Sad behind my happy face

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Ich bin mittlerweile 3 Jahre alt und wohne mit meiner Mutter in einer kleinen Dachgeschosswohnung mit 1,5 Zimmern in Stuttgart - über einer Fahrschule und neben einem Budnikowski. Ich weiß noch, wie wir im Herbst Blätter, Kastanien und Eicheln gesammelt haben, um damit und mit Zahnstochern lustige Tiere daraus zu basteln. Sie hat wohl einen neuen Freund. Meinen Papa habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ich bin noch zu klein um alles zu verstehen, aber ich lebe plötzlich in einer neuen Wohnung. Eine viel größere, mit Mamas neuem Freund. Meine Mama hat mir ein schönes Zimmer mit einer selbst gemalten Wand eingerichtet. Ein großes Tor zu einem Prinzessinenschloss. Rechts in der Ecke war ein großer Baum. Ich habe ein Hochbett bekommen. Natürlich bin ich auch weiterhin in den Kindergarten gegangen. Ich konnte den Balkon unserer neuen Wohnung vom Kindergarten aus sehen, so nah war der jetzt dran. Meine Kindergärtnerin Lisa hat einen Sohn, mit dem ich gefühlt jeden Tag verbracht habe. Sein Name ist Toni. Er hat wunderschöne blonde Locken, ozeanblaue Augen und ein richtig süßes Lächeln. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass ich als kleines Kind total in ihn verliebt war. Angeblich haben wir uns sogar im Geräte- und Spielzeugschuppen versteckt und haben uns heimlich geküsst. Lisa hat uns dabei erwischt. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich im Kindergarten eine Weihnachtsaufführung hatte. Entweder habe ich Maria gespielt, oder ein Schaf, ich bin mir nicht mehr sicher. 

Im Mai 2006 bemerkte ich, dass meine Mama immer dicker wurde. Ich glaube, ich bekomme ein Geschwisterkind. Ich wusste noch nicht, wie der Name wird, also hab ich das ungeborene Kind einfach Knöpfchen genannt. Den Freund meiner Mama nannte ich mittlerweile Papa, weil ich meinen leiblichen Papa so selten sehen durfte und er als Vaterfigur einsprang. Martin und ich hatten viel Spaß zusammen. Wir haben zusammen gemalt, zusammen gekocht und wir haben zusammen die Kochsendung "Schmeckt nicht, gibt's nicht" von Tim Mälzer geschaut. Vom ersten Tag an, war ich ein Fan von dem Koch. Ich war total fasziniert und wollte am liebsten alles mit Martin zusammen nachkochen. Martin hat sogar unsere Küche neu gestrichen und hat über dem Esstisch den Namen der Kochsendung geschrieben. Zur gleichen Zeit bin ich in der Vorschule eingeschult worden. Meine - wie ich sie immer nannte - Tickioma und Tickiopa durften nicht dabei sein, da Mama Stress mit denen hatte. Das hat schon ein paar Monate vorher angefangen - an meinem Geburtstag. Es sollten zu meiner Feier nur Kinder kommen und keine Erwachsenen. Daraufhin hat Opa ihr gesagt, dass er das sehr schade findet, die haben mich schon lange nicht mehr gesehen. Als Mama meine Urgroßeltern dann auch noch zur Einschulung ausgeladen hat war Opa verständlichsr Weise sauer und hat ihr die Meinung darüber gesagt. Dann hat sie auch den Kontakt zu Opa Wilhelm abgebrochen.

Die Vorschule war nur 5 Minuten zu Fuß von der neuen Wohnung entfernt, die ist auch direkt neben meinem alten Kindergarten. Ich hatte einen Jungen in der Klasse, den ich nicht besonders gern mochte. Er hat immer übel gerochen, hatte schwarze Zähne, war immer sehr laut und hat anderen Kindern weh getan, indem er die gehauen, geschubst oder mit Spielzeugautos abgeworfen hat.

Vom 24.09.2006 bis zum 27.09.2006 war ich zu Besuch bei den Eltern meiner Mutter, da sie von Martin ins Krankenhaus gefahren wurde, wegen den Wehen. Am 26.09. sind Oma, Opa und ich dazu gestoßen, um meinen kleinen Bruder Tim willkommen zu heißen - er wurde so genannt, weil Martin und ich Tim Mälzer so gerne mögen. Oma hat mich extra schick gemacht, weil sie ein Bild von mir, mit meinem Bruder im Arm machen wollte. Ich hatte ein lila-blaues T-Shirt und eine pinke Leggings an. Ich hatte meine runde, fast ovale, rote Brille auf und meine Haare wurden zu 2 Zöpfchen, mit hellrosanen Zopfgummis zusammengebunden. Wie jedes Kind in meiner Klasse, hatte ich auch einen schicken Pony, der bis kurz unter meine Augenbrauen ging. Die Geburt von meinem kleinen Bruder hat sich wie ein Wunder angefühlt. Ich sah ihn an und wusste: dieser kleine Mensch ist das Beste, was mir je passiert ist und je passieren wird!