#34 ~ Locked Out

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Nachdem ich also diesen Scheiß angestellt habe und Jack gekränkt davon gelaufen ist, haben wir anschließend still gegessen. Und ja, es war mehr als nur unangenehm, da keiner von uns beiden wusste, was jetzt als nächsten kam. Bis dann plötzlich sein Handy klingelte und er ran ging. Abigail.
Ja, seltsamer Weise stehen die beiden noch im Kontakt und mich stört es nicht... okay erwischt, mich stört es nicht, mich stört es ABNORMAL!!!
Ich glaube ich sollte mal persönlich bei ihr vorbeischauen und sie mit einem Baseballschläger verhauen. Das Problem ist nur, wo bekomme ich einen Schläger her und wo wohnt diese Bitch?! Okay vielleicht bin ich ein bisschen zu ... eifersüchtig?! Naja, jedenfalls nicht eifersüchtig im dem Sinne von Jack gehört mir und keine andere darf mit ihm außer mir zusammen sein, nein! Sondern im Sinne von Jack ist mein bester Freund und ich will ihn als solchen nicht verlieren.
Zurück zum Geschehen... Plötzlich hatte Jack dann noch etwas wichtiges zu erledigen, dass etwas mit Abigail zu tun hatte, was er mir natürlich nicht gesagt hat.
Also bin ich nach Hause gelaufen... ja, richtig! Erst versetzt er mich und dann bringt er mich noch nicht einmal nach Hause! Dauert vielleicht mal drei Minuten mit dem Auto bis zu mir, wäre auch kein riesen Umweg, aber ich denke er hatte ja noch etwas wichtiges mit dieser Schnalle zu erledigen, sodass er nur unnötig mit mir Zeit verschwendet hätte!

Nein, wieso sollte ich angepisst sein?!

Ich bin überhaupt nicht genervt oder so! Ich könnte auch überhaupt nicht gerade diese beschissene Mülltonne die vor mir auf der Straße steht umtreten, nein!

Wie man also jetzt schon mitbekommen hat, ich befinde mich auf einer Straße und laufe. Und muss daran denken, dass mein bester Freund mich eiskalt für eine Bettgeschichte sitzen gelassen hat!

Idiot!

Nur noch um die eine Ecke und dann bin ich endlich zu Hause! Und ich könnte diese behinderte Schultasche killen! Die rutscht mir jetzt schon zum gefühlt tausendsten Mal von der Schulter! Und dann ist die auch noch so schwer! Ja ich benutze echt eine klasse Grammatik wenn ich wütend bin, oder?!

"Was bist'n du so schlecht drauf?", kommt es auf einmal lachend aus der Richtung meiner Haustür und ich springe erschrocken zur Seite, Falle über die Bordsteinkante und lande anschließend in unserem Beet.

Na super!

Erstmal direkt vor Gilinsky auf die Fresse und in den Dreck! Fehlt nur noch, dass er jeden Moment anfängt zu lachen und mich fotografiert.

"Alles in Ordnung?", kommt es auf einmal besorgt von ihm und mir wird aufgeholfen.

"Außer dass ich gerade den Schock meines Lebens erlitten habe, ganz gu... nein eigentlich nicht gut!", erwidere ich etwas genervt, als mir wieder die Aktion von eben in den Sinn kommt.

"Darf ich fragen, warum?"

Er hält mich noch immer an den Armen fest, wahrscheinlich um sich sicher zu sein, dass ich nicht wieder einen Abgang ins Beet mache.

"Habe keine Lust und Nerven darüber zu reden", antworte ich mürrisch und schüttele seine Arme ab. Dann fällt mir aber doch noch etwas ein, was ich gerne mal wissen würde. "Sag mal, warum bist du eigentlich hier?"

"Ich hatte Langeweile und hab gedacht, vielleicht bist du hier, aber keiner hat die Tür aufgemacht und wollte dich gerade anrufen, als du um die Ecke kamst und in den Busch geflogen bist", erklärt er lässig und muss gegen Ende des Satzes breit anfangen zu grinsen.

Irgendwie muss ich anfangen zu lachen und auch Jack lacht jetzt was das Zeug hält, während ich schon auf dem Boden liege und mich hin und her rolle.

"Du hättest das filmen sollen!!!", lache ich nur und haue auf die Pflastersteine.

"Hätte ich auch gemacht, ging nur leider zu schnell, aber das hättest du sehen müssen!", lacht er und stürzt sich an der Hauswand ab.

Langsam erhebe ich mich wieder, torkele Richtung Haustür und krame nach meinem Schlüssel.

"Scheiße!", knurre ich nur, als ich meinen kompletten Tascheninhalt auf dem Boden entleere und immer noch kein Schlüssel zum Vorschein kommt.

"Hast du keinen Ersatzschlüssel?"

"Ne, meine Mutter meint, bei meinem Geschick könnte man mir nur einen Schlüssel anvertrauen... naja ganz Unrecht hat sie nicht, ich hab schon zwei Schlüssel verloren"

"Wie das denn?", lacht er und hilft mir meine Tasche wieder einzuräumen.

"Einen im Teich versenkt, frag mich nicht, war'ne blöde Aktion mit meinem Bruder, und den anderen habe ich in den Abfall geworfen, aus Versehen natürlich, aber ich war halt schwer beladen und ja... dann kam die Müllabfuhr und hat den gemobbst", schmolle ich, während Jack immer mehr lachen muss.

"Dann weiß ich ja, wem ich meine Sachen nicht anvertrauen werde, wenn ich sie nicht loswerden will!"

"Oh, der war jetzt fies!", schmolle ich beleidigt, woraufhin er nur lacht und mich entschuldigend an sich drückt.

"War nur ein schlechter Witz! Also, da wir ja schlecht ein Fenster einschlagen können, würde ich vorschlagen, gehen wir zu mir?", schlägt er grinsend vor.

"Mh, können schon, aber ich glaube nicht das meine Eltern sich mit Scherben anfreunden würden, also ja!", erwidere ich ebenfalls grinsend und lege meine Tasche hinter dem Haus unter unserer Gartenbank ab.

"Dann mal los, du kleine Chaotin" grinst Jack mir zu, nimmt meine Hand und zieht mich mit.

"Und mach du mal ruhiger, du Raudi!", rufe ich drohend, muss aber trotzdem wie bekloppt grinsen und versuche mir einzureden, dass nicht dieses Händchen halten daran Schuld ist, aber es ist so.

"Wenn du willst, kann ich dich auch tragen, wenn dir Laufen zu anstrengen ist!", schlägt er mir vor und geht immer noch meine Hand haltend vor mir her, um mir verschwörerisch zuzugrinsen.

Und schon drehe ich ihn um und springe ihm auf den... Arsch. Ja, ich komme eben nicht hoch, der Kerl ist zu groß und ich zu klein. Naja so klein bin ich auch nicht, aber neben Jack Finnegan Gilinsky sieht man einfach nur klein aus!

Also taumelt Jack noch ein bisschen mit mir irgendwie hinten drauf durch die Gegend, als ob er besoffen wäre und ja, ... da flog die Mülltonne um, die ich eben noch umtreten wollte.

"Ruhig, Brauner! Gleich kommen die Bullen!", rufe ich gackernd, ziehe ihm seine Kapuze vom Kopf und wuschele ihm einmal kräftig durch die Haare, sodass sie in alle Richtungen abstehen.

"Ey, du da oben, Finger weg von meinen Haaren!", lacht er und läuft eine scharfe Linkskurve, sodass ich mich panisch an ihm fest klammere und wie verrückt kreische.

Ob wir überhaupt heil bei ihm ankommen? Ich denke mal nein!

The Other JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt