Lily PoV
Seit ein einhalb Stunden versuchte ich meine beste Freundin, Mary MacDonald, aus dem Bett zu bekommen. "Noch fünf Minuten!", murmelt sie jetzt zum hundertsten Mal. Endlich, nachdem sie sich aufgesetzt und einen Blick auf ihren Wecker geworfen hatte, war sie ziemlich schnell fertig. "Ich komme nur wegen dir das dritte Mal in dieser Woche zu spät, liebste Mary", erinnerte ich sie, als sie meinte, dass wir schon wieder zu spät zu Kräuterkunde kommen werden. Wir rannten gemeinsam zum Kräuterkunde-Haus, wo wir schon herzlich von Professor Beery erwartet wurden. Er zog 10 Punkte von unserem Haus ab, die ich schnell wieder einholen konnte. Im Gegensatz zu Mary war ich nicht schlecht in Kräuterkunde und wusste sofort mit welcher Pflanze wir es zu tun hatten, und ich wusste auch, dass Mary sie lieber nicht anfassen soll. Da ich sie sehr gut kannte, wusste ich dass sie es trotzdem tuen wird. Als sie dann bemerkt dass Sirius neben ihr stand, wurde sie nervös und fing an mit den Blättern der Schrumpelfeige zu spielen. "Mary lass das lieber sein", warnte ich sie. Zu spät. Die Feige hatte eine Wunde in ihre Haut gebrannt und sie musste in den Krankenflügel. Sie hoffte inständig dass ich mitkomme, doch Professor Beery befahl Sirius mit zugehen. Na das kann ja was werden. Nachdem die beiden weg waren, nutzte James die Chance und rückte an den Platz neben mir. Als Beery dann verkündete, dass wir in Partnerarbeit die Pflaumen pflücken und ihren Saft ausgquetschen sollen. Sofort sah ich zu Dorcas, die links von mir stand. Diese formte mit den Lippen ein sorry und wandte sich an Fabian Prewett. "Hey Evans", hörte ich James grinsend sagen. "Bild dir ja nichts ein Potter!", knurtte ich warnend. Da ich keine Lust auf eine Unterhaltung mit Mr.Ober-Cool hatte, pflückte ich die ersten Pflaumen und gab sie James damit er den Saft heraus drückt. "Na Evans, wie wärs, nächstes Wochenende nach Hogsmeade? Nur wir zwei?", ein weiterer Versuch ein Date mit mir zu bekommen. Er nervt so dermaßen! Mindestens dreißig mal pro Tag fragte er mich nach einem Date. Ich antwortete wie jedesmal: "Nein,Potter!". Ich drückte ihm die letzte Pflaume in die Hand, nahm Mary's Tasche und verließ als erste das Gartenhäusschen. Kurz sah ich mich um, ob ich Mary irgendwo entdecken konnte, als ich sie nicht sah, machte ich mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.
