Kapitel 3

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Es war echt schon Ewigkeiten her, dass er jemanden seinen wirklichen Namen genannt hatte. Für viele erschien das wie kein großes Ding, etwas was man unzählige Male in seinem Leben macht. Ein Satz, dem kaum mehr eine größere Bedeutung zugemessen wurde, weil es doch selbstverständlich ist zu wissen, wie der eigene Name lautet. Doch für ihn war dieser Satz unfassbar schwierig. Er war sich nie sicher, wenn andere Menschen ihm die Frage nach seinem Namen stellten, wie er sich vorstellen sollte.

„Yoongi?... Yoongi?" Gi-Taes Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Der Mann musste doch auch denken, dass er seine Gedanken nicht mehr ganz beisammenhätte, so wie er ständig in einer anderen Welt zu sein schien.

„Weißt du schon langsam wo es denn genau hingehen soll? Wir sind jetzt seit 7 Stunden unterwegs und bald werden wir am Meer angekommen sein. Weißt du denn bei wem du unterkommen könntest? Hast du eine Bleibe?" Gi-Tae schaute ihn erwartungsvoll an. Wenn er sich diesen Yoongi ganz genau anschaute, dann kam ihm irgendwas an ihm bekannt vor. So als hätte er ihn mal im Fernsehen gesehen. Hoffentlich war es nicht in Verbindung mit einem Verbrechen gewesen. Er versuchte sich die letzten im TV bekanntgegebenen Fälle ins Gedächtnis zu rufen, genauso wie die dazugehörigen Phantombilder.
„Nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber hast du vielleicht was angestellt und versuchst zu flüchten? Wenn das so sein sollte, dann hoffe ich, dass du meine Frage ganz schnell vergisst und wir einfach so weiterfahren wie bisher." Jetzt musste Yoongi doch ein wenig schmunzeln. Der alte Mann erschien ihm auf den ersten Blick nicht wie die aufgeschlossene, aufgeweckte Person, die er nun war, sondern er hatte angenommen, dass dieser Taxifahrer nur seinen Job und das noch zu verdienende Geld im Kopf hätte. Wie konntest du nur so oberflächlich sein, Min Yoongi?

„Du brauchst keine Angst haben, Gi-Tae – ich bin sicher nicht auf der Flucht. Obwohl das wahrscheinlich jetzt jeder in meiner Lage gesagt hätte." Yoongi genoss diese lockere Atmosphäre im Auto und empfand sie überhaupt nicht als anstrengend wie noch zu Beginn ihrer langen Autofahrt. „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich wirklich nicht, wo ich hinmöchte. Es war eher eine spontane Reaktion das Meer sehen zu wollen und dementsprechend hab ich mich noch nicht wirklich um einen Platz, wo ich unterkommen kann, gekümmert. Mein Handy ist abgesch.... Hat schon seit du mich abgeholt hast keinen Akku mehr und ich konnte mich deswegen noch nicht wirklich drum kümmern." Der letzte Satz war eine Lüge. Er hatte sicher noch genug Akku am Handy, aber er wollte es nicht einschalten. Wenn er das täte, wüssten alle wo er war. Seine Hyungs und er hatten damals alle zugestimmt, dass sie gerne mit den anderen ihre Standorte teilen wollen, einfach weil sie keine Geheimnisse voreinander hatten und es praktisch war. So musste keiner ständig auf Fragen wie „Wo bist du?" antworten, sondern man konnte es einfach in der App nachlesen. Er würde sein Handy nicht einschalten, auf keinen Fall.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 12, 2022 ⏰

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