Meine Sicht
Diese Nacht lag ich in meiner dunklen Zelle im G-Block. So viele Gedanken in meinem Kopf... Wie gern hätte ich jetzt Senji-san neben mir liegen. Aber... warum holte ich mir ihn nicht einfach? Bei diesem Gedanken musste ich grinsen.
Ich ließ das Top, dass ich zum Schlafen trug, einfach an, und schlüpfte hastig in meine schwarzen Schnürschuhe.
Es war so leer auf dem Gang, dass ich nur meine eigenen Schritte hören konnte; aber nicht mehr lange, denn bald blendete mich das Licht des Kraftraums. Gut, ich hatte mich nicht verlaufen...
Jetzt wieder gut gelaunt wie immer, schlenderte ich in den Raum. Senji hatte mich nicht bemerkt und machte weiter seine Übungen; ich musste wohl ziemlich leise geschlendert sein. Gut so, dann konnte ich mir jetzt seinen Mantel, der an einem Wandhaken hing, schnappen, das wollte ich eh schon seit ich hier bin mal machen, außerdem war mir sowieso etwas kalt.
Mit dem Mantel über den Schultern pirschte ich mich von hinten an ihn ran und musste mir dabei mit größter Mühe verkneifen, laut los zu prusten. Ich legte meinen Kopf behutsam auf Senjis rechte Schulter, schaute zu ihm herauf und piepste daraufhin in einem süßen Ton: "Guten Morgen, Senji-san!", immerhin war es nach meiner Schätzung ungefähr 4:00 Uhr. Senji zuckte zusammen: "Was machst du denn schon wieder hier?! Solltest du nicht schlafend in deiner Zelle liegen??" "Sollte ich das?", klimperte ich, sowohl mit dem Mund als auch mit den Augen. "Naja, ist ja auch egal. Also was willst du hier?", blaffte er. "Hmm... ich konnte nicht schlafen... legst du dich neben mich?" Er sah mich an, als wäre ich ein Geist. Zugegeben, das war ihm nicht übel zu nehmen. "Meintest du das gerade ernst?!", fragte er verdattert. "Hmm... Ja?", flötete ich zurück. "Ich bin nicht dein Kuscheltier, falls du mich mit irgendwas verwechselst!", rief Senji und sprang auf. Man, waren seine Schritte groß! Ich rannte ihm, so gut ich konnte, hinterher und konnte trotzdem kaum mithalten. Endlich hatte ich ihn erreicht und rief verzweifelt: "Och, bitte, Senji-san! Ich kann sonst nicht schlafen! Willst du, dass ich dich noch mehr nerve?" Er drehte sich gleich um. "Ist das so, ja? Dann komm, auf!", gab er nach und deutete mir, in seine Arme zu kommen.
Bei Frauen gab er ja deutlich schneller nach, als bei Kämpfen, das war nicht zu übersehen noch zu überhören. Aber für mich war es ein Vorteil, und mittlerweile war ich wohl doch was Besonderes für ihn, denn er schaute bei mir immer wieder über die Tatsache hinweg, dass ich ein weibliches Wesen war und er eigentlich eine Art Phobie dagegen hatte.
Er nahm mich wie ein Kind in seine muskulösen Arme und trug mich auf den Gang. Hinter uns ging das Licht aus; musste wohl ein Sensor sein. Senji hatte wohl schon lange bemerkt, dass ich seinen Mantel trug, denn sonst hätte er ihn noch geholt, bevor er mich heraus getragen hätte.
Lächelnd lud er mich auf meiner Pritsche ab und legte sich auf die andere Seite. Ich kuschelte mich sofort an ihn und knuffte ihn leicht, um dann entschuldigend drüber zu küssen. Mit vor Freude geröteten Wangen und zufridenem Gesicht schlief ich ein. Das Letzte, was ich spürte, waren Senjis Hände, die sanft über meinen Körper fuhren.
Vom morgendlichen Sonnenlicht geblendet, wachte ich am nächsten Tag auf. Auf der anderen Seite der Metallpritsche war was in das Stahl geritzt. Ich beugte mich neugierig vor, um es besser erkennen zu können. "Bin im Kraftraum. Hab einen schönen Tag. Übrigens sahst du als du geschlafen hast aus wie ein schwuler Panda." Na, dann...
Ich hoffe, das Kapitel ist nicht allzu langweilig... und nichts gegen Schwule Pandas! Hab nur gehört, die sollen besonders glücklich sein^^ Bis zum nächsten Kapitel :D
SWarrior(Ja ich nenn mich jetzt einfach ma so...)