Zwei Seiten

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Ich fühle mich schlecht. Ich hasse mich. Selbst unter Leuten fühle ich mich einsam. Niemand merkt es, weil ich mich verstelle. Ich lache, mache Witze und bin wie immer, aber das ist nur eine Fassade, die langsam einzubrechen droht. Deshalb bin ich zu der einzigen Person, der ich was bedeute abweisend, kalt und verletzend. Meiner Mutter. Zum Schutz. Ich möchte ihr nicht zumuten, zu wissen, wer ich bin. Sie hat ein besseres Kind als mich verdient, aber ich habe keine Kraft, um aus mir eins zu machen. Ich verletze sie mit meinen Worten und dafür hasse ich mich noch mehr, aber ich versuche doch nur alle vor mir zu beschützen. Vor allem mich selbst. Es ist so schwer, in der Schule glücklich auszusehen, aber es scheint mir ganz gut zu gelingen, denn mich hat noch nie jemand gefragt, ob es mir gut geht und diese Frage auch ernst gemeint. Ich komme mir so nutzlos vor. Niemand braucht mich. Niemand sorgt sich um mich und ist für mich da und interessiert sich für mich und will meine Probleme hören. Alle sind egoistisch und achten nur auf sich selbst. Jeder will nur das erzählen, was er zu sagen hat und nicht anderen Leuten zuhören. Ich habe schon so viel gegeben, mich für andere mitgefreut, weil ich wusste wie viel es ihnen bedeutet und mich versucht in andere Personen hineinzuversetzen, um ihnen zu helfen. Aber wer hört mir zu?

PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt