𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷

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 Aurora

Gequält öffnete ich meine Augen. Autsch...mein Kopf brummte stark. Wie spät ist es? Ich schaute auf die Uhr. 7:00. Es war zu früh, aber ich versuchte trotzdem mich von meinem kuscheligem Bett zu verabschieden. Das Brummen in meinem Kopf war immer noch da. Aber wieso? Keine Ahnung, getrunken hatte ich jedenfalls nichts also gab es keinen Grund dafür.

Langsam näherte ich mich dem Bad. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich definitiv zu wenig Schlaf hatte, da meine Augenringe sehr dunkel waren. Gott, ich war doch um 23:00 im Bett. Heute war Samstag, also keine Schule, aber trotzdem wollte ich mir meinen Schlafrhytmus beibehalten. Zum Glück war das mein letztes Schuljahr und bald kam es auch zum Ende des Schuljahres. Es war Frühling also nicht mehr lange und ich war frei vom Unterricht. Nicht, dass ich schlecht in der Schule wäre, aber nach vielen Jahren Schule hat man sie langsam satt. Jetzt  überlegte ich unter die Dusche zu steigen und tat dies letztendlich. Das warme Wasser kam in Berührung mit meiner Haut. Es entspannte meinen Körper. Es tat echt gut. Ich holte mir das Schampo, welches nach Rosen duftete und schäumte mich damit ein. Nach einer angenehmen Dusche ging ich zu meinem Kleiderschrank.

Was ziehe ich heute wohl an?

Hmm, eine schwarze Jogginghose und ein graues Top dazu. Nach dem Anziehen kam mein Makeup und letztendlich auch meine Frisur dran. Ein bisschen Concealer, um die Augenringe zu bedecken, ein bisschen Mascara und durchsichtigen Lipgloss. Das wars. Ich mag es eher natürlich. Außer bei Parties. Da trag ich meistens viel Makeup. Ach un wo ich Parties erwähne. Ich war schon lange auf keiner mehr.

Aber nun zum Thema zurück. Meine Frisur. Hmm als erstes föhnte ich mir meine Haare. Danach musste ich nicht viel machen, da ich von Natur aus Locken hatte.

Ich entschied nun mich auf dem Weg zur Küche zu machen. Somit öffnete ich meine Zimmertür und joggte die Treppen hinunter. Das Apartment war groß. Aber was soll man den von einer reichen Familie auch erwarten. Meine Pflegefamilie war einer der reichsten Familien in ganz New York. Trotzdem war ich unglücklich.

Manche würden sich jetzt womöglich aufregen und sagen ich sollte mich glücklich schätzen. Ja ich schätze es ja, dass ich mir keine Sorgen um Essen und Klamotten und Bildung machen muss, aber es fehlt etwas. Da ist eine Lücke. Ein Teil von mir sehnt sich nach Liebe. Liebe? Das hab ich nie bekommen. Von niemandem. Meine Pflegefamilie mag wohl reich sein, aber von Liebe wissen sie nichts. Sie haben nie Zeit für mich. Ich sehe sie nie. Meine Pflegemutter Danielle Anderson ist meistens mit ihren Freundinnen, die ich nie leiden konnte unterwegs. Mein Pflegevater Christoph Anderson ist die meiste Zeit auf Geschäftsreisen.

Freunde habe ich auch nicht wirklich welche. Ich rede zwar mit ein zwei Mädchen aus meiner Klasse ab und zu aber als richtige Freunde, denen ich vertrauen kann sehe ich sie leider nicht.

Buddy. Mein Hund. Ein Malteser. Klein und niedlich. Mein bester Freund. Ich liebe Buddy über alles. Weiß nicht, was ich ohne diesen Vierbeiner tun würde.

So nun war ich im Esszimmer angekommen. Wie erwartet saß niemand am Tisch. Früher frühstückten wir immer zusammen. Seit 4 Monaten nicht mehr. Entweder haben sie etwas für ihre Firma zu tun oder sie sind unterwegs. Am Esstisch lag heute, sowie seit 4 Monaten täglich ein Brief:

Tut uns leid, wir haben heute leider keine Zeit. Uns ist was Wichtiges dazwischengekommen. Es ist sehr wichtig für die Firma.
Bye, Christoph und Danielle

Ach die Firma war diesmal die Ausrede, na toll. Wenig später kam auch schon Aileen. Eine unserer Haushälterinnen und fragte mich, was ich zum Frühstück wolle.

Ich entschied mich für Pancakes mir Schokosirup. Dazu noch einen warmen Becher Kakao und noch ein paar Erdbeeren und Himmbeeren sowie Blaubeeren dazu.

Nach einer ungefähren Viertelstunde kam auch schon das Frühstück.

Es sah köstlich aus und es wäre unverschämt von mir nicht dankbar darüber zu sein. Ich bin dankbar dafür. Ich wünsche mir nur ein wenig Liebe und Zuneigung. Zudem würde ich liebend gerne wissen, wer meine leiblichen Eltern sind. Ich habe sie nie kennengelernt, aber es war immer mein größter Wunsch. Meine Pflegeeltern erlaubten dies aber nie.

In Gedanken versunken, vergaß ich die Pancakes für eine Weile. Als sie mir jedoch wieder einfielen, schob ich mir eine Gabel davon in den Mund.

Nach dem hervorragenden Frühstück entschied ich mich zu einem Spaziergang mit meinem Hund. Heute war ein eher regnerischer Tag, weswegen ich mein kurzes Top nun doch lieber zu einem Hoodie umänderte und einen Regenschirm mitnahm.

New York war um diese Zeit noch nicht so voll. Naja schon ziemlich voll, aber nicht so voll wie am Nachmittag. Buddy liebte Regen. Ich ja eigentlich auch. Fröhlich rannte mein kleiner, süßer Hund durch die Straßen und ich beschloss ihn erst mal loszubinden, da er mir sowieso nicht davonlaufen würde.

Falsch gedacht.

Buddy sah etwas. Eine Katze. Sofort rannte er ihr hinterher. Ich raste sofort in Buddys Richtung. Die Katze rannte immer weiter, bis wir zu einer dunklen Gasse gelangten. Ich konnte dort einen Mann mit einer Waffe in der Hand erkennen. Dieser schlug immer und immer wieder auf einen anderen Mann ein und hielt ihm danach die Waffe an die Schläfe.

Völlig unter Schock konnte ich nichts anderes tun außer zusehen. Dann fiel mit wieder ein weswegen ich hier gelandet war und schnappte nach Buddy.

Oh shit. Er hatte mich bemerkt. Mein Herz pochte. Ich konnte nichts anderes tun, außer rennen. Dabei viel mir etwas aus meiner Tasche. Ich hatte keine Zeit nachzusehen, was es war und düste immer weiter.

Ich hörte Schritte hinter mir, was mir klar machte, dass er mir hinterherrannte. Nach einiger Zeit jedoch hörte ich keine Schritte mehr. Er hatte wohl aufgegeben. Puhh, ein Glück.

Aber wer war dieser Mann. Ich konnte mich noch genau an sein Aussp erinnern. Schwarzes gewelltes Haar. Blaue, eiskalte Augen. Trainierter Körper. Muskulös. Scheiße, dieser Mann war übelst heiß. Ich schätzte ihn um die 20. Aber wieso hatte er eine Waffe? Wer war dieser Mann. Oh Gott ich hatte großes Glück.

Hastig eilte ich zurück ins Apartment. Buddy trug ich in meinen Armen und ich würde ihn nie wieder ohne Leine mit auf die Straße nehmen.

Im Apartment angekommen schmiss ich mich erstmals auf mein Bett. Achja mir fiel ein, dass mir was aus der Tasche gefallen war, als ich geflüchtet bin.

Ich schaute nach. Es war meine Geldbörse. Oh nein. Nicht, dass mir das Geld so wichtig wäre. Nein nicht im Geringsten, davon hatten wir ja genug. Mein Ausweis war drinnen. Sowie meine Adresse.

Unruhig lief ich in meinem Zimmer hin und her. Ich rief Aileen. Ihr konnte ich wenigstens ein bisschen vertrauen. Sie war etwas älter als die anderen und eigentlich ziemlich nett.

,,Aileen!" rief ich ihren Namen. ,,Kannst du kurz kommen?"

I Just Need LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt