Valentinsday-Kiss
Namjoon POV
Es klingelte und die letzte Unterrichtsstunde war beendet. Ein kollektives Seufzen war zu hören, gefolgt von dem Aufspringen meiner Mitschüler, die nun hastig ihre Schulsachen in ihre Rucksäcke stopften. Ich tat es ihnen gleich und musste lächeln. Das Wochenende war nun mal heilig, auch wenn mir die Schule noch so viel Spaß machte. Außerdem wartete draußen Seokjin auf mich, der eine Stufe über mir war und dementsprechend einen anderen Stundenplan hatte.
Seokjin...
Heute war Valentinstag und ich hatte irgendwie gehofft, ein Zeichen von ihm zu bekommen... einen Gruß, wie ihn die anderen Jungs und Mädels heute bekommen hatten. Ich wette, dass Seokjins Spind wieder voll von Zettelchen und Briefchen waren, in denen um ein Date oder seine Nummer gebeten wurde. Denn letztes Jahr war es genauso gewesen. Aber keinen einzigen davon hatte er beantwortet.
Und ich selbst hatte mich nicht getraut, ihm etwas in den Spind zu werfen... irgendwie käme mir das seltsam vor, zumal wir seit Beginn der Mittelschule beste Freunde waren. Mit dem Unterschied, dass ich inzwischen mehr für Seokjin empfand, als ich eigentlich sollte.
Er war mein bester Freund, er kannte meine Macken, meine Stärken und das ganze Drumherum. Es gab selten Tage, an denen wir nicht zusammen waren, und wenn doch, dann chatteten wir gefühlt stündlich miteinander. Es war fast, als wären wir Brüder. Sogar unsere Eltern sagten das.
Namjoon und Seokjin.
Seokjin und Namjoon.
Uns gab es nur zusammen. Das wusste jeder und doch ahnte niemand etwas von meinen immer stärker werdenden Gefühlen für den Älteren. Ich wusste nicht mal, ob er noch mein bester Freund sein wollte, wenn er erfuhr, dass ich auf ihn stand.
Ihn liebte.
Wenn er es denn jemals erfahren würde...
Dabei hatte es in letzter Zeit Situationen gegeben, in denen Seokjin mir Anlass gegeben hatte, auf mehr zu hoffen. Sanfte Berührungen, tiefe Blicke und mehr Körperkontakt als es für beste Freunde üblich war.
...
Ich erreichte den Ausgang und sah Seokjin dort warten. Meine Schritte beschleunigten sich -ebenso mein Herzschlag- und er begrüßte mich mit einem „Hi.".
Auf dem Heimweg -heute würden wir zu ihm gehen- sprachen wir über belangloses und dann fragte er mich plötzlich, ob ich ein Valentinstags-Gruß erhalten hatte.
„Nein.", antwortete ich ehrlich, „Und Du?"
„Haufenweise.", sagte er, dabei schaute er mich aber nicht an.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. „Wirst Du darauf antworten?" Eigentlich wollte ich die Antwort gar nicht wissen, aber trotzdem hatte ich die Frage gestellt.
„Nein.", entgegnete er zu meiner Überraschung.
„Aber warum?", fragte ich verwirrt, „Letztes Jahr hast Du auch eine Menge Briefe bekommen, da hast Du auch nicht drauf reagiert..."
„Die Person, von der ich eigentlich einen Gruß haben wollte, hat mir keinen geschickt.", sagte er tonlos.
Mir rutschte das Herz in die Hose.
Es gab jemanden und er hatte mir nichts erzählt...
„Wer ist es?", brachte ich dennoch hervor und Seokjin bedachte mich mit einem seltsamen Blick. Inzwischen waren wir am Park angelangt, hier machten wir immer einen kurzen Halt, ehe wir dann zu ihm oder zu mir gingen. Er setzte sich auf unsere Bank, umgeben von Beeten, die je nach Jahreszeit unterschiedlich bepflanzt wurden. Trotz des milden Wetters waren heute nur wenige Leute im Park unterwegs.
Ich setzte mich zu ihm, unsere Schulrucksäcke landeten vor unseren Füßen. „Wer ist es, Seokjin?"
Er drehte sich zu mir. „Wenn ich es Dir sage... versprichst Du mir dann etwas?"
Ihm etwas versprechen?
Ich nickte und Seokjin lehnte sich zu mir herüber. Sein Gesicht kam meinem gefährlich nahe und ich spürte, wie mein Blut in Wallung geriet. Mein Herzschlag glich einem Tornado, schnell und unaufhaltsam.
„Die Person, von der ich einen Brief haben wollte...", seine Stimme klang rau, „... bist Du."
Bitte was...?
„Seokjin, was..."
„Ich habe es mir gewünscht, aber... es ist nicht in Erfüllung gegangen."
Träumte ich das alles nur? Konnte mich bitte jemand kneifen?
Und irgendwie hörte ich mich selbst sagen: „Was soll ich Dir jetzt versprechen, Seokjin?"
„Dass Du mir einen Kuss gewährst? Nur heute?"
Wenn das hier ein Traum war, dann sollte ich diesen Moment -ob nun real oder nicht- nicht vermasseln.
Also sagte ich das einzig richtige: „Ja."
Und es war kein Traum. Nur einen Augenblick später legten sich die Lippen des Älteren auf meinen und wir küssten uns. Seine Lippen waren weich und ich seufzte. Der Kuss war perfekt.
Sanft und wunderschön.
Sehnsüchtig.
Wir hörten nicht auf.
„Wenn Du möchtest, dann küsse ich Dich nicht nur heute, sondern jeden Tag.", murmelte ich leise, als wir uns einige Zeit später voneinander lösten.
„Ja, bitte.", flüsterte Seokjin.
Und dann küssten wir uns wieder.
~
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Namjin One II TwoShots und Shortstorys
FanfictionNamjoon und Jin → ergeben viel Namjin Action ♥ In diesem Buch findet ihr alle OneShots, TwoShots und Shortstorys, die ich über Namjin schreiben werde. Dieses Buch ist dann das Gegenstück zu meinem Jikook-Buch ^^ Namjin II Namjoon II Seokjin II BoysL...