Der Weg von der U.A zu Matushita's Wohnung war nicht lang gewesen. Er wohnte nur einen Bus-Stopp davon entfernt. Mit Subaru stieg er aus dem öffentlichen Verkehrsmittel und bahnte sich einen Weg, durch die Personen, die sich gerade auf den Wegen neben der Straße befanden. Der erste Tag an der U.A war gemeistert und da sie nicht wirklich schulische Sache gemacht hatten, hatten sie somit den späten Nachmittag quasi frei. So würde es aber nicht bleiben. So hatte es auf jeden Fall ihr Klassenlehrer, Present Mic, vorher gesagt. Es würde wohl so viel auf sie zu kommen, dass sie stundenlang nur lernen würden. Was für ein Wunder. Matushita führte Subaru zu dem Hochhaus, wo auch seine Wohnung lag. Drinnen meldete sich der Schüler mit den Flügeln bei einem Mann, der daraufhin ein kleines Telefonat führte. Gemeinsam mit diesem, für Subaru unbekannten, Mann stiegen sie in einen Fahrstuhl und fuhren gemeinsam in den zwölften Stock. Ein leises „Bing" kündigte das Ankommen im Stockwerk Zwölf an und gemeinsam stiegen sie dort aus. Schnell angelte Matushita seinen Schlüssen aus der Hosentasche und ging zu seiner Wohnungstür. Mit einem kleinen Klicken öffnete er diese und betrat die Wohnung dann. Seinen besten Freund ließ er rein, den anderen Mann hielt er aber an. „Wir würden gerne etwas alleine sein, wenn das gehen würde", erklärte Matushita dem Mann, der nur langsam nickte. Er schien etwas skeptisch zu sein, was aber Matushita gar nicht störte. Er machte schlicht die Tür zu ehe er sich umdrehte. Die Wohnung war klein und die Fenster waren abgedunkelt. Direkt hinter der Tür war ein kleiner, kurzer Gang, welcher wohl als Flur genutzt wurde. Rechts war eine Garderobe, wo nur drei Jacken hingen. Eine Stoffjacke, eine schwarze Lederjacke und eine Art Highschool-Jacke. Links befand sich ein Schuhregal, wo nur zwei Paar Schuhe standen. Matushita zog seine Schuhe aus und stellte sie dazu. Eine Jacke hatte er gerade nicht angehabt. Dann trat er nach vorne und sah sich kurz um. Das Wohnzimmer war ebenfalls recht klein und die Küche, die sich auf der linken Seite befand, schloss offen an das Wohnzimmer. Das einzige, was die beiden verschiedenen „Räume" voneinander trennten, war ein kleiner Tresen mit drei Hockern. Im Wohnzimmer befanden sich ein kleines Sofa, ein Fernseher und ein großer, schwarzweißer Teppich. Es gab zudem ein großes, etwas verdunkeltes Fenster, bei dem einige Pflanzen rechts und links daneben standen. Wenn man vom Flur aus gerade weiter ging kam man in eine Art kleinen, kurzen Gang. Bog man links ein, was Matushita tat, kam man in ein Schlafzimmer. Die Tür war relativ nahe an der linken Wand, die Einbauschränke beinhaltete. Dort drinnen befanden sich hinter den Holztüren die Kleidungsstücke von Matushita. An der großen Wand, die gegenüber der Tür war, war ein großes Fenster, welches sich aus drei kleinen Fenstern zusammensetzte. Die Scheiben waren ebenfalls verdunkelt und es befanden sich auch Gitterstäbe davor. Rechts vor der Wand stand ein schlichtes, großes Bett mit schwarzem Bettbezug. Eine andere Tür, die auf derselben Seite wie der Eingangstür war, führte in ein kleines Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette. Gegenüber Matushita's Zimmer lag ein kleines Gästezimmer mit Bad.
„Hier hat sich nicht viel verändert", kam es von Subaru, der sich genauestens umgesehen hatte. Während Matushita aus seinem kleinen Nachttisch, der rechts neben seinem Bett stand, etwas rumkramte, seufzte er leicht. „Was sollte sich denn auch hier in so kurzer Zeit ändern?", fragte er nach und nahm eine Fernbedienung aus der Schubblade. Mit dieser stand er auf und ging ins karge Wohnzimmer zurück. An den freien Wänden waren Bretter als Regale angebracht, auf denen entweder kleine Töpfe mit paar leicht vertrockneten Pflanzen oder leere Bilderrahmen standen. Nur ein Bilderrahmen beinhaltete ein Foto. Es zeigte Subaru und Matushita auf einem Podest, wo sie die Arme sich gegenseitig um die Schultern gelegt hatte. Es war ein Bild vom Sportfestival, welches letztes Jahr stattgefunden hatte. Andere Bilder hatte er im Wohnzimmer nicht. Wozu denn auch? Das wurde am Ende noch viel zu bunt. „Willst du etwas essen? Ich kann uns was kochen", kam es dann von Matushita, der das Thema damit wechseln wollte. Es war ihm etwas unangenehm, über seine Wohnung zu reden. Es war etwas kühl, da die Fenster zum teils tag und Nacht gekippt waren und so frische Luft in die Wohnung drang, und auch etwas dunkler, aber so gefiel es Matushita am besten. Abends drangen, wenn die Sonne schien, immer die letzten Sonnenstrahlen rein und tauchten die Wohnung in ein schönes, meist orangenes Licht. Dies wurde zwar abgedunkelt, wegen den Scheiben, aber er fand es trotzdem toll. Kurz dachte Subaru nach, ehe er nickte. „Gerne. Was würdest du machen?", fragte er und sah kurz zu der Küche hinüber. „Ich würde dir auch beim Kochen helfen", bot er ihm gleich noch im Anschluss an, während Matushita schon in die Küche schritt. Dort öffnete er den Kühlschrank und sah hinein. Essenstechnisch war er nicht gerade gut bestückt. Es befanden sich eher einige Cola-Flaschen in dem Schrank, die er schon quasi dort bunkerte. „Ich könnte uns Nudeln machen... Ansonsten würde es wohl knapp werden", murmelte er und war sichtlich unzufrieden damit, dass er so wenig Essen noch hier hatte. Dann fiel ihm noch was ein und er öffnete das Tiefkühlfach. „Ich hab noch ein paar Tiefkühlpizzen im Angebot, falls das besser wäre", sagte er und blickte dabei fragend zu Subaru rüber. Dessen skeptischen Blick merkte er, dann kam er zu Matushita rüber und sah ebenfalls in das Tiefkühlfach. „Willst du mir gerade ernsthaft weiß machen, dass du dich immer noch nur von Cola ernährst?", fragte er ihn und versetzte ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf. Unzufrieden rieb Matushita über die Stelle, wo sein bester Freund ihn getroffen hatte. „Hey, ich hab doch gesagt, dass du mich nicht mehr hau-...", begann er, wurde dann aber unterbrochen. „Ich mache das so lange, bis du endlich wieder zur Vernunft kommst und dich gesünder ernährst! Schau dich mal an. Du siehst zwar sportlich aus, machst deinen Körper kaputt. Du kannst von Glück reden, dass die Schule wieder anfängt und es dort gutes Essen gibt", sagte Subaru, während er ihm einen wütenden Blick zuwarf. Mit einem kleinen Seufzen winkte er aber dann ab und angelte zwei Pizzen aus dem Fach. „Den heutigen Tag wirst du, wohl oder übel, auch noch erleben. Das nächste Mal isst du bei mir und du füllst deinen Kühlschrank morgen direkt nach der Schule auf", bestimmte Subaru, während er ganz alleine, ohne jegliche Zustimmung sich in der Küche alles zu Recht machte. Matushita sah ihm kurz resigniert zu ehe er das Tiefkühlfach schloss, nur um aus dem Kühlschrank eine Cola zu nehmen. „Bist du etwa mein Vorgesetzter oder so?", fragte er. Unterdessen holte er Besteck und Geschirr, welches er auf den Tresen stellte. Für Subaru füllte er ein Glas mit Wasser, da dieser nur Wasser trank. Warum auch immer.... Vielleicht lag es ja daran, dass Schlangen nichts anderes vertrugen?
„Ich mag zwar nicht dein Vorgesetzter sein, aber ich bin immer noch mein bester Freund. Deswegen will ich ja nicht, dass du einfach so abkratzt, weil du die falschen Sachen gegessen hast", erklärte er ruhig, während er dafür sorgte, dass die Pizzen im Ofen warm wurden. Der Schlangenschüler wandte nun seinen Blick endlich ganz auf seinen Besten Freund, der etwas an dem Küchentresen lehnte ihn beobachtet hatte. Eigentlich hatte er eine Antwort erwartet, aber vielleicht war es ja besser, wenn sie dieses Thema erstmal fallen lassen würden. Matushita war manchmal zu eigensinnig, um Sachen sofort zu ändern. Aber Subaru würde da auch nicht nachgeben, dafür lag ihm sein bester Freund zu sehr am Herzen. Ein leises, elektronisches Surren deutete darauf, dass die Pizza endlich fertig war. Noch bevor Matushita nur den Hauch einer Chance hatte, etwas zu tun, angelte Subaru schon das Essen aus dem Ofen und stellte es auf dem Tresen. Dabei erntete der Schüler mit den Flügeln nur einen bösen Blick. Subaru setzte sich dann neben ihn, falls man das überhaupt setzten nennen konnte, und schnitt seine Pizza mit einer Pizzaschere. Dabei hatte er sich auch mehr oder weniger um den Stuhl geschlungen, damit er oben bleiben würde. Sobald er seine Pizza fertig hatte reichte er die Pizzaschere zu Matushita, der ebenfalls deine Pizza zum Essen vorbereitete. Dann saßen die beiden besten Freunde nebeneinander und aßen schweigend die Pizza. Es dauerte auch eine ganze Weile bis die Beiden dann ihr Essen aufgegessen hatten. Kurz sah Matushita zu Subaru und fragte: „ Willst du noch einen Nachtisch haben?". Doch Subaru schüttelte den Kopf und winkte dabei auch noch leicht ab. Dabei schlängelte er sich auch von dem Stuhl hinunter. „Nein, danke", murmelte er und räumte seinen Teller in die Spülmaschine. Matushita tat es ihm gleich und ging ins Wohnzimmer. Eher wie ein Sack Reis ließ er sich dort auf die Couch fallen und machte sich ihnen einen Kommentar breit. Etwa ungeschickt ergriff er die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. „Magst du etwas schauen oder ein Spiel spielen?", fragte er dabei seinen besten Freund. Subaru war in der Zeit ebenfalls in dem Wohnzimmer eingetroffen und nahm vor der Couch Platz. „Wir können ja noch kurz etwas spielen. Danach sollte ich dann aber wieder nach Hause", schlug er vor. Die Regeln in dieser Wohnung waren ihm zu gut bekannt und das wurde Matushita gerade schmerzlich wieder in Erinnerung gerufen. Mit einem kleinen Seufzen nickte er dann und machte ein Spiel an. Gemeinsam spielten die zwei noch einige Runden ehe dann Zeit gekommen war.
Es klingelte an der Tür und Matushita stand auf. Mit seinem alltäglichen Gesichtsausdruck, der so gut wie gar keine Emotionen verrieten, machte er die Tür auf und blickte so ziemlich direkt in das kantige Gesicht eines Security Mannes. „Ihr Besuch muss gehen", erinnerte er dann Matushita, welcher langsam etwas nickte. Langsam kam auch Subaru aus dem Wohnzimmer. „Ich hab den Fernseher und die Konsole mal ausgemacht", murmelte er und schulterte einfach seine Tasche. Kurz verabschiedeten sich die beiden Jungen voneinander ehe Subaru im Fahrstuhl verschwand. Nun kam wohl der graue Alltag wieder. Kurz glitt Matushita's Blick zu den Security Mann, der neben der Tür stand. „Ich würde noch gerne kur einkaufen gehen", murmelte er, auch wenn es für ihn schon eine beschlossene Sache war. Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten nahm er sich einen Rucksack, ging der Schüler los und verschwand in dem Fahrstuhl, den er wenige Sekunden zuvor gerufen hatte. Seine Hände steckte er in die Hosentaschen und der Rucksack hing über eine Schulter, während er der leisen Fahrstuhlmusik lauschte. Doch dies wurde schnell wieder beendet als der Fahrstuhl unten ankam. Jeder Person schenkte er keine Aufmerksamkeit, während er das Haus verließ. Sein Weg führte ihn zur Straße, wo er kurz wartete. Als kaum was los war überquerte er die Straße und ging auf der anderen Seite auf den Gehweg. Knappen fünf Minuten lang ging er einfach an der großen Straße entlang. Links von ihm erschien dann ein großer Supermarkt, in dem er verschwand. Schweigend holte er sich einen Einkaufswagen und trottete dann an den Regalen vorbei. Seine Flügel lagen locker an seinem Rücken an und wippten leicht bei jedem Schritt hin und her. Immer mal wieder nahm er sich etwas aus einem Regal und sah es sich an. Wenn es gefallen dran hatte, dann nahm er es. Wenn nicht, dann nicht. Sobald sein Wagen voll war ging er mit diesem zur Kasse, wo er sich an die Schlange stellte. Etwas müde stand er da und unterdrückte sich ein Gähnen. Als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte zuckte er leicht zusammen und wandte erschrocken sein Blick zu der Hand. Langsam glitt sein Blick dann auch zu der dazugehörigen Person.
Als er diese Person dann erkannte beruhigte er sich langsam wieder und striff die Hand von seiner Schulter runter. „Was ist?", fragte er leicht schroff nach und sah wieder zu seinem Einkauf. Er würde gleich dran kommen, um zu bezahlen. Deswegen sah er kurz zu der Person, die nun quasi vor ihm stand. Es war ein schlanker, junger Mann, der ebenfalls Flügel besaß. Diese waren nur in eine rote Farbe getaucht. „Bist du nicht der Knirps, der letztes Jahr bei mir Praktikum gemacht hat?", fragte er mit einer sorglosen Stimme, während er sich sein aschblondes Haar nach hinten strich. Dabei warf er auch einen Blick auf den Einkauf des Schülers. „Und du solltest besser auf deine Ernährung achten. Du bist zwar noch jung, aber das kann sich noch alles negativ auf deinen Körper auswirken", merkte er noch so nebenbei an. Matushita's Laune sank, während der Held vor ihm einfach weiter quatschte. „Was für eine Ehre dich wieder zu sehen, Hawks", murmelte er leise. An das Praktikum bei ihm konnte er sich noch sehr gut erinnern. Es gab massenweise Rundflüge und einfache, kleine Dienste. Nicht wirklich spannend aus Matushita's Sicht. Er hatte aber auch nie wirklich das Gefühl gehabt, dass Hawks sonderlich an ihm interessiert war. Keine der beiden Seiten hatte wohl behaupten können, dass das Praktikum freiwillig gewesen wäre. Man hatte es so arrangiert. Matushita hatte es einfach als erbärmlich empfunden. „Mir doch egal, was ich esse. Solange ich satt werde ist mir alles recht. Und nenn mich nicht Knirps. Ich bin größer als du", antwortete er dann ruhig auf die vorherigen Worte des Profilhelden. Dabei setzte er sich auch in Bewegung, um seinen Einkauf zur Kasse zu befördern.
Der Held aber verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Schüler der 2 B etwas skeptisch an. „Na na na, was soll denn dieses Verhalten? Du wirst früher oder später einsehen, dass ich Recht habe und ich kann dich nennen, wie ich will. Ich sorge schließlich für deine Sicherheit", erwiderte er dann und nickte. Doch Matushita schenkte ihm kaum noch Beachtung. Etwas abwesend nickte er und kümmerte sich dabei auch eher um seinen Einkauf, den er etwas lieblos in seine Tasche beförderte. Dann bezahlte er noch, ehe er seinen Rucksack etwas ungeschickt und mit einiger Gelenkigkeit auf den Rücken beförderte. Der Held hatte dabei die ganze Zeit über irgendwelche Moralvorstellungen der Schüler von der U.A geredet, was aber den Schüler mit den dunklen Flügeln nicht im Geringsten interessiert hatte. „Es tut mir wahnsinnig leid, dich jetzt unterbrechen zu müssen, aber ich muss leider nach Hause. Meine Hausaufgaben machen sich nicht von alleine und ich muss noch lernen", meinte Matushita und versuchte dabei auch so entschuldigend wie es nur ging zu wirken. Doch Hawks schien dies nicht zu interessieren. Dieser bezahlte zuerst friedlich seinen kleinen Einkauf und ging zu Matushita. Diesem legte er eine Hand auf die Schulter. „Bei deinem nächsten Praktikum erwarte ich dich wieder bei mir. Sonst haben wir beide Probleme", meinte er zu dem Schüler und ging dann an ihm vorbei. Matushita sah Hawks schweigend nach und schnaubte nur. So ein Spinner. Etwas schlecht gelaunt stopfte er seine Hände in die Hosentaschen und stapfte aus dem Supermarkt hinaus. Auf so einen Kinderkram hatte er keine Lust und er mochte es auch gar nicht, wenn ihm jemand etwas vorschrieb. Doch das geschah ja fast ständig. Ohne ihn mal zu fragen, ob es überhaupt passte. Was dachten sich die Leute dabei denn überhaupt? Mit einer Handbewegung wimmelte er Hawks Hand von sich weg. „Ich weiß, ich weiß. Ich hab ja auch keine andere Wahls als dem zu folgen", murmelte er und es war kaum raus zu hören, wie beleidigt Matushita deswegen war. Ein kleines Seufzen kam von ihm. Musste das Leben so... kompliziert sein? Anders war es wohl zu viel verlangt. „Man sieht sich dann", sagte der Schüler noch zum Abschied und ging, ohne auf eine Reaktion von Hawks abzuwarten, einfach los. Zielstrebig verschwand er aus dem Supermarkt und tauchte in die Menschenmassen, die sich auf den Wegen befanden. Ruhig trottete er so wieder nach Hause. Das einzige, was er sich jetzt gerade noch wünschte, war sein Bett und seine Ruhe.
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Wings are made to fly
ParanormalZuko Matushita ist eigentlich ein ganz normaler Schüler der Klasse 2 B der U.A Oberschule. Doch er hat mit einigen Problemen zu kämpfen, die von Vorurteilen bis zu seiner eigenen Spezialität reichen. Wird er es aber trotzdem schaffe, dem Bösen zu tr...