★ Dein Magiebaukasten ★

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Stell Dir vor, Du schreibst ein Buch und es soll Magisches darin geschehen. Hier sind ein paar Themen, über die Du dir Gedanken machen solltest.

Die Liste ist natürlich nicht perfekt und vollständig, aber sie kann Dir wertvolle Anhaltspunkte geben, auf was Du achten solltest, damit Magie nicht zu mächtig, zu beliebig oder gar überflüssig wirkt. Schließlich willst Du ja die Leser*innenverzaubern.

Wer kann/darf zaubern?

Meistens ist es so, dass nur wenige Menschen/Wesen in einer Welt zaubern können. Selten ist es so, dass irgendwie alle Magie wirken, aber selbst dann gilt: wenn sie es können, woher?

Ist das Vermögen angeboren und wird es vererbt? Oder kann man das lernen? Klassisch sind hier Magierschulen die Orte der Wahl, aber es gibt mehr als Genug Beispiele dafür, dass es zumindest ein Lehrer*innen/Schüler*innenverhältnis ist, über die Zauberei gelernt wird und dies mal mehr oder wenig leicht.

Gibt es Beschränkungen, wer zaubern darf? Wenn ja, wer setzt diese (Götter; Institutionen; Personengruppen; mächtigere Zauber*innen…) in Kraft?

Wie gehen die, die zaubern können/magische Fähigkeiten besitzen mit jenen um, die das nicht können?

Wo kommt Magie her? Was ist ihre Quelle

In Dune, der Wüstenplanet ist es das Spice, eine begrenzte Ressource. Manchmal sind es die Götter, in vielen Fällen ist eine Form von Energie, die dem Planet innewohnt. Diese ist nicht immer gut verfügbar. Manchmal gibt es Punkte, an denen sich die Energie verdichtet.

Wie normal/wie selten ist Magie?

Wie normal ist Magie in Deiner Welt? Ist sie alltäglich, kann jeder kleinere Zaubereien wirken und niemand würde sich wundern, was er/sie dort tut?

Ist sie so selten, dass ihre Existenz fast in Vergessenheit geraten ist und nur wenige Menschen diese überhaupt anwenden können? Wird viel über sie geredet und warum? Wird sie gefürchtet? Wenn ja, warum? Gibt es Gerüchte über sie oder Geschichten, die jeder kennt?

Wie wird gezaubert? Welches Medium wird genutzt?

Hier hat sicher jeder von euch den Zauberstab oder Ähnliches vor Augen. Er dient als Fokus und auch als Energiequelle, er ermöglicht Zauberei (oder verstärkt den Effekt) oder verhindert doch zumindest, dass die Magier den Wirker/die Wirkerin nicht zerfetzt. Oft dienen sie dazu, die Quelle der Magie anzuzapfen.

Es muss aber nicht immer ein Stab sein. Ebenso denkbar sind Alltagsgegenstände (Kreide – wer kennt den Rithmatist?), Schmuck (Ringe, Steine, Ketten – Beispiele sind da kaum nötig) oder auch Rituale oder Runen. Letzte sind natürlich umständlicher, nicht so flashy und spontan nutzbar.

Meist spielen auch das gesprochene Wort (in Derek Landrys S. Pleasant-Romanen hat Macht über eine Person, wer ihren Namen kennt – schlau, wer sich da mehrere zulegt xD), Gesten oder Willensanstrengungen eine große Rolle, oft auch gerne in Kombination (denkt an den Kampf Gandalf gegen den Balrog – da habt ihr alle drei Aspekte).

Was kann Magie?

Kann man mit ihrer Hilfe Gedanken lesen? Feuerbälle werfen? Die Kraft des Lichts anzapfen? Heilen? Auf unsichtbaren Fäden laufen?

Wodurch wird Magie begrenzt?

Wichtig für so ziemlich jede Art von Magie ist, was sie begrenzt. Wenn sie alles könnte, wäre nahezu jedes Buch nach zwei Seiten beendet. Damit es spannend bleibt und die Hindernisse auf dem Weg des Helden nicht verschwinden, muss es Grenzen dessen geben, was Magie kann. Im schlechtesten Falle sprengt sie jeden Plot oder muss durch allerlei Kunstgriffe im Zaum gehalten werden, wenn sich ein/e Autor*in doch mal ob ihrer Möglichkeiten verkalkuliert hat. Das passiert nicht soo selten. Aber was tun?

In der Königsmörder-Chronik sind die Materialien, mit denen magische Gegenstände hergestellt werden selten und teuer. Die Saidan aus Jordans Rad der Zeit werden irgendwann wahnsinnig. Manchmal basiert Magie auf fast verschüttetem Wissen, was ihre Verfügbarkeit einschränkt. Öfter fehlt es den geneigten Magieschüler*innen an den Fähigkeiten, Magie fokussiert und kontrolliert zu wirken (Schmendrik aus Das letzte Einhorn kennt ihr vielleicht).

Nicht selten ist auch so, dass Magie nur unter bestimmten Rahmenbedingungen nutzbar ist etwas bei Vollmond, im ersten Sonnenlicht oder nur an bestimmten Orten.

Denkbar wäre auch, dass ihre Effekte ein Stück weit unberechenbar ist und es durchaus riskant auch für erfahrene Magier ist, diese zu nutzen. In Pratchets Scheibenweltromanen geht da so richtig herrlich viel schief.

Besonders häufig und vermutlich auch am realistischsten ist es davon auszugehen, dass Magie einen physischen Preis hat. Sie entzieht dem Nutzen Lebensenergie, verursacht Kopfschmerzen, macht müde, lässt Gliedmaßen taub werden, macht wahnsinnig, blind oder dumm. In seltenen Fällen tötet sie auch (andere), um wirken zu können, indem sie Energie entzieht.

Wie hat Magie die Gesellschaft beeinflusst oder geformt?

Magie hinterlässt Spuren, je alltäglicher sie ist. Wie ist die Gesellschaft mit ihr umgangen? Hat sie den Umgang mit Magie versachlicht (über Schulen/Ausbildungsstätten)? Ist Magie eine Wissenschaft? Gibt es Organisationen, die den Einsatz überwachen? Gibt es Menschen, die Magie verabscheuen? Warum? Wird Magie gefürchtet? Warum? Führt das dazu, dass Menschen sie meiden/nur bestimmte Orte besiedeln?
Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Art der Magie eine ganze Gesellschaft formt findet ihr in Brent Weeks Licht-Saga.

Ist Magie eher ein Werkzeug für die Protagonisten, um Probleme zu lösen, ein Hindernis oder keines von beidem?

Je zugänglicher, greifbarer und nachvollziehbarer Magie ist, desto eher eignet sie sich dazu, sie als Mittel zur  Problemlösung einzusetzen was natürlich nie bedeutet, dass das immer klappen muss/sollte.

Funktioniert Magie geordnet und folgt Regeln oder ist sie eher eine eigenständige, wilde Entität?

Diese Unterscheidung beeinflusst, welche Rolle Magie im Leben der Prota spielt bzw. ob sie als Werkzeug zur Lösung von Konflikten eine Rolle spielt oder eher Gefahr, Schicksal oder tragisches Widerfahrnis ist.

Die Farben der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt