Kapitel 4 - Auf dem Markt

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Ich hörte den Motor und spürte die Pflastersteinstraße. Wo ich mich befand war klar. Ich war immernoch gefesselt, ohne Ahnung wohin sie mich fuhren. Ich konnte nicht genau sagen wie lange wir genau fuhren.
Erneut stiegen mir Tränen in die Augen und ich fragte mich ob ich je wieder nach Hause gehen durfte, doch dies war warscheinlich sehr weit weg.

Nach einer ganzen Weile ging die Tür des Vans auf in dem wir gefahren waren. Ich rutschte in die Ecke möglichst weitweg von diesem Wiederling. Er griff nach mir und zog mich aus dem Van, doch bevor er mich auf den Boden fallen ließ nahm er mich und schmiss mich über seine Schulter. Ich strampelte und schreite, doch er blieb kalt. Er trug mich zu einer kleinen Hütte.
Er stieß die Tür auf. Drinnen saß noch ein anderer Mann, der mit einem Messer in den Tisch ritzte, der mitten im Raum stand. Er war schmächtig und groß, sah aber nicht weniger gefährlich aus.

Ich würde durch den Raum getragen, auf eine Tür zu. Er stieß sie auf. Drinnen waren lauter Käfige, mit Kindern drin. Auch ich wurde brutal in solch einen Käfig gesteckt.
,,So, hier bleibst du jetzt bis du an der Reihe bist." Sagte er zu mir und ging. Es war still im Raum. Man hörte lediglich einige Kinder schluchzten.
Es war zu dunkel um sie richtig erkennen zu können. Ich fragte vorsichtig: ,, Wo sind wir hier. Kann mir irgendwer erklären was hier mit uns passiert?"
Stille.
Doch dann ertönte eine zarte Mädchenstimme.
,,Wir werden hier verkauft. An reiche Menschen. Wir sind hier auf einem Menschen-Markt und wir sind die Ware. Meinen Bruder haben sie schon verkauft. Ich will ihn zurück!"
,,Das tut mir Leid" antwortete ich.
Erneut folgte Stille.
Panik brach in mir aus ich rutschte im Käfig in die Ecke. Der Boden war dreckig, doch das störte mich weniger.
Die Tür sprang auf Ein unbekannter Mann betrat den Raum und brüllte
,,Jette du bist an der Reihe"
Das Licht durchstrahlte den Raum.
,,Ich will nicht! Ich will zu meinem Bruder"
Es war das Mädchen was mit geantwortet hatte. Es war höchstens fünf Jahre alt. Sie hat mir so Leid. Mit Gewalt ergriff er sie. Sie weinte bitterlich und versuchte sich zu wehren doch was konnte ein so kleines Mädchen schon anrichten. Zum ersten Mal fiel mir auf das man von draußen Menschen hörte.
Ich hörte wie sie angekündigt wurde und es ertönte Jubel und es wurde geklatscht. Dann begann das Gebot bei 3500€. Doch ich konnte nicht weiter zuhören. Ich konnte es einfach nicht ertragen.

Ich war gefangen, gefangen in einem Käfig, gefangen in meinem eigenen Kopf. Ich wollte einfach nur noch nach Hause, zu meiner Familie und zu Lukas.
Doch die Realität sah leider anders aus.
Was sollte aus mir werden?
Erneut sprang die Tür auf und ein neues Kind wurde hinausgezerrt vor das jubelnde Publikum.
Erneut hörte man von draußen Gebote und schließlich ein ,,Verkauft"
Und wieder ging die Tür auf.
,,Marie, du bist an der Reihe."
Mein Atem setzte aus. Er kam auf mich zu, er schloss den Käfig auf und zog mich heraus, doch wehren könnte ich mich nicht, ich war zu schwach.

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