Kapitel 2

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Prüfend blicke ich ihm in die Augen. «Wer ist dieser Taylor», das einzige was ich momentan wissen will. Ich will mehr erfahren, will alles über ihn wissen.
«Ruhe Bitte!», Mr. Parker, welcher unsere Klasse unterrichtet, bemerkt die Unruhe unserer Klasse. Vorbildlich schlage ich mein Geschichtsbuch auf, noch immer sehen wir uns tief in die Augen. Ich spüre wie er mit seinem kräftigen Körper näher kommt, es scheint als ob ich seinen sanften Atem spüren würde. Behutsam fährt sich Taylor durch sein dunkelbraunes, kräftiges, eher längeres Haar. Ob er wohl bemerkt, welch grossen Gefallen ich an ihm finde? Nach kurzer Zeit setzt er ein leichtes Lächeln auf, noch immer sehen wir uns tief in die Augen. Dieses Lächeln, strahlend weiss. Seine Lippen, zarter als alles bisherige.

Plötzlich verspüre ich exakt das gleiche Gefühl wie am Morgen, verspüre innere Kälte als ob das Blut in meinen Adern erstarren würde. Verspüre ein klares Stechen in meinem Körper. Es wird erneut schwarz vor meinen Augen und ich versuche meinen Blick von diesem Taylor zu reissen. Mit geschlossenen Augen sitze ich nun da, wage mich nicht diese wieder zu öffnen. Zitternd senke ich meinen Kopf, dass es wenigstens so aussieht als ob ich mich auf den Unterricht konzentrieren würde. «Was hast du?», Taylor bemerkt wohl meine Abwesenheit. Verzweifelt suche ich nach einer vernünftigen Antwort. «Ich...», noch immer zitternd richte ich meinen Kopf auf den Schönling. Blitzartig zuckt Taylor zusammen, als ob er nicht glauben kann wer oder was gerade vor ihm steht. «Deine Augen», eingeschüchtert nimmt er seine rechte Hand vor den Mund. «Schön dieses Blau, nicht wahr?», geschmeichelt aber dennoch verunsichert und angespannt zugleich versuche ich die Stimmung aufzulockern. Fast ein wenig belustigend zieht er seine perfekten Brauen nach oben. « Du bist echt creepy...», seufzt er verunsichert vor sich hin. Mein Herz schlägt spürbar schneller als noch vor wenigen Minuten, das Gefühl, dass ich meinen Körper nicht mehr lange beherrschen kann wird stärker. Wieder nehme ich grossen Schmerz war, greife diesmal allerdings eilend zu meiner Handtasche. Schreiber, Hausschlüssel, Fahrradschlüssel, Taschentusch, Handcreme, alles dabei, nur nicht das wonach ich suche. Ich greife tiefer, endlich werde ich fündig. Hastig nehme ich Wasser zu mir, die Hoffnung ist gross, dass es bloss Kreislaufprobleme sind. Alles was ich jedoch verspüre ist zunehmende Übelkeit. «Ich muss hier raus, jetzt, sofort!», sage ich mir immer wieder. Entschlossen stehe ich auf. «Sie entschuldigen mich...?» rechtfertige ich mich. «Nun», gibt Mr. Marker zurück, «es bleibt mir wohl nichts anderes übrig». Schwach auf den Beinen verlasse ich das stickige Klassenzimmer. Mit grossen Schritten bekämpfe ich den grossen, langen Flur. Am Ende des Korridors hängt ein grosser Spiegel. Auf den ersten Blick, alles ganz normal. Die weisse Hose zeichnet meine Figur beinahe einwandfrei ab. Auch meine Schuhe kommen heute fabelhaft zur Geltung. Erst jetzt sehe ich mir selbst in die Augen, meine Reaktion unterscheidet sich kein geringes Stück von der Reaktion von Taylor. Ich zucke zusammen, stehe einfach nur da. Was ich sehe ist kaum zu glauben. Meine Augen, pechschwarz. Schwarz - schwarz wie die Nacht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 09, 2015 ⏰

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Im Schatten der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt