Kapitel 3

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Er war sprachlos. Er hätte alles erwartet, nur nicht dies. Unwissend was er erwidern sollte, setzte er sich schließlich neben sie auf das Bett. Sie bemerkte die unangenehme Stille und das er nicht vorhatte, sie zu brechen:" Ich weiß, dass du dachtest ich verabscheue dich. Vielleicht habe ich dies auch einmal getan. Aber wir sind beide einsam Patroklos. Es wäre nur in deinem Sinne, wenn wir uns verbünden würden."
Er hörte ihre Worte, jedoch waren seine Gedanken nur bei Achill:" Gib mir etwas Zeit, um über dein Angebot nachzudenken." Diese Worte verließen seine Lippen, bevor er sich erklären konnte, warum er ihr überhaupt diese Möglichkeit gab. Sie nickte und verließ ohne ein weiteres Wort die Gemächer. Eine Weile lang saß er dort und starrte auf den steinernen Fußboden. Schließlich riss er sich aus seinen Gedanken und zog sich an. Dann verließ auch er den Raum.
Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich einen Weg aus dem großen Palast gebahnt hatte. Als er jedoch endlich an die frische Luft trat, ging es ihm schon ein bisschen besser. Er hatte sich schrecklich gefangen gefühlt, umgeben von diesen großen Steinmauern.
Er genoss die warme Sonne und den frischen Wind, welcher ihm durch seine kurzen braunen Haare fuhr. Um ihn herum standen vereinzelte Bäume, mit den verschiedensten Früchten daran.
Er befand sich auf einem kleinen Felsvorsprung, mit einer guten Sicht auf das wunderschöne Meer. Die Sonne spiegelte sich in diesen und es schien, als würde es wie tausend Sapphire glitzern.

Er ließ sich auf dem sandigen Untergrund nieder und blickte hinauf in den Himmel. So viele verschiedene Gedanken schienen ihm den Verstand zu rauben. Dies war immer ihr gemeinsamer Lieblingsplatz gewesen.
War dies das Schicksaal, welches die Götter für ihn auserwählt hatten?
Er jedoch hatte keine Antwort auf diese Frage.  

Stunden waren vergangen wie Minuten. Langsam verschwand die Sonne, umgeben von wunderschönen rot- und orangetönen hinter dem Meer.
Er hievte sich auf die Beine und ging ruhig den steilen Abhang hinab. Eine Weile lang wanderte er noch am Strand entlang, bis er sich endlich dazu überreden konnte, in seine Gemächer zurückzukehren.
Auch die nächsten Tage verbrachte er dort. Im Palast ließ er sich fast nie blicken, aus Angst das sich Deidameia 's und seine Wege kreuzten und er ihr endlich die Frage beantwortete, dessen Antwort er ihr schuldig war. Seine Tage vergingen ruhig, er würde sie sogar schon fast als friedlich betiteln.

Der Frieden jedoch hielt nicht sehr lange an. Er wusste das der Tag an dem er seine Antwort preisgeben musste, unvermeidlich näher rückte. Ungewiss wie lange er sich in ihrer Güte noch verstecken konnte, zwang er sich schließlich zu einer Entscheidung.  Er wusste das die Gedanken an seinen verstorbenen Geliebten niemals verstummen mochten, war sich aber dennoch bewusst das er nichts mehr in seinem Leben besaß. Eine Allianz mit Deidama war das Beste was er jemals in seinem erbärmlichen Leben noch erreichen würde. Und dies war ihr gewiss sehr bewusst. Also riss er sich zusammen, schob seine ganzen verworrenen Gedanken beiseite und machte sich auf die Suche nach der Königin.

Nachdem er sich einen Weg durch die verwirrenden Gänge gebahnt hatte, fand er sie schließlich im Thronsaal auf. Dieser sah noch genau so aus wie bei seiner Ankunft. Dies verwunderte ihn  nicht, da er in seiner kurzen Zeit hier im Palast mitbekommen hatte wie ihr Volk ein und aus ging. Für einen kurzen Augenblich blieb er einfach am Rande des Saals stehen. Zweifel knabberten am Rande seines Bewusstseins und flüsterten mit leisen Stimmen, er solle sich einfach umdrehen und dieses Reich verlassen um zu seinem armseligen und einsamen Leben zurückkehren. Mit einem Seufzen streifte er diese ab und trat ein, blieb nur wenige Meter vor ihr stehen und sah ihr in die Augen. Einen Moment lang herrschte Totenstille. Schließlich räusperte er sich und sprach ,,Meine Königin, ich habe nun ausgiebig über dein großzügiges Angebot nachgedacht und würde es gerne annehmen." Stille. Keiner vermochte es noch etwas zu sagen.
Als er schon dachte sie würde daraufhin nichts erwidern, sprach auch sie ,,Es freut mich dies zu hören Patroklos. Ich hatte gehofft du entscheidest dich dafür. Mein Königreich hat nun lange genug gelitten. Nach eurem Aufenthalt hier habe ich es nicht über mich gebracht einen anderen Mann anzusehen. Ich war selbstsüchtig und habe mein gebrochenes Herz  über mein Volk gestellt. Nun ist es an der Zeit das ich wieder für sie regiere. Und du wirst durch deine Entscheidung deinen Beitrag dazu leisten. Du wirst König werden, mein verehrter Patroklos."



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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 21 ⏰

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Patroklos, der wahre Aristos AchaionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt