Kapitel 1

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Pov: Jonah

Lou's pronomen: sie/ihr


Dort saß sie. Gott, wieso sah sie nur so schön aus? Es müsste verboten sein. Ihr fiel eine Haarsträhne in ihr bildhübsches Gesicht, welche sie sich mit Leichtigkeit wegstrich. Auf einmal bewegte sich ihr Kopf in meine Richtung, sie blickte mich an und fing an zu lächeln. Ruckartig riss ich mein Kopf weg. Fuck. Mein Kopf fühlte sich viel zu heiß an, und ich konnte förmlich spüren, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich merkte, wie ich meine Augen zukniff, und ich öffnete sie langsam wieder.

 Da ich gegenüber eines Spiegels saß, konnte ich sehen, wie schlimm die Situation war. Meine Pupillen, viel zu groß, meine Wangen, viel zu rot. Vorsichtig erhaschte ich einen Blick zu Lou, welche noch immer in meine Richtung schaute, weswegen ich meinen Blick wieder abwendete. Wieso war ich denn so? Wieso musste ich denn so fühlen? Und wieso verdammt war all dies so kompliziert? Scheiße, sie würde meine Gefühle eh nie erwidern. Ich brauchte mir keine Hoffnungen zu machen.

Machte ich mir denn Hoffnungen? Ich musste mir eingestehen: ja, das tat ich. So, wie sie mich ansah, mit diesem lächeln auf den Lippen. Wie ihre Körperhaltung sich abrupt änderte, wenn sie mich sah. 

Mir wurde wieder ganz kalt, als ich merkte, das sie ihren Blick von mir abgewendet hatte. Sie war kalt zu mir. Doch unter dieser Kälte schmolz ich nur so dahin.

Als ich an diesem Tag zu Bett ging, musste ich an sie denken. Wie sie in einem wunderschönen Kleid vor mir stand. Wie sie auf mich zu kam. Ihre Hohen Schuhe auf dem glänzenden Boden Geräusche beim laufen machten. Ihre rot angemalten Lippen, welche nur zu einladend schienen. Als sie vor mir zum stehen kam, reichte sie mir ihre Hand, zog diese hin, zu ihren Lippen, und hauchte einen Kuss auf diese. Doch diese Geste reichte schon aus, um einen kleinen roten Abdruck ihres Lippenstiftes zu hinterlassen.

 Ich hatte nicht lange Zeit, dies zu betrachten, da sie mich mit einem Ruck von meinem Stuhl hochzog und auf die Tanzfläche brachte. In dem goldenen Geschirr, welches überall in dem Ballsaal verteilt stand, konnte ich mein Spiegelbild erblicken. Ich trug einen Anzug mit knall rotem Blaiser, welcher perfekt zu dem dunkelroten Abendkleid von Lou passte. Auch der Lippenstift auf ihren Lippen und meiner Hand passte perfekt dazu. Ein kleiner grüner Frosch, mit Anzug und Fliege um den hals geschnürt, saß am Klavier und spielte einen langsamen Walzer. Lou nahm meine Hände und legte diese auf ihre Hüfte. Scheiße fühlte sich das gute an. Meine Hände kribbelten unter der der Berührung des Stoffes ihres Kleides. Ihre Hände wanderten in meinen Nacken, verschränkten sich dort und sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. >>Ähm, ich möchte die Stimmung nicht kaputt machen, aber ich kann nicht tanzen<< flüsterte ich ihr in ihr zartes, rosafarben Ohr. >>Du musst auch nicht gut tanzen können<< lachte sie. 

Langsam bewegten wir uns im Takt der Musik. Die atemberaubenden Klänge drangen in meine Ohren. Der Höhepunkt des Liedes kam. Lou nahm ihren Kopf von meiner Schulter herunter. Wir blickten uns in die Augen. Ihre Augen sahen in meine. Meine in ihre. Langsam kamen unsere Köpfe näher. Meine Hände noch immer fest an ihren Hüften. Ihre noch immer in meinem Nacken. Ich spürte ihren heißen Atem auf meinen Lippen. Lou schloss ihre Augen. Ihre Lippe striff meine. Fuck. Auch ich schloss nun meine Augen. 

Meine öffnete meine Augen.

Es war ein Traum.

Nur ein verdammter Traum.




Fall in love with a stripperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt