Prolog

29 3 0
                                    


Erschöpft lehnte ich mich an die Küchenzeile. Mein Körper bebte und ich spürte Tränen die über meine Wangen liefen. Ich konnte meinen Sohn doch nicht einfach hier lassen!

Aber Mark war älter und auch wenn er es nicht wirklich zeigte, sehr viel reifer. Ich hatte das Gefühl noch nicht einmal aus meiner Jugend raus zu sein, dabei war ich in drei Wochen bereits 24!

Ich atmete zitternd durch und zwang mich zur Ruhe: heulen brachte mich nicht weiter. Ich konnte nicht ändern das ich hier nicht bleiben konnte, ich wollte hier nicht einmal bleiben.

Geblieben war ich nur weil Mark das Geld verdiente ohne wirklich etwas zu tun und ich genug Zeit hatte mich um meinen Sohn zu kümmern.

Sobald ich allerdings allein Wohnte, würde dieser Luxus wegfallen und somit auch die Möglichkeit für mich ihm ein schönes Leben zu schenken. Ich selber musste lernen, mit Geld umzugehen und zu arbeiten!

„Mama?", ich zuckte leicht zusammen. „Ja?", ich zwang mich zur Ruhe und richtete mich ordentlich auf. „Warum weinst du? Hat Papa dir wieder wehgetan?", ich biss mir im versuch den Nervenzusammenbruch aufzuhalten auf die Unterlippe. „Nein, mein Schatz... Mama...hat nur ein bisschen... Stress", presste ich hervor und setzte mich vor den Sessel auf dem mein 4 Jähriger Sohn saß.

„Hast du Hunger?", ich sah wie er sofort seine Haltung änderte und mich anstrahlte. „Ich will Pfannkuchen!", schrie er mir begeistert ins Gesicht.

Ich begann zu lachen, die Sorgen und Schmerzen erstmal vergessend. „Aber natürlich, komm!", ich stand auf und ging zurück zur Küchenzeile, drehte mich aber abrupt um als ein dumpfer Aufschlag zu hören war.

Mein Sohn war auf den Teppich gefallen, aber er lachte. „Hey, mach langsam!", ermahnte ich ihn und er stand in sekundenschnelle wieder auf den Beinen. „Hat auch gar nicht wehgetan, Mama!", ich lachte.

Er war so perfekt, voller Lebensfreude und schon im so jungen Alter mitfühlender als so einige Erwachsene. Es sorgte für ein leeres Gefühl in mir, zu wissen, dass ich ihn vielleicht nie wieder sah... oder einfach nicht erkennen würde. Vielleicht würde er sich gar nicht mehr an eine Mutter in seinem Leben erinnern, sondern nur an Mark...

Tut mir leid, mein Schatz... aber ich muss dich allein hier lassen. Aber ich werde nie aufhören dich zu lieben und an dich zu denken. Egal was passiert, egal was er dir antut, du schaffst das und bist stark! Ich glaube an dich, Manuel..."

Ich vertraue dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt