Nope

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Nick war ein echter Partylöwe.

Jeden zweiten Abend schmiss er eine Party in unseren Wohnzimmer.

Jeden zweiten Abend konnte ich nicht schlafen.

Er war zwei Jahre älter als ich und manchmal wünschte ich, er wäre nicht mein Bruder. Nur weil er 18 war, dachte er, er könnte so viel trinken und so viele Mädchen aufreißen, wie er wollte.

Sein bester Freund Clay, welcher auch schon so gut wie bei uns wohnte, ähnelte Nick mehr, als jeder andere.

Clay sah gut und wie ein lieber Junge aus, doch anstatt Nick zur Vernunft zu bringen, stiftete er ihn nur dazu an, noch mehr Scheiße zu bauen. 

Auch an diesem Abend dröhnte die laute Musik aus den Musik boxen, welche im Wohnzimmer ihren Platz gefunden hatten. Man hörte die Menschenmenge in dem Stockwerk unter dem meinem stampfen, lachen und tanzen.

Ich selbst lag noch nicht in meinem Bett, sondern saß an meinem Schreibtisch und spielte Minecraft. Im Gegensatz zu meinem Bruder interessierte ich mich eher für das "Sozialleben" online.

Ab und zu hatte Nick mich, zu meiner eigenen Verwunderung, dazu eingeladen, mit auf eine Party zu kommen, jedoch hatte ich jedes Mal abgelehnt. Wahrscheinlich war das auch die klügste Entscheidung, die ich hätte treffen können.

Meine LEDs, welche überall in meinem Zimmer verteilt waren, leuchteten in einem warmen Magenta.

"George?", fragte mein Onlinefreund Noah meinen Namen. Er war der Letzte, der noch online war, da alle anderen etwas mit der Familie machten oder schon schlafen gegangen waren.

"Hm", machte ich, um ihm zu zeigen, dass ich ihm zuhörte.

"Ich glaube, ich werde mir mal Instant Nudeln machen", erklärte er mir. Darauf war von mir ein weiteres "Hm" zu hören, bevor wir uns voneinander verabschiedeten.

Und so saß ich alleine und ideenlos in meinem Zimmer. Alleine Minecraft spielen machte nur halb so viel Spaß, als mit Freunden.

Langsam schaltete ich meinen Computer aus und saß dann gedankenversunken auf meinem Gaming-Chair. Plötzlich wurde meine Tür aufgestoßen. Erschrocken zuckte ich zusammen.

Ein absolut betrunkener Clay grinste mich an.

"Was willst du hier?", fragte ich nicht gerade freundlich, da mich das Stören meiner Privatsphäre und das Unterbrechen meiner Gedanken sehr gestört hatte.

Ohne etwas zu erwidern, kam er auf mich zu. Kurz vor mir stoppte er und beugte sich anschließend herunter.

"Du warst doch schon immer so ein netter Junge, der alles gemacht hat, was man ihm gesagt hat, oder?", sagte er nun, während sein Gesicht sich näher an das meine schob. Angewidert zog ich meinen Kopf weg, da Clay nach Alkohol roch. Und was wolle er denn jetzt bitte damit sagen?

Langsam begann ich meinen Kopf zu schütteln. "Du bist komplett betrunken. Was willst du?", wiederholte ich.

"Du stehst doch schon seit immer auf mich", stellte er fest, mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Ich verengte meine Augen, zog meine Augenbrauen zusammen. Weder stand ich auf Männer, noch fand ich Clay attraktiv. Worauf auch immer er hinaus wollte, war mir nicht bewusst, doch seine Worte, ließen ein ungutes Gefühl in mir aufsteigen.

Clay kam mir nun noch näher mit seinem Gesicht. Er legte eine seiner Hände auf meine Wange und sah mir fest in die Augen. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Der stechende Geruch von Ethanol zog in meine Nase und ließ mich ganz vernebelt denken.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2022 ⏰

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