Prologe

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Hoch oben auf dem höchsten Punkt Seirei wehen lange Schneeweiße Haare im Winde. Der Ton einer Harfe spielt sanft und jeder Ton wird über das mittlerweile so traurige und zurückgelassene Land geweht. Ihre Silbernen Augen fokussiert auf den von Elektroenergie violett gefärbten Himmel. Einige Blitze Zucken am Himmel begleitet vom Donner. Doch es scheint als wenn das Unwetter selbst sich dem Klang der Harfe anpasst. Ihre Finger zupfen sorgfältig die Seiten, ihre Stimme so klar und zart summt leise eine Melodie. Etwas weiter entfernt auf einem Berg steht eine Gestallt und beobachtet sie, lauscht der Melodie. Er fühlt sich das erste mal in seinem Leben nicht von Wut und Hass angetrieben. Die ruhigen Melodien, beruhigen ihn tief in sich.
Doch bald hört das Spiel auf und Sie lässt ihre Harfe verschwinden mit einem Schritt nach vorne und geschlossenen Augen lässt sie sich fallen. Hunderte Meter in die Tiefe, der Mann, der einst nur zugeschaut hat gerät in Panik und mithilfe seiner Elektrokräfte versucht er so schnell es geht zu ihr zu gelangen. Tief in sich weis er das er es nicht schaffen und doch will er nicht das diese Frau stirbt. Im nächsten Moment sieht er wie sich ein Schleier aus Licht um sie legt und sie sicher auf den Boden bringt. Beruhigt und ebenso verwirrt schaut er zu wie sich der samtig weiße Stoff ihrer Kleidung wieder an sie schmiegt und wie ihr Kleid leicht über den Boden weht. Jeder ihrer Schritte lässt es wirken als würde sie schweben. Wie verzaubert bleibt er auf der Stelle stehen und beobachtet einfach nur wie die ihm Unbekannte langsam Richtung Küste verschwindet. Einige Zeit hat es gebraucht bis er sich wieder gefangen hat und sich auf die Suche macht. Er weis nicht warum aber er will mehr über diese Frau wissen.
Nicht weit von dem Ort an dem sie gelandet ist sitzt sie an der Küste auf einem Riff aus Steinen, der Saum ihres Kleides nass von den Wellen die immer wieder gegen die Steine prallen. Ihre Augen fokussiert auf den Mond. Die Lippen zu einem leichten Lächeln gezogen. Der Mann mit dem Indigo farbenden Haaren steht wenige Meter hinter ihr, doch ist zu scheu sie anzusprechen.
„Mein lieber Kunikuzushi oder soll ich dich lieber Scaramouche nennen? Womit kann ich dir dienen." sagt sie mit ruhiger Stimme und trifft den blauäugigen unvorbereitet.
„Woher kennst du meinen Namen?" fragt er während er sich langsam neben sie setzt.
„Du bist kein Unbekannter unter den Göttern. Eine Puppe geschaffen als Beelzebub's menschliche Erscheinungen. Doch leider nur ein Prototyp. Wie gefühllos von ihr, ihre eigene Kreation zu verraten und alleine durch das Land ziehen zu lassen. Du musst dich einsam fühlen. Verraten von deiner Schöpferin, hintergangen und vertrieben von den Menschen die du einst beschützt hast. Gefüllt von so viel Hass und Wut das du selbst dieses Land zu dem gemacht hast was es ist." sagt sie während sie leicht zu ihrer Begleitung schaut. Die Schleier seines Hutes wehen im Einklang mit ihren Haaren im Wind. Sein Blick auf das Meer gerichtet. Ihrer auf das wunderschöne Puppengesicht.
„Ich beobachte dich schon länger Kunikuzushi. Deine Geschichte betrübt mich. Das ganze leid was du durchleben müsstest. Hätte ich nur früher meine Augen geöffnet hätte ich es dir ersparen können. Ich hätte dir das Licht zeigen können welches dir den rechten Weg zeigt." redet sie weiter. Für ihn klingt ihre Stimme wie die eines Engels. Nie hat er etwas Schöneres gehört und am liebsten würde er ihr weiter lauschen doch jetzt ist seine Zeit etwas zu fragen.
„Du kennst meine Geschichte. Du kennst die Geschichte dieses Landes und Raiden Ei. Doch lebst du noch als fremde Göttin in diesem Land. Wer bist du wenn ich fragen darf." seine Stimme ruhig, doch schwingt ein skeptischer Unterton in ihr.
„Ich bin eine Göttin die lange vor Ei auf dieser Welt war. Würde Ei mich töten wollen, würde sie sterben bevor sie überhaupt angreifen könnte. Noch dazu würde sie das ganze Land in komplette Dunkelheit tauchen. Ich bin nicht glücklich mit ihren Entscheidungen, doch es verlangt mir nicht danach über das Land zu herrschen. Mein Name ist Amaterasu, Göttin der Sonne und des Lichts. Doch wenn ich dich bitten darf nenn mich bitte bei meinem von mir selbst gewählten irdischen Namen Y/N." die Worte die ihre Lippen verlassen dringen langsam zu der Ningyo* vor.
„Ich hatte versucht dich zu retten. Doch bedauerlicherweise habe ich deine Spur verloren als Ei mich zu sich rief. Alles was ich dir vorher geben konnte war mein Bronzespiegel den du wie ich sehe weiterhin bei dir trägst auch wenn er jetzt deine Delusion verbirgt. Wäre ich nur da gewesen hättest du dieses Leid nicht durch machen müssen kleine Ningyo. Ich hoffe eines Tages kannst du mir verzeihen und wenn es weitere tausend Jahre gebraucht." spricht sie während der blauäugige zu ihr sieht und eine Träne klar wie Glas ihre Wange hinunter laufen sieht. Ohne nachzudenken wischt er sie zärtlich mit seinem Daumen weg.
„Es ist nicht deine Schuld, du solltest dir wegen etwas was bereits tausend Jahre zurück liegt keine Gedanken machen. Ich war nie sauer auf dich. Ich war und bin einzig und allein sauer auf mich." spricht er während sich die beiden tief in die Augen sehen. Klares Silber trifft auf dunkeles blau, der Moment der nur wenige Sekunden andauert, fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Doch keiner der beiden wagt es den Blick abzuwenden oder ein Wort zu sprechen. Nur das Rauschen der Wellen und das toben des Himmels ist zu hören.
Doch irgendwann bricht der Blickkontakt und die Göttin öffnet ihren Mund.
„Du solltest nicht sauer auf dich sein. Nicht du hast dein Schicksal bestimmt sondern all die um dich herum haben dich zu dem gebracht. Weist du wenn ich es so sehen würde wie du müsste ich ebenso im Hass leben. Ich erzähle dir jetzt eine lang vergessene Geschichte aus meinem Leben. Einst als ich eine junge Göttin war hat mich mein geliebter Bruder so aufgebracht das ich mich einige Zeit in einer Hölle versteckte und die Welt in Dunkelheit gelegt hatte. Doch wurde ich dort schon bald herausgelockt und erfuhr das mein Bruder auf die Erde verbannt wurde. Tausende Jahre später hat mich die Nachricht erreicht das Ei ihn getötet hat. Doch empfinde ich ihr gegenüber weder Hass noch das Verlangen nach Rache." als das letzte Wort ihre Lippen verlässt nimmt sie Scaramouche seine Hände in ihre und schaut ihn an.
„Weil ich es früher nicht konnte, lass mich dir wenigstens jetzt die Sonnenseiten dieser Welt zeigen Ningyo." sagt sie mit einer Stimme so liebevoll und ruhig wie sie noch nie jemand gehört hat. Ihr gegenüber schaut sie an und nickt zur Antwort.
„Wenn es das ist was dein Herz begehrt." sagt er leise.
Im nächsten Moment berühren ihre Lippen seine Wange ganz sacht und nur einen winzigen Augenblick bevor sie sich aufrichtet und den blauäugigen Verwirrt sitzen lässt.
„Magst du mich nicht begleiten Kunikuzushi?" fragt sie nach einigen Schritten und dank seiner Elektro Vision ist er binnen Sekunden neben ihr.

Vielleicht im nächsten Leben (ScaramouchexReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt