Kapitel 19.

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Felix

Mir war klar was ich wollte. Ich wollte Hyunjin und ich Doofkopf hatte es zu spät bemerkt.

Es war mittlerweile schon eine Woche vorüber. Mein nerviger Manager folgte mir auf Schritt und Tritt, was die Suche nach Hyunjin nochmals erschwerte.

Ich konnte ihn nicht mehr erreichen und auch aus der Öffentlichkeit ist er verschwunden. Wenn ich zu nah an seine Wohnung kam, hinderte mich der Manager daran und zwang mich wieder meine Arbeit zu erledigen.

Ich schrieb jeden Tag Nachrichten und hoffte Hyunjin würde darauf reagieren.

Es passierte aber nichts.

Das Shooting welches wir eigentlich gemeinsam hatten, wurde abgesagt, da sich Hyunjin auch dort nicht mehr gemeldet hat.

So langsam drohte ich zu verzweifeln.
Meine Gedanken füllten sich mit Hoffnungslosigkeit und ich drohte alles aufzugeben.

Aber Stray Kids hinderte mich daran und zog mich immer wieder erneut auf die Beine.

Es ging so weiter.
Stunde zu Stunde.
Minute zur Minute.
Woche um Woche.
Ich hatte aufgehört auf mein Kalender zuschauen.

Hatte aufgehört Nachrichten zu schreiben. Hatte ebenso aufgehört zu Hyunjins Wohnung zu laufen.

Meine Freude und mein Verlangen verblasste und ein Haufen Schmerz und Trauer übermannte mich.

Tagelang schloss ich mich in meinem Zimmer ein und hörte auf zu den Tanzproben zu gehen. Bangchan entschuldigte mich ständig bei unseren Vorgesetzten, ich glaube aber lange würden die das nicht mehr mitmachen.

Wieder mal, wie so oft am Tag, entsperrte ich mein Handy und klickte auf Hyunjins Instagram Profil. Seit über einem Monat war es auch dort still geworden und die Kommentare unter seinen letzten Beitrag waren nur so mit besorgten und traurigen Nachrichten gefüllt.

Schwach klickte ich auf einer seiner Beiträge und betrachtete das lächeln, welches ich so vermisste.

,,Was hab ich bloß getan" meine Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Meine Lippen ausgetrocknet und aufgerissen. Mein Bauch abgemagert und meine Beine schwach.
Ich bewegte nicht mehr vor die Tür und wies auch jegliche Mahlzeit von den Members ab.

Ich wusste ich tat mir damit keinen Gefallen, aber ich konnte einfach nicht.
Die Flamme in mir, welche mir so bekannt geworden war, ist nun ein Fremder, der mit all meinen Positiven Gefühlen, all den Sehnsüchten und meiner Liebe fortgelaufen war.

Als ich Instagram gerade schließen wollte, klickte ich jedoch auch auf mein Account und sah auch dort die besorgten Kommentare.
Um mich ist es ebenso still geworden und die Fans vermuteten schon eifrig das es zusammenhänge gibt.

Die gab es. Und die gab es auch nur wegen meiner Dummheit.

Verzweifelt warf ich mein Handy auf den Boden und stand auf. Ich wusste nicht was ich tun sollte, aber so konnte es nicht weitergehen. Viel zu schnell trugen mich meine Beine zur Tür und drohten mir auf der Treppe weg zu brechen.

,,Scheiße" fluchte ich unter dem Schmerz und zog mich den Flur entlang.

Die Stimmen meiner Members die ich in letzter Zeit viel zu selten gehört hatte, kamen näher und sofort unterstützte mich ein starker Arm von der Seite.

,,Felix, endlich kommst du raus" sagte Seungmin erleichtert aber trotzdem besorgt.
Seungmin musste in den letzten Wochen immer bei den anderen Schlafen, da ich ihn als Zimmergenossen genauso aus meinem Trauerloch verbannt hatte.

,,Ich muss raus. Ich muss ihn finden." Die anderen Members die neben uns erschienen waren, waren sichtlich verwirrt über mein plötzlich zurückgekehrten Kampfgeist.

,,Ess erstmal was." sagte Bangchan knapp.
,,Nein ich muss los." versuchte ich mich zu widersetzten.
,,Du verlässt das Haus nicht, ehe du genug zu dir genommen hast" BangChans Stimme war strenger als ich es kannte und so beugte ich mich seiner Aufforderung.

,,Wir helfen dir" ertönte plötzlich I.Ns Stimme hinter mir. Mit vollen Mund drehte ich mich um und blickte ihn mit großen Augen an.
,,Mhhh?" grummelte ich.

,,Wir werden uns um dein Manager kümmern." erklärte Changbin und tappte mir auf die Schultern. ,,Ah" erwiderte ich.

Schnell zog ich mir meine Jacke über, nachdem ich den letzten Bissen runtergeschluckt hatte.
Ohne darauf zu achten, das ich immer noch ein Pyjama anhatte, stieg ich ins Auto und tatsächlich war der Manager nicht wie gewohnt vor unserem Grundstück. Ich war verwundert, wo Changbin und co ihn so schnell hingeschickt hatten.

Verkehrsregeln und meine eigene Sicherheit waren mir gerade relativ egal, daher düste ich viel zu schnell über die Straßen Koreas.

Innerhalb weniger Minuten stand ich vor dem großen Gebäude, in welchen Hyunjin lebte.

Zitternd öffnete ich die Autotür und schleppte mich zum Eingang. Ich blieb kurz stehen und zögerte dabei die Tür aufzumachen.
Was ist wenn er garnicht da ist?
Was ist wenn er mich garnicht sehen will?
Oder er innerhalb der letzten Wochen jemanden kennengelernt hatte?

Kopfschüttelnd öffnete ich dann doch die Tür.
Ich musste dadurch, ich musste ihn sehen egal was meine Gedanken sich ausmalten.
Auch wenn mir schlimmes bevorstehen könnte, war ich ihm dennoch eine Erklärung schuldig.

Ich drückte auf den Knopf des obersten Stockwerkes und drehte den Ersatzschlüssel, den mir I.N vorhin noch zugesteckt hatte, im Fahrstuhl um.
Ohne Schlüssel wäre es mir garnicht erst möglich gewesen nach dort oben zu gelangen.

Das Fahrstuhl fahren dauerte wie gewohnt extrem lange und die Musik lag mir schwer auf den Ohren. Je höher wir fuhren, desto mehr bebte mein Herz und meine Angst.

Es war über ein Monat her, seitdem hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Ich vermisste ihn schrecklich. Ob er wohl genauso empfand? Es wäre nicht verwunderlich wenn er mich vergessen hätte.

Das piepen der Türen ließ mich aufschreckend und zögerlich betrat ich die Lobby seines großen Penthouses. Ich war viel zu aufgeregt um mich anzukündigen, also lief ich einfach so leise es ging durch die Lobby durch und hoffte ich würde irgendwann seine Stimme hören.

Das war nicht der Fall.

Er war nicht in der Küche, genauso war er auch nicht im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer aufzufinden. Enttäuscht wandte ich mich wieder dem gehen zu. Natürlich bin ich ausgerechnet dann gekommen, wenn Hyunjin nicht Zuhause war.

Das Schicksal meint es wohl nicht gut mit uns.

Ich drückte den Knopf des Fahrstuhls und die Türen öffneten sich, als ich doch plötzlich Geräusche hinter mir vernahm.

I'm not Sorry, I'm Dirty ⊳Hyunlix⊲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt