Kapitel 10 - Der Schmerz

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Er war heute gereizt und das mehr als sonst. Er rauchte Kette, ging im Haus auf und ab und keine Arbeit, die ich verrichtete, ging ihm schnell genug. Ich hatte mir heute schon eine Ohrfeige eingefangen, doch das machte mir kaum mehr etwas aus. Mir machte eher Angst, dass er mir ständig mit schlimmeren Schmerzen drohte.
Nachdem ich ihm also ein Kaffee gemacht hatte rannte ich in eines der Gästezimmer im oberen Stock, da ich dort seine Sachen bügeln sollte. Er hatte die Fenster im oberen Stock alle extra gesichert, weshalb mir der Gedanke fern blieb, einen Fluchtversuch zu unternehmen.
Ich bügelte als ich von draußen die Vögel hörte, sie klangen so schön. Ich träumte auf einer Waldwiese zu liegen, sorgenfrei und die Sonne auf meiner Haut zu genießen. Doch als ich die Augen öffnete war die Realität alles andere als schön. Ich war so im Tagträumen vertieft gewesen, dass nun eines seiner Hemden leicht angebrannt war. Ich bekam Panik und versuchte es, nachdem ich die anderen Sachen gebügelt hatte, im Mülleimer in der Küche verschwinden zu lassen.

Als ich gerade die restliche Kleidung in seinem Schlafzimmer verstauen wollte, stellte sich mir Lennard plötzlich in den Weg. Ich versuchte an ihm vorbei zu gehen, doch er hielt mich am Kragen fest. Ich bekam kaum Luft.
,,Was wagst du es dich? Ich will deine Arbeit kontrollieren Miststück."
Er ließ meinen Kragen los und blickte auf den Stapel zusammengelegter Wäsche in meinem Arm.
,,Da fehlt ein Hemd! Wo ist es?"
Ich bekam erneut Panik und stammelte: ,,Es..Es ist..."
,,Was ist damit! LOS SAG ES MIR!" schrie er mich lautstark an.
,,Es ist mir angebrannt" antworte ich leise.
,,Angebrannt? Na warte ich zeige dir was passiert, wenn du meine Sachen beschädigst!"
Er war so wütend, dass man seine Adern am Hals deutlich sehen konnte.
Daraufhin schlug er mir die Wäsche aus der Hand und packte mich an den Haaren. Er zog mich daran bis zur Kellertreppe und schmiss mich dann die Treppe hinunter. Mir blieb die Luft weg und ich hustete. Als ich wieder Luft bekam und die Treppe hinauf sah...war er weg. Ich traute mich jedoch auch nicht, nach oben zu gehen.

Dann hörte ich plötzlich wie er in richtung Keller gestampft kam. Ich kauerte mich in die hinterste Ecke des Kellers zusammen nicht ahnend, was nun mit mir passieren würde.
Er trat in den Türrahmen und sah auf mich herunter. In den Händen trug er einen großen Eimer mit Wasser.
Langsam ging er die Treppe hinunter und stellte den Eimer in die Mitte des Kellers, bevor er auf mich zuging.
Ich zitterte am ganzen Körper und meine Augen waren weit aufgerissen.
Er packte mich erneut bei den Haaren und schliff mich zum Eimer. Ich wehrte mich mit aller Kraft, doch ich hatte keine Chance.
Bevor ich realisierte was passiert, tauchte er meinen Kopf ins Wasser. Ich weiß nicht für wie lange, doch es war lang genug, dass meine Luft knapp wurde. Dann zog er mich wieder hoch, sah in mein Gesicht mit einem schadenfreudigen Grinsen und sagte: ,,Du bist selbst schuld."
Danach tauchte er meinen Kopf erneut ins Wasser und egal wie sehr ich mich versuchte hochzudrücken, er war stärker. Dann zog er mich erneut rauf. ,,Hast du deine Lektion gelernt? Machst du das nochmal?"
Leise flüsterte ich: ,,Ja und nein das werde ich nie wieder tun"
,,DU LÜGST!" Schrie er und tauchte mich erneut ein, so lange bis ich das Bewusstsein verlor.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 21, 2022 ⏰

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