Kapitel 33

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Kiara:

„Danke, schönen Tag noch" mit Schmerzmitteln in der Hand und auf zwei Krücken humpelnd verließ ich das Behandlungszimmer eilig um Mason keine Sekunde länger als nötig, alleine mit Nick und Sofie zu lassen. Nicht dass ich es ihm nicht zutrauen würde, ganz im Gegenteil, aber mittlerweile kenne ich die beiden kleinen schon lange genug, um zu wissen, wie nervenaufreibend die beiden in solchen Situationen sein konnten.

Doch der Anblick, der sich mir bot, als ich den Warteraum des Krankenhauses betrat, war einfach Zucker. Sofie saß auf Masons Schoß und sah sich eine Folge Peppa Wutz auf seinem Handy an, während er mit Nick in der Spielecke saß und sie gemeinsam mit den Legosteinen spielten.

Definitiv ein Foto wert gewesen, dachte ich mir. Jedoch in dem Moment als ich mein Handy zücken wollte und den knuffigen Moment festhalten wollte, machte der ältere der beiden Geschwister auf mich aufmerksam. Somit drehte sich auch der Brite um und Sofie sah sogar vom Bildschirm auf, allerdings war mein Erscheinen wohl nicht allzu aufregend, weshalb sie ihren Blick keine Sekunde später schon wieder den Tierchen am Handy gewidmet hatte und mir somit keine Beachtung mehr schenkte.

Mase hingegen, welcher mir ursprünglich entgegen kommen wollte jedoch nicht aufstehen konnte da die kleine, sehr herumkommandierende und bestimmende, Prinzessin auf der Erbse auf seinem Schoß keine Anstalten machte aufzustehen. Es war ein Lachen wert ich sags euch.

„Und? Was haben die Ärzte gesagt?" „Zwei gerissene Außenbänder und ein verstauchter Knöchel den ich mir wahrscheinlich unbewusst zugezogen hab, als ich, nachdem ich umgeknickt bin, bei der Kante der Kommode angestoßen bin" der überraschte Blick des Engländers symbolisierte mir, dass er wohl mit etwas anderem gerechnet hätte. „Und weiter? Wie lange hast du die Dinger" damit meint er wohl die Krücken, oder auch die Schiene, Ansichtssache.

„Sechs Wochen, wobei ich die Krücken auch schon früher loswerden könnte, wenn ich Glück hab" mein Lächeln war eher aufgezwungen als echt, da ich mich über diese Erkenntnis eher wenig freuen konnte. Sechs Wochen! Sechs fucking Wochen! Als wären mir die letzten Wochen mit Krücken nicht schon genug gewesen.

„Der Arzt meinte ich hatte Glück, das nicht noch mehr beschädigt wurde, sonst hätte ich womöglich Operieren müssen denn durch den Unfall waren meine Bänder sowieso schon vorbelastet" erzählte ich dem braunhaarigen die Kurzfassung des Monologes von Dr. Charles. Er nickte nur wissend und warf mir ein schwaches Lächeln zu welches ich erwiderte.

Nachdem wir das riesige, sterile Gebäude verlassen hatten, ging es wieder zurück nach Hause aber nicht bevor wir noch der Bäckerei nebenan einen Besuch abgestattet hatten und die Gemüter von den zwei Kids aber auch das von Mason gestillt waren.

Diesmal konnte ich mir aber den Moment nicht nehmen lassen einen Schnappschuss zu schießen als der Fußballprofie mit der kleinen Maus im Arm den Laden betrat.

Während die Croissants verschlungen wurden und ich meinen Kaffee genüsslich vor mich hin schlürfte, quatschten wir über Gott und die Welt. Es stellte sich heraus, dass Mase ein sehr guter Gesprächspartner und Zuhörer war. Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal so lange über so belangloses Zeug mit jemanden quatschen konnte, ohne mir Gedanken machen zu müssen was falsches zu sagen.

Für einen kurzen Moment vergaß ich sogar, eigentlich mit einem humpelnden Bein hergekommen zu sein. Sogar für einen klitzekleinen Moment konnte ich das ganze Kai-Drama vergessen. Apropos Kai, mit dem muss ich heute auch nochmal ein Gespräch über gestern Abend führen.

„Daraufhin wurden wir alle drei zum Aufräumen verdonnert. Das war mal ne Arbeit, alter Schwede! Ich sags dir, ich find heute noch solche Dinger!" gerade war der Brite dabei mir unter ständigem Kichern von der Misslungenen Fail-Aktion mit den Wasserperlen zu erzählen, als mein Handy Display aufleuchtete und der Name
Kai❤️ erschien.

When I first met you - Kai Havertz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt