Heartache - ONE SHOT

Heartache

Hey meine lieben Leser!

Das ist ein One Shot, also nur ein Kapitel, bitte wundert euch nicht bei der "Kürze" dieser Geschichte. Kürze kann man eigentlich nicht sagen, da es für ein Kapitel doch relativ lang geraten ist. Jetzt wünsche ich euch erst mal viel Spaß beim Lesen und wir sehen uns am Ende von Heartache wieder :)

PS: Kirwa (Dieses komische Wort findet ihr genau einmal) ist Dialekt für Kirchweih. Das ist ein Ortsfest, das vor allem in Bayern stattfindet. Es geht über in Wochenende und es gibt ein Festzelt, oftmals mit Livemusik, ein Festplatz mit Buden und Karussells. Und es gibt einen Kirwa-Gottesdienst.

Ich weinte mich wieder mal in den Schlaf — machte ich übrigens schon seit einer Woche. Nur heute extremer. Meine Eltern waren nicht daheim und ich konnte es mir bei sturmfreier Bude ruhig mal erlauben, laut aufzuschluchzen. Warum? Tobias hat mit mir Schluss gemacht, darum!

Ja, das war schon Grund genug, zu weinen, ich meine, er war die Liebe meines Lebens! Und letzten Montag nach der Schule hat er mich einfach so — zack fertig! — abserviert. Und ich kenn noch nicht mal den Grund. Hätte er eine andere, hätte er es mir gesagt. Liebte er mich nicht mehr, hätte er mehr gesagt als nur: „Ich mach Schluss." Tja, aus dem Kerl wurde ich irgendwie seit neustem nicht schlau.

Der einzige erfreuliche Punkt der ganzen letzten Woche war, dass Tobias auch nicht super happy aussah. Wenn man mich fragen würde, würde ich sagen, dass er blass war und teilweise sogar leicht gerötete Augen. Ihm ging die Trennung wohl auch an die Nieren. Ein weiteres Rätsel, im Übrigen. Ich meine — warum macht er erst Schluss und dann geht es ihm so scheiße?? Ich schlurfte aus dem Bad, erneut unendlich dankbar, dass meine Eltern nicht da waren.

Ihre Bank — war es Sparkasse, Raiffeisenbank? Oder doch die Commerzbank? Ich weiß es nicht — hatte ihnen so ein Angebot gemacht: Ein Wellnesswochenende in irgendeinem Kurort. Anscheinend hatten dieses Angebot mehrere Familien bekommen, denn ich wusste von Jana, meiner BFF, dass ihre Eltern auch weg waren (Jana fuhr zu ihrer Oma), und Lucas, der Kumpel von Tobias, zu dem ich noch Kontakt hatte, hatte dieses Wochenende auch Sturmfrei. Und nächste Woche fingen Pfingstferien an.

Im Bad mied ich den Blick in den Spiegel. Vermutlich sah ich zum Fürchten aus... Dann ließ ich Wasser in die Wanne und huschte wieder in mein Zimmer um mir was zum Anziehen und meine Badelotionen zu holen. Im Flur stand das Schränkchen mit den Handtüchern, in das ich auch griff. Zurück im Bad wartete ich, bis die Wanne vollkommen gefüllt war und stieg dann ein.

Ich erschauerte — das warme, ja fast heiße Wasser tat so gut — und merkte zu meinem Entsetzten, wie mir wieder Tränen über die Wange liefen. Doch ich ignorierte sie weitgehend und schloss die Augen. Nach ein paar Minuten klingelte mein Handy und ich nahm es, um ein Blick auf das Display zu werfen. Ich erstarrte. Es stand ein Name drauf. Tobias.

Was wollte er, verdammt? Sollte ich rangehen? Ich rang lange mit mir, bis der Teil, der ihn sehnlichst vermisste, die Oberhand gewann. Ich nahm ab und meldete mich: „Hallo?" „Nina?", fragte er und irgendwas an seiner Stimme war komisch. Klang so, als wäre er grad am Heulen... „Ja, Tobias?" „Nina, es tudmir sso lei — hicks — leid!", rief er in den Hörer und ich musste ihn mir vom Ohr halten. Was war denn mit dem los? „Bist du betrunken?", fragte ich ihn vorsichtig. „Kannsdu mir verseihen?" Ja, er war betrunken.

„Tobias. Wo bist du?", fragte ich langsam, damit er mich auch zu über 100% versteht. „Rosen — hicks — Rosengarten." Er war in Sommerach — und da war grad Kirchweih... So ein Scheiß! Warum hat er sich denn betrunken? „Tobias, hör her. Du bleibst jetzt wo du bist und ich komm zu dir, okay?", sagte ich eindringlich. „Heiß das, du versei —" Die Verbindung brach ab. Eigentlich hätte ich gedacht, er hatte in seinem benebelten Zustand einfach bloß die falsche Taste gedrückt, wäre da nicht dieses Geräusch von Wasser, von platschendem Wasser gewesen. War er gerade in den Fluss gefallen?