15| Scheiße

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Als Peter am nächsten Morgen seine Augen öffnete, wurde er bereits von der Sonne angestrahlt, die den Himmel bereits in wunderschöne Farben tauchte. Er war noch die ganze Nacht unterwegs gewesen, bis er sich letztendlich ungefähr gegen 5 Uhr Morgens auf dem Schuldach niedergelassen hatte.

Es war Wochenende, also war auch niemand hier. Krächzend setzte er sich langsam auf und zog sich verschlafen die Maske vom Kopf. Ein kalter und harter Boden war vielleicht nicht unbedingt ideal als Schlafplatz und schon gar nicht für jemanden der nachts Menschenleben rettete und Diebstähle aufhielt.

Mit zusammengekniffenen Augen sah er sich kurz um, um auf Nummer sicher zu gehen, dass auch wirklich niemand hier war. Er stand langsam auf und machte sich auf den Weg nach Hause, sonst würde seine Tante noch irgendwann misstrauisch werden, wenn sie ihn nicht im Bett vorfinden würde.

In seiner Seitenstraße angekommen, kletterte Spider-Man vorsichtig und langsam die Wand hinauf zu seinem Zimmer. Er schaute noch einmal um sich, bevor er dann so leise wie möglich sein extra offen gelassenes Fenster aufdrückte und an der Decke hinein kroch. Seine Zimmertür war verschlossen, alles war genau wie er es zurückgelassen hatte.

Ganz langsam löste er sich von der Decke und gleitete Sachte zu Boden, um ja keinen Laut zu verursachen. Seine Füße kamen lautlos auf dem Boden auf und er zog sich sofort die stickige Maske vom Kopf. Er schaute zur Uhr, es war kurz nach zehn Uhr, eine perfekte Zeit. May wusste, dass der Junge gerne lange schlief, also hatte er sogar noch genug Zeit, sich nochmal-

,,What the fuck!'', unterbrach ihn eine laute Stimme bei seinem Gedankengang. Abrupt drehte Peter sich zu dem Eindringling, der hinter ihm auf seinem Bett saß. ,,Heilige Scheiße!'', entkam es ihm dabei, als er ihn ertappt und wütend anfunkelte. Einige Momente war es still, Peter war überfordert. Er wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte und würde am liebsten wieder durch das Fenster hinaus klettern und das ganze Rückgängig machen. Monatelang konnte er sein Geheimnis für sich bewahren und dieser tollpatschige Junge sollte seine mühevolle Arbeit jetzt einfach so vernichten?

,,E-eigentlich heiß ich N-ned...'', stotterte der Junge und sah in die vor Wut funkelnden Augen seines Gegenübers. ,,...a-aber das geht natürlich auch.'', verbesserte er sich schnell, da er die Befürchtung hatte, Peter würde gleich auf ihn losgehen. Bei einem war sich Ned jetzt auf jeden Fall sicher, Peter war verdammt furchteinflößend. Jetzt verstand er auch die ganzen Schüler, die ihm freiwillig aus dem Weg gingen. Und dieser furchteinflößender Junge war auch noch Spiderman? Irgendwas passte doch nicht zusammen, Ned wurde skeptisch und die Angst wurde durch plötzliche Neugier ersetzt. ,,Ich versteh' das nicht. Du, Peter Parker, bist Spiderman? Du wärst der letzte, bei dem ich das denken würde.''

,,Was machst du hier.'', Peter redete bedrohlich langsam, während er die Worte von Ned einfach ausblendete. Kurz spiegelte sich in dessen Augen Furcht wieder, doch das war kurz darauf wieder verschwunden. ,,Deine Tante hat mich reingelassen.'' ,,Und was willst du hier.'', mit langsamen Schritten näherte Peter sich dem Jungen auf seinem Bett. ,,Hat Stark dich geschickt?'', misstrauisch beäugte er Ned. ,,Was? Warum denn Mr. Stark? Oh mein Gott, seid ihr Freunde?'' Zum Ende wurde Ned immer aufgedrehter, da er sich vorstellte, wie es wäre, wenn Peter Parker, der Junge aus seinem Physikkurs mit den Avengers befreundet wäre.

,,Sicher nicht.'', antwortete Peter monoton. Sie werden nie Freunde sein. In Gedanken mahlte er sich bereits aus, wie er diesen aufgedrehten Jungen so schnell wie möglich los wird, ohne dass er gleich durch die Stadt rennt und sein Geheimnis ausplauderte. ,,Hör zu, Ned. Noch bevor du überhaupt das erste Mal von Spiderman gehört hast, versuche ich es schon für mich zu behalten. Das hat bisher auch sehr gut funktioniert, bis eines Morgens aus unerklärlichen Gründen plötzlich ein fremder Typ auf meinem Bett sitzt. Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist also Jemanden wie dich, der durch die Schule läuft und freudig ein Geheimnis ausplappert, was verdammt viele Kriminelle auf mich aufmerksam machen wird. Eins kann ich dir dann mit Sicherheit sagen. Es wird für uns beide schlecht ausgehen, denn du wirst definitiv mit drinstecken.'' Peter hatte seinen Finger bedrohlich gehoben und ist während seiner Rede immer näher an den eingeschüchterten Jungen getreten.

,,Whoa, chill.'', beruhigend streckte er seine Hände in die Luft. ,,Ich werde niemanden etwas erzählen. Das hatte ich auch gar nicht vor, versprochen. Allerdings bin ich ziemlich interessiert an der ganzen Sache und hätte so einige Fragen an dich.''

,,Meinetwegen.'', brummte Peter und verdrehte seine Augen.

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Ähm. Joa.
Das letzte Kapitel ist wohl schon etwas länger her, hehe.

~Leo

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