Kapitel 2

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Als Legolas die Stille irgendwann zu viel wurde, fragte er vorsichtig: „Wollen wir ein Wettrennen bis zum Palast machen?" Daraufhin antwortete Lendur lächelnd: „Wenn du verlieren möchtest." Beide rannten blitzschnell los. Am Anfang mit einem breiten Grinsen im Gesicht, später wandelte sich das Grinsen zu einem ersten Gesicht um. Beide wollten gewinnen.

Legolas nahm die Rute auf den Bäumen. Er konnte gut klettern und hatte eine gute Balance, um von Ast zu Ast zu springen. Lendur bevorzugte den Weg auf den Boden, da er eher der schnellere Läufer war, dem das klettern auf Bäumen albern vorkam.

Lendur schaute immer wieder nach Legolas und streifte dabei an einigen Zweigen vorbei. Er bemerkte dass er blutete, dennoch lief er weiter.

Es waren nur noch ein paar hundert Meter zum Palast und Legolas sprang vor Lendur auf den markierten Weg. Beide gaben nochmal alles und rannten so schnell sie konnten. Lendur holte auf und war nun gleich auf mit Legolas. Er überholte ihn sogar ein paar Meter vorm Palast, da Legolas plötzlich stehen blieb. Lendur guckte nach vorne und blieb ebenfalls ruckartig stehen.

„Was habe ich zu Wettrennen im Wald gesagt?" Eine tiefe Stimme erklang neben dem Eingangstor, welches vergoldet in der Sonne glänzte. „Entschuldigt, mein König. Es wird nicht mehr vorkommen", antwortete Lendur und guckte dabei auf den Boden. Legolas war aber nicht so höflich und sagte: „Ach Vater, wir wollten doch nur ein bisschen Spaß haben." „Und warum blutet Lendur dann?", antwortete Thranduil, der König des Düsterwaldes.

„Was!" Legolas guckte erschrocken zu Lendur, welcher nun direkt in Legolas Augen blickte. Ihm bekam wieder dieses komische Gefühl, doch er konnte es nicht vor seinem Vater zeigen. Er riss sich zusammen und sagte: „Ich versorge ihn, es war allein meine Schuld. Ich wollte das Wettrennen machen."

Lendur sah ihn dankbar an. Er wusste das es eine Strafe für Lendur gegeben hätte, hätte er nichts gesagt.

Legolas nahm Lendur an seinem Arm und zog ihn hinter sich her. Er ging durch die vielen Gänge im Palast, bis zu seinem Zimmer. Er forderte Lendur auf sich zu setzten und kramte dabei in ein paar Schubladen.

„Legolas, es sind nur ein paar Kratzer, lass gut..." Legolas unterbrach ihn. „Ich habe es meinem Vater versprochen, du hast doch seinen strengen Blick gesehen. Würden wir nicht so lange miteinander befreundet sein, hätte er dich nicht so einfach gehen gelassen. Du weißt doch das er damals derbe gestützt ist bei einem Wettrennen und so seine halbe Gesichtshälfte verloren hat, die er jetzt unter einem Zauber versteckt." Lendur antwortete darauf nicht und guckte Legolas einfach nur bei seiner „Arbeit" zu.

Wieder waren ihre Gesichter nah aneinander. Lendur schaute hinab zu Legolas, der vor ihm Kniete um seine Hände zu verbinden.

Nachdem Legolas seine Hände verbunden hatte, stand er auf und holte eine Salbe.

Er stand wieder direkt vor Lendur, nur diesmal schauten sie sich direkt in die Augen. Das war das dritte mal an diesem Tag. Sowas ist noch nie zuvor vorgekommen. Doch Legolas gefiel dieses Gefühl, trotz dass er wusste, dass es falsch war.

Legolas Hände berührten Lendurs Gesicht. Er wollte die Salbe auf den Kratzern verteilen, doch seine Hände blieben ruhig auf seinem Gesicht liegen.

Auch Lendur war völlig von der Spur getreten und schaute sanft in Legolas Augen. Diesmal waren ihre Blicke intensiver als auf der Wiese. Legolas löste langsam den Blick und schien wieder zu sich zu kommen. Er starrte zur Tür und fing nun an die Salbe in Lendurs Gesicht zu verteilen. Lendur guckte beschämt auf den Boden, um nicht wieder den seltsamen, aber schönen Blickkontakt zu führen.

„Nun komm, wir müssen uns fürs Essen fertig machen." Legolas und Lendur gingen in ein anderes Zimmer. Es war kleiner und voller schöner Anziehsachen. Lendur staunte, er hatte dieses Zimmer in seinen ganzen 400 Jahren bei den Greenleafes nicht gesehen.

Als seine Eltern starben, hatten ihn die Greenleafs in die Familie aufgenommen. Nicht adoptiert, da er schon alt genug war um selbst für sich zu sorgen, aber sie gaben ihm Unterkunft und Verpflegung. Sie aßen also jeden Abend zusammen am Königstisch und führten interessante Gespräche. Die Gespräche wurden weniger interessant, nachdem Legolas Mutter starb. Legolas kannte seine Mutter kaum, Lendur kannte sie aber umso besser. (Legolas war ein paar hundert Jahre jünger als Lendur, was einem Elben wie 5-10 Jahren vorkommt)

Lendur suchte sich ein rotes Gewand mit goldenen Sternen aus. Legolas nahm ein Goldenes Gewand mit roten Sternen, das Gegenstück davon. Sie gingen also Richtung Saal, die langen dunklen Wege entlang. Lendur stolperte unterwegs und Legolas fing ihn sanft auf. Diesmal hielt der Blickkontakt nicht lange an, da ein paar Wachen an ihnen vorbei gingen und sie darauf hinwiesen, nicht zu spät zum Essen zu kommen, weil der König schlechte Laune hatte, wegen einigen Finanziellen Problemen in Hinsicht des Weines.

Legolas wusste, dass sein Vater nicht gut zu sprechen war, wenn es um seinen Wein ging. Also liefen sie einen Taken schneller.

Als sie am Saal ankamen, guckten sie erstaunt. Der Tisch war viel reicher gedeckt als sonst. „Vater, warum wurde so viel Aufgetischt? Hat jemand Geburtstag?" „Nein mein Sohn. Setzt euch, ich erkläre es euch."

Herr der Ringe Fan-Fiction- Der Krieg der Gefühle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt