Der erste Ritt auf meinem Traumpony

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Auf dem Reitplatz angekommen führe ich Máni zuerst zwei Runden, damit er sich alles ansehen kann und sich ein bisschen entspannt. Dann gehe ich mit ihm in die Mitte, gurte nach und steige dann vorsichtig auf.

Er bleibt ganz brav stehen und ich sortiere schnell meine Zügel und stelle noch die Steigbügel auf die richtige Länge ein. Es ist ein tolles Gefühl auf ihm zu sitzen. Ich liebe ihn jetzt schon so sehr!

Dann lasse ich ihn im Schritt losgehen und lasse ihm dabei die Zügel ein Stück lockerer. Er läuft sehr angespannt und guckt sich alles gut an, aber ist trotzdem aufmerksam bei mir.

Wir gehen ganze Bahn und ich baue zwischendurch ganze Paraden ein, um ihn aufmerksam zu halten. Als er sich dann unter mir entspannt nehme ich die Zügel wieder ein wenig auf und reite jetzt auch große Volten und Zirkel. Als er das alles gut mitmacht wechsle ich die Hand, um ihn beidseitig gut arbeiten zu können.

Mein erster Eindruck ist, dass er sich wirklich Mühe gibt, dem Reiter zu gefallen und alles richtig zu machen. Ich denke er lernt schnell dazu und wird sicher später auch ein paar Turniere mit mir gehen.

Er geht jetzt für einige Schritte in Anlehnung, aber kann es noch nicht lange halten, da er die Muskeln dazu im Moment noch nicht hat. Das ist aber völlig in Ordnung für mich, da mir von Anfang an klar war, dass er noch relativ am Anfang seiner Ausbildung steht. Aber er hat wirklich Potenzial.

Ich biege und stelle ihn ein bisschen, um ihn weiter aufzuwärmen und zu lockern. Nachdem ich ihn dann ca 15 Minuten im Schritt auf beiden Händen gearbeitet habe, will ich anfangen zu Traben.

Er reagiert sehr fein auf meine Schenkel und beschleunigt. Er hat viel Tölt, weshalb er zuerst mehrere Schritte töltet. Ich entspannen mich im Sattel und lasse ihm die Zügel locker, sodass er dann in den Trab fällt und sich auch gleich entspannt fallen lässt. Der Trab ist traumhaft! Er wirft die Vorderbeine hoch und federt im Rücken, das ich den schwungvollen Trab gut sitzen kann. Es ist, als würde er tanzen.

Ich trabe leicht und gehe auch im Trab Zirkel und Volten. Manchmal hat er kleine Stolperer im Takt und verwirft die Beine, aber er kann sich gut wieder fangen. Ich verlangsame ihn immer wieder ein wenig und baue auch Handwechsel ein, was er erstaunlich gut mitmacht, da er sich beim Umsitzen viel selbst ausbalancieren muss. Zwischendurch mache ich auch kurze Schrittpausen, da er den Trab noch nicht so lange halten kann.

Nach ein paar Runden Trab verlangt Lucia auch noch einen kleinen Galopp von uns. Ich will ihn aus dem Trab nach vorne treiben, dass er sozusagen in den Galopp rollen kann. Dabei versuche ich ihn nicht zu stören. Ich lege meinen äußeren Schenkel eine Hand breit hinter den Sattelgurt und treibe mit dem inneren Schenkel nach vorne außen, während ich den inneren Zügel locker lasse und die Galopprolle am äußeren Zügel auffange.

Nach dem zweiten Versuch ist es geschafft, er galoppiert mit mir über den Reitplatz. Er hat einen schnellen, gesprungenen Galopp mit viel Schwung. Ich bin kurz überfordert mit dem Schwung, sodass ich fast nach vorne raus katapultiert wurde, konnte mich dann aber doch noch halten. Dann konnte ich mich aber schnell daran gewöhnen und habe ihn auch ein bisschen ruhiger laufen lassen. Im Galopp auf den Zirkel schafft er aber noch nicht, da er dafür nicht genug Balance hat, um sich selbst mit Reiter gerade zu halten.

Eine Runde Galopp reicht mir fürs erste Mal und dann pariere ich ihn wieder. Er geht nach dem Galopp in den Tölt. Das habe ich noch kurz ausgenutzt um seinen traumhaften Tölt zu fühlen.

Es ist wie Fliegen. Nein, als würde Máni auf Wolken laufen!

Er hebt seine Beine und läuft taktklar und sehr bequem. Den Kopf trägt er noch weit oben vorne, jedoch kann ich ihm das nicht verübeln, da er ja noch relativ am Anfang seiner Ausbildung steht.

Im Tölt gehen wir noch zwei Runden ganze Bahn, dann pariere ich ihn durch zum Schritt und steige ab. Er hat ein bisschen geschwitzt, da er sich sehr angestrengt hat alles richtig zu machen.

Ich bin sehr Stolz auf Máni. Lucia findet, dass er sich sehr gut gemacht hat und wir zwei gut zueinander passen und viel voneinander lernen können. Moni, Ju und Mina kommen auf den Reitplatz um uns zu loben. Während wir uns nun angeregt über Máni und seine Fähigkeiten unterhalten führe ich ihn im Schritt ein paar Runden trocken. Dann gehen wir alle gemeinsam zurück zum Putzplatz.

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Heyy, hier mal wieder ein Update. Ich werde jetzt wahrscheinlich wieder öfter updaten, da ich im Moment ein bisschen mehr Zeit habe.

Verrücktes Leben! (Julien Bam und Islandpferdereiterei) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt