Kapitel 2

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Hermines Sicht:

In Windeseile trommelte ich meine engsten Freunde zusammen, um ihnen von den neuesten Entwicklungen zu berichten. Schon nach kurzer Zeit kamen Harry, Ron, Ginny und Neville in den Gemeinschaftsraum. Ich bemühte mich um eine Kurzfassung. Eilig erzählte ich ihnen von den Entwicklungen meiner Pläne. Eine Weile herrschte Stille.

Ron guckte mich voller Entsetzen an:„ Das ist doch nicht dein Ernst?! Du mit Malfoy zusammen alleine in Hogwarts?! Also das können wir doch unmöglich zulassen!" Ich schüttelte augenrollend den Kopf:„ Was soll das den Ron? Wie meinst du das den jetzt schon wieder?" Ron schnaubte, als wäre es so offensichtlich:„ Naja, mit dem Frettchen hat es doch bis jetzt immer Ärger gegeben!" Es klang wie ein schwaches Argument, für mich zumindest.

Es entstand zustimmendes Gemurmel, von Harry und Neville. Ron freute sich anscheinend über die Rückendeckung:„ Was willst du den tun alleine, wenn es Hart auf Hart kommt?" Er grinste und hob seine Hände etwas an, um seine Aussage zu unterstreichen. Wenigstens Ginny war auf meiner Seite:„ Aber bis jetzt haben wir doch alles mit ihm gemeistert und Hermine ist doch genauso stark, wie wir alle zusammen." Ginny legte mir eine Hand auf die Schulter:„ Ich denke nicht, dass er ihr irgendwas tun würde." 

Ich fing an zu grinsen:„ Da mache ich mir auch nicht die geringsten Sorgen. Das Einzige, wovor man Angst haben könnte ist, dass ich mitten in der Nacht anfange die Bibliothek auszuräumen und meine Lieblingsbücher klaue." Auch Harry und Ginny stiegen in mein Lachen mit ein. Ich versuchte Rons säuerliche Miene auszublenden. „Es wird bestimmt eine völlig neue Erfahrung werden, wenn ich heute Abend alleine durch die Gänge streifen werde.", seufze ich. Neville schauerte:„ Wie gruselig. Nicht für hundert Galleonen würde ich mit dir tauschen wollen!"

Er sah mich mit großen Augen an:„ Ich an deiner Stelle, würde mich bei Einbruch der Dunkelheit, in meinem Zimmer einschließen und es erst wenn die Sonne aufgeht wieder verlassen." Das brach auch das Eis bei Ron:„So ein Schwachsinn! Wieso das denn, Neville?" Neville sah Ron entgeistert an:„ Also wirklich, du liest wohl keine Zeitung was? Ständig werden Menschen, in ihren Wohnungen überfallen und ausgeraubt. Die Zauberstäbe werden ihnen genommen und sie werden meistens völlig verängstigt im Keller eingeschlossen wiedergefunden." 

Ginny unterbrach ihn:„ Das ist genau das, was Hermine zu hören brauch, als Vorbereitung auf ihre einsame Nacht. Außerdem schreibt nur die Kimmkorn so eine Pampe." Wütend stemmte sie ihre Arme in die Hüften und sah Molly Weasley in dem Moment unglaublich ähnlich. Ich wollte nicht, dass meine Freunde sich wegen diesem Blödsinn streiten. Kopfschüttelnd meinte ich schließlich:„ Guck, Morgen Abend werde ich schon bei euch am Grimmauld Platz sein. Es ist echt nett, dass ihr euch Sorgen macht, aber ich habe wirklich alles unter Kontrolle!"

Harry zwinkerte mir zu:„Wer es mit einem Drachen wie Draco Malfoy aufnimmt, setzt sich auch jedem Einbrecher erfolgreich zur Wehr." Wir mussten wieder alle lachen. „Genau.", sagte ich und musste schmunzeln:„ Aber wahrscheinlich wird uns heute Abend so langweilig sein, dass uns die Decke auf den Kopf fällt." Ginny seufzte für mich:„Nein, auch ich würde nicht mit dir tauschen wollen!" Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter.

Doch schon bald waren meine Freunde in Aufbruchstimmung. Die letzten Minuten als Abschlussjahrgang rückten näher und die Koffer wurden durch die Flure gezerrt. Es wurde sich ausschweifend von der fetten Dame verabschiedet und in den Armen gelegen. Die letzten Knallfrösche wurden gezündet und die letzte Hausaufgaben ins Feuer geworfen. Alle waren gut Gelaunt und wirbelten im Gemeinschaftsraum umher. Es wurden noch schnelle Aufrufzauber gesprochen und die letzten Habseligkeiten zusammengesucht.

Zusammen liefen wir die Treppen runter. Ich wurde wieder etwas melancholisch. Es war das letzte Mal, dass ich mit Harry und Ron die bekannten Wege lang lief. Es war das letzte Mal, dass ich zusammen mit Harry und Ron durch das Portal zu den restlichen Schülern ging, welche alle gespannt auf die Schulleitung warteten. Ich atmete tief durch um nicht in Tränen auszubrechen. Verdammt, wie ich diese emotionalen Tage hasste.

Professor McGonagall trat auf eine Treppe und fing an die bekannten Worte der Abschlussrede zu sprechen. Wie jedes Jahr lauschte ich gespannt ihren Worten. „Ich wünsch ihnen allen frohe und erholsame Ferien. Sie haben es sich alle verdient! Gute Reise!", mit den Sätzen verabschiedete die Professorin die Schüler und konnte sich ein verkniffenes Lächeln nicht verkneifen, als die komplette Schülerschar in Gekreische ausbrach. Mir liefen einzelne Tränen die Wange runter, als alle zu schreien begann. Harry nahm mich ohne ein Wort in den Arm und strich mir unauffällig die Tränen von der Wange, ehe er in dem Trubel sich zu Ginny umdrehte und sie in einen langen Kuss zog.

Als ich mich beschämt weg drehte, sah ich direkt in Rons Gesicht. Auch von ihm bekam ich eine Umarmung und er schrie mir irgendwas undeutliches ins Ohr, was ich nicht verstand. Auch meine Freunde jubelten und ich ließ mich gerne von deren Freude anstecken. Wir liefen raus an die frische Luft und die Strahlen der Sonne kündeten eine warme Zugfahrt an. 

Die Traube lief den Weg hinunter bis zum Bahnhof. Dort fing ein richtig, altbekanntes Gedränge an. Jeder suchte seine Eule oder seinen Zauberstab. Die besten Plätze wurden im Zug reserviert. Die Koffer wurden hinein gehievt. Es wurde gehetzt und gezetert, bis alle zufrieden waren. Obwohl niemand an Tagen wie diesen wirklich unglücklich sein konnte.

Ich war ein kleines bisschen froh darüber, dass ich dem Stress entkommen konnte. Aber nur ein kleines bisschen. Da bemerkte ich Malfoy bei den Slytherins. Er stand zusammen mit Blaise Zabini, Gregory Goyle und Pansy Parkinson an einem Wagon weit hinten. Ob er mit dieser Parkinson zusammen war? Ich hoffte nicht. Obwohl es mich ja eigentlich nichts anging. Als Malfoy plötzlich den Kopf hob trafen sich unsere Blicke. Ich guckte schnell weg, bevor er meine erröteten Wangen bemerken konnte.

Ginny war bei mir stehen geblieben und umarmte mich jetzt. „Hermine, du weißt, dass falls etwas passiert, jeder von uns für dich aus dem Zug springen würde und zu dir fliegen würde, egal zu welcher Uhrzeit, oder?" Ginny löste sich aus der Umarmung und guckte mich forschend an. Ich nickte schnell:„ Ja, klar. Ich würde ja auch das Selbe für euch tun." Sie fing an zu lächeln und sah mich besorgt an:„ Ich wollte es vor Ron nicht zugeben, aber ich mache mir auch Sorgen um dich. Malfoy war immerhin ein Todesser."

Ich starrte sie entgeistert an:„Ginny das ist doch nicht dein Ernst! Malfoy ist freigesprochen worden, und das nicht ohne Grund." Wir alle haben im Tagespropheten die Aussagen von Malfoy und seiner eingeschränkte Freisprache mitbekommen. „Vielleicht hast du Recht. Wir werden ja sehen...",weiter kam Ginny nicht, da die Jungs wieder kamen. Zusammen mit Luna, welche sich ihnen angeschlossen hatte. Sie lächelte mir zu:„ Meine Taulinge wünschen dir viel Glück gegen die Schatten heute Nacht." Ich runzelte die Stirn und meinte nur munter:„ Danke Luna, aber ich gehe aber nur von einem Schatten aus und der steht dort vorne bei seinen Slytherin Freunden."

Wir hatten noch ein paar Minuten und es entstanden kleine Randgespräche, während ich mich nach Malfoy umsah. Ich bemerkte seinen Blick und wunderte mich, als er erneut meinen Blick fing. Diesmal zwinkerte mir Malfoy zu, bevor er wieder weg guckte. Meine Wangen färbten sich erneut rosa und das noch mehr, als ich Ginnys große Augen sah. Sie wollte gerade etwas sagen, als ein Pfiff ertönte. Das Zeichen der Verabschiedung für mich. 

Nacheinander Umarmten mich alle. Harry drückte mich extra feste und Ron drückte mich extra kurz. „Lass den Kopf nicht hängen!", meinte Neville und ging als erster in den Zug. „Du schaffst das schon!", schloss sich Luna Neville an. Ron winkte noch einmal, dann ging er den anderen hinterher. Ginny nahm mich ein weiteres Mal in den Arm:„ Bis Morgen!" „Bis Morgen!", antwortete ich und winkte dem Pärchen hinterher, als sie in den Zug stiegen. Keine Sekunde zu spät, da der Zug sich kurz darauf in Bewegung setzte.

Ich winkte meinen Freunden hinterher. Tapfer schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter. Ich drehte mich zu Malfoy um, der auch betreten dem Zug hinterher blickte. Ohne etwas zu sagen, stellte ich mich neben ihn. „Tja Granger, jetzt sind wir auf uns gestellt.", murmelte Malfoy, laut genug, dass ich ihn hören konnte. Ich musterte sein Seitenprofil:„ Hast du ein Problem damit?"

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Hey, ihr könnt mir gerne Feedback geben zu meiner ersten Fanfiktion!! Das würde mit riesig helfen. ♡♡

Alleine in Hogwarts [HG×DM]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt