Roulette

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Nether Violet lag ausgestreckt auf der Couch in ihrer Wohnung und starrte in den Abend hinaus. Die Wohnung hatte sie bis vor kurzem mit einem Freund bewohnt, doch der wurde ihr schnell zu langweilig. Genau vor einer Woche war es gewesen und er hatte geheult wie ein Baby. Die Trennung war für sie nicht schlimm gewesen, es war eher eine Erleichterung und sie war das beste für beide gewesen. Sie hatte es auch versucht ihn den Grund zu erklären, doch er hatte es nicht verstanden und war mit einem: "Ihr verdammten Schlampen" davon geraßt. Mit einem Schulterzucken lehnte sie sich in ihrer Couch zurück und schloss die Augen. Sie verlor sich eine weile in ihren Gedanken. Eine kurze Zeit lang herrschte wunderbare leere und Dunkelheit in ihren Kopf, bevor die Bilder wieder anfingen vor ihren Augen aufzutauchen. Nether versuchte mit aller Gewalt ihre Gedanken wieder in eine andere Richtung zu lenken, doch das Bild von Liam, der von der Decke baumelte blieb bestehen. So blieb ihr nichts anderes übrig als ihre Augen wieder zu öffnen und wieder seufzent hinaus in den Abend zu sehen. Da wurde ihr klar, sie benötigte dringend Ablenkung. Sonst verblödete sie noch. Sie wusste auch wohin. Zu Keona in den Nachtclub. Da bekam man genug Ablenkung für ein ganzes Jahr. Nether schälte sich aus ihren Elend und verließ ihre Wohnung.

Der Club war wie immer voll mit Rauch, der aus den Spitzen Mündern der Gäste kam. Genau neben der Tür stand ein Tisch, so dass man die die an diesen Tisch saßen, ganz leicht mit der Tür vom Stuhl kicken konnte. Nether bahnte sich einen Weg nach vorne zu Keona an die Bar, die schon etwas überfüllt war mit gaffenden Leuten. Keona bemerkte sie und lächelte, richtete sich aber nicht auf, damit sie den ganzen Leuten vor ihr nicht die Sicht versperrte. Nether ging auf Keona zu und setzte sich zwischen einigen Gaffern, die murrend den Platz aufgaben.

''Na sieh an wer hier hineingeschneit kommt, benötigst du Ablenkung, Süße?'' Nether nickte und streckte die Hand aus.
Keona drückte ihr ein Glas Wodka in die Hand.
''Aber nicht so viel Schätzchen. Wann wolltest du mir deinen Freund vorstellen?'' Keona zog eine beleidigte Schnute. Nether lächelte.
''Garnicht. Er's weg.'' Sie leerte das Glas mit einem Zug und drückte es Keona entgegen die es großzügig wieder füllte.
''Das tut mir leid Schätzchen, hat es auch schön wehgetan?''
''Ihn.''
''Verstehe, war nicht der richtige?''
Nether nickte und rührte Lustlos mit ihren Zeigefinger im Getränk herum.
Keona beobachtete Nether genau. Nether wusste, das Keona wusste an wen sie im Hintergrund dachte.
''Er hätte eh nich gewollt, dass du wegen ihn auseinander brichst. Sieh dich doch mal an. Du bist ein bildhübsches Teil. Also. Denk nich mehr an ihn. Hat er dir ein Abschiedsgruß geschickt?''
Nether seufzte.
''Er war Psychischkrank und mehr seine Schwester als er selbst. Seine Schwester kannte mich nicht mal.Nur Mo.
Er hat nie nach mir gefragt und wenn Mo Liam mal gefragt hatte, ob er wüsste wer ich war hat er Mo nur fragend angeschaut. Er wusste nicht mal wer ich war Keona! Er wusste es nicht! Er hatte mich vergessen, obwohl.....'' Nether schniefte.
''...ihr das erste Mal zusammen hattet.'', beendete Keona.
Nether nickte und trank das Getränk aus und gab es Keona wieder.
''Er fehlt mir Keona. Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Ich wache manchmal auf und fühle ihn neben mir, aber es ist jedesmal nur ein Kissen.''
Keona schenkte noch einmal nach.
''Heute steht es aber schlimm mit dir.'', meinte sie als Nether ihr nochmal das leere Glas reichte.
''Aber jetzt reicht es Süße. Kein Alkohol mehr. Hier in diesen Schuppen gibt es genug Hohlköpfe die nur auf Betrunkene Frauen warten.''
Nether ließ den Kopf auf die Theke sinken.
''Morgen ist mein erster Arbeitstag, aber ich fühle mich nicht bereit dazu. Ich kann Hall nicht sehen, denn er hat Liam diesen Fall anvertraut und Mo kann ich auch nicht mehr sehen. Wir haben fast über einen Monat nicht mehr miteinander Gesprochen und gesehen haben wir uns auch nicht.''
Keona nahm eine Bestellung eines Gastes auf und begann den gewünschten Drink zu mischen.
''An wen liegt das wohl? Nicht an Mo. Du weißt wie sie ist. Sie fängt nie ein Gespräch an. Außer sie will etwas klarstellen, bezüglich des Falles oder aus anderen Gründen.''
Stimmt. Manchmal vergaß Nether das und manchmal vergaß sie das Mo auch einen Guten draht zu Keona hatte. Nether nickte.
''Ich konnte einfach nicht. Das ist das gleiche, wie damals als Liam und ich eine Pause eingelegt hatten, weil wir uns beiden nicht gut taten und er zu Mo gegangen ist.''
Keona hypnotisierte die Gaffer mit ihren wackelnden Brüsten, wärend sie den Drink schüttelte.
''Wohin hätter er den gehen sollen? Er ist ja zu dir gezogen und hat seine Wohnung gekündigt. Du wärst auch zu Mo gerannt.''
''Nein wäre ich nicht. Ich wäre zu Hall gegangen oder zu Jack. Mo hat ihre Nichten bei sich.''
''Nicht ganz. Du weißt dass sie inoffiziell bei Jack und Chris wohnen.''
Nether seufzte.
''Die Gespräche mit dir sind echt deprimierend.''
Keona lächelte und lieferte den Drink ab.
''Glaubst du das weiß ich nicht? Auf was ich eigendlich hinaus wollte ist, dass Liam nicht gewollt hätte, dass du dabei bist dich zu ...wie heißt das?''
''Keine Ahnung, aber ich weiß was du meinst.''
Keona lächelte und kniff Nether in die Wange.
''Wir verstehen uns. Übrigens der Typ dahinten hat einen Blick auf deinen Arsch geworfen. Der war schon öfters hier. Natürlich habe ich ihn mir zur Brust genommen, er ist kein Neuling in der Stadt. Er war nur....lange weg, weil er mit seiner Schwester aneinander geraten ist. Mir wollte er nicht sagen wer die Schwester ist, was ziemlich traurig war.''
Nether sah Keona wütend an.
''Was soll mich das weiterbringen?''
''Naja du könntest ihn klären. Informationen herausquetschen. Mein Gott Nether. Er findet dich süß. Mach mich stolz.''
Nether streckte die Hand aus doch Keona schüttelte den Kopf.
''Ich bin gerade die letzte die in-''
''Du wirst gerade die Letzte mit der ich befreundet sein will. Los.'', forderte Keona Nether auf.

Nether hatte schon lange keinen Typen mehr angesprochen und sie fragte sich ob sie das überhaupt noch konnte, ohne in tausend Stücke zu zerbersten. Liam spukte die ganze Zeit in ihrem Hinterkopf herum. Aber war sie nicht deswegen hier her gekommen? Weil sie an Liam gedacht hatte? Weil sie Ablenkung benötigte um ihn aus ihren Gedanken zu verbannen?

Sie wusste nicht wie sie es geschafft hatte, aber kurze Zeit später saß sie auf dem Schoß des Mannes. Er war ungewöhnlich sehnig und hatte Wunderschöne straßenköter blonde Haare. Die Augen strahlten in einem intensiven Grau, die Mos ungewöhnlich ähnlich sahen. Seine Hand hatte er beschützend um ihre Hüfte gelegt. Seine Kumpels scherzten und flirteten in Sekundentakt, was für Nether etwas nervig war. Sie schienen nicht zu Frieden zu sein, mit den Mädchen die sich um sie versammelt hatten. Die das aber bestimmt nur getan hatten, weil es deren Job war.
Doch Er war irgendwie anders, er beachtete die Mitarbeiterinnen nicht, die mit wackelnden Hüften vorbei starksten.
''Wie heißt du Süße?'', hauchte er in Nethers Ohr, was ihr einen wohligen Schauer den Rücken hinunter rieseln ließ. Nether wollte gerade antworten, als ihr Blick zu Keona glitt die bestimmt den Kopf schüttelte.
Also presste sie die Lippen zusammen und zierte sich. Er brummte und schmiegte sich näher an sie.
''Wie du willst.'' Nether spürte ihn an ihrer Hüfte. Keona grinste über das ganze Gesicht, kitzelte etwas auf einen Zettel und nahm das Geld entgegen, das man ihr reichte. Nebenbei griff sie neben sich holte einen Schlüssel, zu den Räumen des Clubs, heraus und warf ihn Nether zu. Sie fing ihn. Seine Freunde begannen zu Pfeifen und zu johlen.