pops war wieder der Schnellste: „Also heißt das, dass du verheiratet bist und Joe es wusste. Du wirst Vater, doch deine Frau musste nochmal in den Einsatz. Warum zum Teufel muss eine Schwangere einen Auslandseinsatz absolvieren? Es war doch im Ausland oder? Und wenn ihr sagt, sie wurde gefangen genommen, sind sie dann noch schwanger?". Mein Gott unsensibler geht es wohl echt nicht und auch die Anderen scheinen aus ihrer Schockstarre aufgewacht zu sein und ein einstimmiges, verärgertes „Pops!" ist zu hören. Doch dann drehen sich alle zu Kim und mir. „Ja das stimmt soweit Pops. Und sie musste ins Ausland ja." Weiter komme ich nicht, da Kim weiterredet, da ihr bewusst ist, dass ich nicht weiß, was ich sagen darf. Sie antwortet also: „Ich musste ins Ausland ja und einen Einsatz leiten. Warum? Weil ich Commander einer Einheit bin. Und ja, ich bin glücklicherweise noch immer schwanger." Dabei fing sie an zu lächeln, erklärte dann aber ruhiger „Ich bin bei der Navy, wie eben schon erwähnt. Genauer gesagt bin ich ein NAVY – SEAL. Daher auch der Auslandseinsatz." Pops lächelt sie daraufhin warm an und nimmt sie in den Arm. Linda, Erin und Nikki folgen seinem Beispiel. Danny und Dad begrüßen sie warm lächelnd in der Familie.
Die nächsten zwei Monate laufen im Großen und Ganzen gleich ab. Essen, Schlafen, Arbeit, Kim und die Familie. Meine Familie hat Kim nach ihrem großen Auftritt an meinem Abschluss warm und herzlich aufgenommen und gerade sitzen wir zusammen wie jeden Sonntag. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung und wir diskutieren über die neuen Richtlinien, als es klingelt. Danny öffnet die Tür und kommt angespannt zurück. Doch nicht alleine, nein. Gefolgt von einer uniformierten Einheit, die geschlossen salutiert, als sie Kim sehen. Diese ist sofort im SEAL – Modus und fragt was der Auftrag sei. Was der Mann an der Spitze dann sagt, reißt mir den Boden unter den Füßen weg. „Commander es wird nach ihrer Person verlangt. Es geht um den Nahen Osten. Es herrscht Gefechtszustand. Wir müssen sofort los. Maximal zehn Minuten."

Nein, nein, nein! Dass kann nicht sein! Ich bin geschockt, genau so wie die Anderen. Danny fängt sich von allem am Schnellsten wieder und dann kommt sein großer Beschützerinstinkt zum Einsatz: „Das ist doch nicht ihr Ernst, oder? Sie erwarten doch nicht allen Ernstes, dass ich meine schwangere Schwägerin, die Frau meines kleinen Bruders, der nebenbei gesagt nach dem letzten Einsatz schon genug gelitten hat, jetzt einfach so mit Ihnen gehen lasse. Sie sind doch nicht ganz bei Trost! Von wem kommt dieser Befehl?!"
Einer der uniformierten Männer schaut zu Kim, die nickt, woraufhin er sich uns zuwendet und anfängt zu reden. „Es tut mir leid Ihnen mitzuteilen, dass das mein voller Ernst ist. Und ich befürchte, dass Lieutenant Commander Riff-Reagan diesen Einsatz leider antreten wird. Der Befehl kommt von höchster Stelle."
Was heißt denn höchste Stelle? Die Worte liegen mir auf der Zunge, doch ich schaffe es nicht sie auszusprechen und sitze stattdessen stumm am Tisch. Dafür schaltet sich jetzt Dad ein und fragt das, was mir auf der Zunge liegt: „Was heißt den von höchster Stelle?".
„Vom Oval – Office... genauer gesagt vom Präsidenten höchstpersönlich.", sagt dann derselbe Mann wie vorher.
Kim atmet kurz tief durch, legt ihre Hand beruhigend auf meine und fängt dann an zu reden:
„Luke, was ist passiert? Als wir das Letzte mal von dort weg sind war es weitestgehend friedlich. Was ist passiert? Und wieso will James [Anm. d. Red.: amtierender Präsident – James Brodden] dass ich hingehe?"
Der Mann antwortet umgehend: „Ja es war alles friedlich. Allerdings hat sich ein Warlord, um genau zu sein unser Freund AlRhamed bin Tschadlan, dazu entschlossen diesen Frieden zu stören. Er war der Meinung Blood Walk angreifen zu müssen. Eher unbewusst, er wollte nur das Darüberliegende vernichten, hat dabei aber auch Blood Walk getroffen. Deshalb verlangt Brodden auch, dass du mitkommst. Du musst dieses Chaos beseitigen! Bitte! Du weißt, was auf dem Spiel steht!"
„Habt ihr alles dabei?" „Was, dass ist doch nicht dein Ernst Kim oder? Du bist schwanger, mit unserem Kind! Du kannst nicht einfach in den Nahen Osten weil dieses Blood Walk angegriffen wurde. Kim!"
„Jamie. Jamie, schau mich an!"
„Was?"
„Erinnerst du dich noch, als ich dir von dem Ort erzählt habe, wo die Schlimmsten der Schlimmen bearbeitet werden? Der Ort, wo jeder schwach wird? Der Ort der gesicherter als das Weiße Haus ist? Die Hölle auf Erden?"
„Ja, ich erinnere mich. Der Ort der jeden Insassen schmoren lässt und zu dem es absolut keine Hinweise gibt. Der Ort, der wenn er gefunden würde, alles verändern würde. Was ist damit? Ist das Blood Walk?"
„Ja, dass ist Blood Walk... die Hölle auf Erden. Hör zu, ich weiß du willst nicht dass ich gehe, und im Normalfall würde ich nicht gehen. Aber Blood Walk... Bei Blood Walk geht es nicht anders. Ich muss diesen Ort, die Leute die dort dienen und die Vereinigten Staaten von Amerika schützen. Es geht nicht anders. Du erinnerst dich an unser Gespräch darüber. Es hat sich seitdem nichts verändert. Ich liebe dich!"
„Okay... es ist okay... geh und schütze das alles, aber nur wenn du und das Baby unverletzt zurückkommt. Ich werde warten. Ich liebe dich!"
Daraufhin schaut mich meine Familie perplex an und Kim steht auf, verabschiedet sich, und begibt sich dann mit der uniformierten Einheit in den nächsten Einsatz. Einer der Gefährlichsten, die sie in meiner Zeit als ihr Mann absolvieren sollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 09, 2022 ⏰

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Lieutenant Commander Kimberley Riff - ReaganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt