Höhlen

57 3 0
                                    

„Ihr werdet nun üben euch eine Fledermaus herbeizurufen. Habt ihr das erst einmal ereicht,dass sie bei euch bleibt, könnt ihr lernen, euch ihrer feinen Sinne im Dunklen zu bedienen. Gebt nicht auf, auch wenn eure Bemühungen nicht sofort von Erfolg gekrönt sind." Anna Christina spottete: „Oh ja, ich benötige in den hell erleuchteten Ballsälen von Wien dringend ein paar Fledermäuse die mir um den Kopf schwirren!" Elea hatte den Drang die Augen zu verdrehen, jedoch fuhr Donnchad fort, sodass sie wieder zuhörte. „Catriona, Ainmire und Ciaran werden euch bei euren Übungen unterstützen und euch anleiten. Teilt euch in drei Gruppen auf." Die junge Vampirin sah zu Alexander, dieser nickte, nachdem er ihre Gedanken aufgefangen hatte. Als die Gruppen aufgeteilt waren löschte der Clanführer das Feuer. Um sie herum breitete sich Finsternis aus, Elea wurde etwas mulmig da sie nichts sah. Vorsichtig tastete sie nach der Hand von Alexander. Ihre Finger fanden die Eiskalte Hand mit Ringen. Sie zuckte zurück, nein das konnte sie nicht machen. Sie waren Freunde, er hatte ihr doch selber gesagt das er befreundet sein möchte mit ihr. Elea riss die Augen weit auf als er vorsichtig ihre Hand nahm und sie drückte.

Am nächsten Abend wurden sie wieder aus der Höhle herausgeführt. In der vorherigen Nacht war es nur wenigen gelungen eine Fledermaus zu rufen und bei sich zu behalten. Elea fiel diese Aufgabe einfach, schon als kleines Kind kamen Tiere immer zu ihr. Jedoch in die Gedanken der Fledermaus einzudringen war etwas anderes. Jedes Mal wenn sie es fast geschafft hatte ihn die Sinne der Fledermaus zu kommen, verlor sie ihre Kraft und die Fledermaus flog weg. Erschöpft ließ sie sich auf das Gestein nieder. Catriona kam auf sie zu, so konzentrierte sich Elea schnell und Sekunden später flog eine kleine Fledermaus um ihren Kopf. „Das machst du gut, aber du blockierst dich irgendwie, mit etwas Hilfe wird es kein Problem für dich sein in ihre Sinne zu kommen." Die junge Vampirin sah begeistert zu Catriona und erwartete das diese ihr nun helfen könnte. „Alexander komm bitte hier her." Nicht das Elea durch seine Anwesenheit gestört war, jedoch fragte sie sich wie er ihr helfen sollte. „Ihr werdet es gemeinsam versuchen, bei Franz Leopold und Alisa ging es so sehr gut. Ihr verbindet eure Gedanken und gibt euch Gegenseitig Kraft. Dann verbindet ihr euch mit den Sinnen der Fledermaus."

Seine Gedanken fasten fast sanft nach den ihren. Er spürte das sie aufgeregt war und ohne zu wissen was er tat griff er nach ihrer Hand. Sie beruhigte sich und nickte wild entschlossen. Gemeinsam fanden sie die Sinne der Fledermaus und verbunden sich mit diesen. Nach ein paar Sekunden entstand ein Echobild. Sie ließen die Fledermaus etwas herum fliegen bevor sie abbrachen. Elea lachte herzlich und voller Freude, dabei klatschte sie in ihre Hände und drehte sich um sich selbst. Sie sah so glücklich aus das er selbst seinen Kopf in den Nacken warf und lachte. Elea blieb perplex stehen. Noch nie hatte sie ihn wirklich lachen sehen, schmunzeln ja, aber noch nie so schön lachen. Ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen als sie sah das er glücklich war. „Das," murmelte sie, „Gefällt mir schon viel besser als wenn du arrogant bist."

Den Rest der Nacht durften sie nach eigenem Gutdünken verbringen, allerdings verbot Donnchad ihnen die Höhle zu verlassen. Fast alle erwachsenen Vampire hatten sich auf den Weg gemacht zu jagen. Elea saß neben Alexander und mit ein bisschen Abstand zu Alisa, am großen Torffeuer. Tammo verschwand schnell mit Fernand und Joanne. Wenn sie es richtig mitbekommen hatte wollten die drei Bärenzähne suchen. Es herrschte* Stille und nur ab und zu wurde geflüstert, es war schon fast einschläfernd. Alexander stupste die Vampirin an und beugte sich zu ihr runter um ihr ins Ohr flüstern zu können. „Die Vier sind los und wollen die Höhle erkunden." Elea lächelte ihn dankbar an und nickte um ihm zu sagen das sie ihnen folgen würden. Sie strich sich das blassgrüne Gewand glatt und folgte ihm mit schnellen Schritten. Kaum hatten sie sich von der großen Höhle entfernt, wurde es dunkel und man konnte kaum die rauen Steinwände sehen. „Wir sollten wohl besser eine Fledermaus rufen." „Ja beeil dich." antwortete Alexander kurz angebunden. Elea konnte es ihm wohl kaum übel nehmen, denn auch ihn hatte Abenteuerlust gepackt. Nach wenigen Sekunden flatterte eine kleine Fledermaus um ihre Köpfe. Alexander konzentrierte sich und suchte ihren Geist. Nur schwer konnte er sich mit ihr verbinden, sie traute ihm nicht ganz. Er ließ die Verbindung abbrechen. „Wieso vertraust du mir nicht?" es klang nicht eingeschnappt wie er fragte, nein eher ehrlich und ohne einen Vorwurf. Er sah die Shilouette ihrer Hand die um sich herum deutete. „Ich kann nicht alleine zurück finden und außerdem," sie brach ab. „Was?" Sie murmelte etwas unverständliches bevor sie ihm antwortete. „Es ist dunkel und ich bin nicht gerade talentiert mich zu währen..." Alexander lachte, es war wieder das herzliche Lachen bei dem er seinen Kopf in den Nacken warf. Nein das ausgerechnet Elea so denken würde hätte er nie gedacht. Ein schelmisches Grinsen trat auf sein Gesicht. „Solche Sachen passieren auch ohne das die Frau sich währt bei hellichtem Tag in jeder Ecke." Hitze stieg der jungen Vampirin ins Gesicht. „Also nicht das ich was gegen dunkle Höhlen habe." Wenn Vampire rot werden könnten, würde diese Farbe jetzt das Gesicht von Elea füllen.

„Und jetzt rufe die Fledermaus wieder zurück sonst verlieren wir die Spur." Jetzt wo er nachdachte kam ihm diese Situation unglaublich suspekt und peinlich vor. Etwas zu grob packte er nach ihrem Geist doch sie gab keinen Laut von sich. Nein es sah so aus als würde sie den Boden sehr interessant finden, zum Glück ersetzte sich dieses Bild durch das Schallbild der Fledermaus und sie verfolgten die frische Spur. Schnell rannten sie die Gänge mit den feuchten Wänden entlang. Immer wieder trafen sie auf den Höhlenfluss, kleine Bäche, die über Kaskaden sprangen und sogar glasklare Seen. Ein Lachen entwich Eleas Kehle als sie anfing zu Sprinten und Alexander versuchte sie aufzuholen. Doch dann standen sie an einem weiteren See, der Gang setzte sich ab und verschwand im Wasser. Alexander schnupperte. „Sie waren hier aber," Elea nickte und beendete den Satz, „Aber jemand anderes auch, komm sie sind durchs Wasser." „Warte." er zog sie zurück. „Wenn wir nicht wollen das die Fledermaus ertrinkt, müssen wir die Verbindung trennen." Erschrocken schlug die Vampirin ihre Hände vor den Mund. „Oh nein," jammerte sie, „Das hätte ich fast vergessen, zum Glück hast du es nicht." Sie trennten die Verbindung und tasteten sich an einer rauen Wand ins Wasser. Elea spürte wie das kalte Wasser ihre Beine hoch kroch. Schnell tauchte sie unter und kämpfte sich durch den Tunnel. Das Luft anhalten machte ihr keine Probleme, Vampire mussten nicht atmen, aber es war schwer sich zurecht zu finden, da sie kaum die Umrisse des Gesteins sehen konnte. Die beiden Vampire tauchten auf der anderen Seite auf und zogen sich aus dem Wasser. „Ich rufe eine Fledermaus." murmelte Alexander. Als sie endlich Verbindung mit dem Tier aufgenommen hatten verfolgten sie die mittlerweile sehr frische Spur von den vier in einem Hauptgang.

„Was zum Teufel macht ihr hier?" Sie waren in einer großen Höhle angelangt wo sie leider nicht unbemerkt auf Franz-Leopold, Ivy, Alisa und Luciano trafen. Elea verzog das Gesicht, sie hatten sie doch nicht umsonst so lange verfolgt. „Nun wir..." wollte sie sich verteidigen als Franz Leopold seine Nasenflügel blähte und knurrte. „Wenn es nicht absolut unmöglich wäre, dann würde ich sagen, hier richt es nach meiner Cousine Anna Christina und ihrem ekelhaften Parfum."

Ewiges Leben ( Die Erben der Nacht Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt