Hölle

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TW! Missbrauch, Selbstverletzung, Suizid. Bitte skippen wenn euch sowas triggert!

Nun war ich 12 Jahre alt. Ich hatte gelernt damit umzugehen das mein Papa nicht mehr da ist. Ich hatte mich daran gewöhnt nichts mehr mit Ramona zu machen. Alles war gut. Ich hatte gute Noten und mir ging es gut. Ich würde sagen dass mein 12 und 13 Lebensjahr bis jetzt die schlimmsten waren. Und ich möchte nochmal dazu aufrufen, bitte skippt das Kapitel wenn ihr Psychisch nicht stabil seit.

Die Sommerferien waren angebrochen. Ich hatte erfolgreich die 6te Klasse absolviert und freute mich auf 6 Wochen Ruhe, die ich allerdings nicht bekommen sollte.

Stefan und ich fuhren wie jeden Sonntag los, um unsere wöchentliche Fahrradtour zu absolvieren. Alles war gut. Er fuhr einen anderen Weg als ausgemacht, was mich im ersten Moment etwas verwunderte. Ich dachte mir jedoch nichts dabei. Wir fuhren nicht weit. Wir fuhren nur in den nahegelegenen Wald. Und gingen auf einen kleinen Hügel im Wald. Ich sah in die Ferne und könnte unser Haus erkennen, meine Mutter und meine Schwester waren gerade im Garten beschäftigt. Meine Schwester hatte 3 Monate zuvor ihren Sohn geboren und da drehte sich natürlich alles um den Kleinen. Wir setzten uns auf den Hügel. Er zündete sich eine Zigarette an, und sah mich an. Er sah wieder weg und meinte seitdem das Baby auf der Welt ist würde zwischen ihm und Sarah nichts mehr laufen. Er sah wieder zu mir und meinte dass dann wohl jetzt jemand anderes herhalten muss.

Und da hat die Hölle für mich angefangen. Er Missbrauchte mich auf diesem Hügel im Wald. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht schreien ich war gefangen in meiner Angst und lies alles über mich ergehen. Als ich mich aus dieser unerträglichen Starre löste sagte er ich solle das niemandem erzählen sonst würde alles nur noch schlimmer werden und dass ich ihm auf WhatsApp eine Text schreiben solle damit es so aussieht als hätte ich das alles gewollt. Ich schoss nach oben und zog mich schnell an. Ich lief zu meinem Fahrrad und fuhr so schnell es meine zitternden Beine zuließen nach Hause. Ich hatte Schmerzen überall. Ich ging sofort duschen ich fühlte mich schuldig und wie der letzte Dreck. Was hatte ich falsch gemacht? Habe ich ihm irgendwelche falschen Signale gegeben? Nein das kann nicht sein? Oder doch? Ich gab mir selbst die Schuld an allem.

Das gleiche ging noch 8 Sonntage so weiter. Die Abläufe veränderten sich von Woche zu Woche. Ich hatte blaue Flecken an Armen und Beinen. Kratzer vom unsanften Schubsen und blaue Handgelenke vom festhalten, dass ich mich nicht bewegen könnte.

Nach dem 9mal zog ich mich zurück. Ich ging nicht mehr nach draußen. Ich wollte nicht mehr Fahrrad fahren, oder mit ihm was machen oder sonstiges. Ich veränderte mich, wurde verschlossen und log alle um mich herum an. Ich fing an mich zu verletzten um den dauerhaften Flashbacks und Panikattacken zu entkommen. Ich hatte Dissoziative Anfälle (Da ist man für einige Minuten/Stunden in der Erinnerung gefangen und es fühlt sich so an als würde das ganze nochmal passieren) und Albträume in der Nacht.

In der Schule bemerkte man meinen Leistungsabfall. Ich wurde zu Gesprächen bei der Schulpsychologin geschickt, ich log sie genauso an wie jeden anderen. Ein halbes Jahr hab ich jeden der gefragt hat was denn mit mir los sei gesagt, das ich nur ziemlich Stress mit Mama hätte.

Es kam bald der Tag als ich zusammenbrach. Ich erzählte es meinen besten Freundinnen aus meiner Klasse. Sie brachten mich sofort zur Klassenlehrerin. Ein paar Wochen konnte ich sie dazu überreden meine Mutter nicht zu informieren. Allerdings namen Selbstverletzung und Suizidgedanken große Ausmaße an. Und so wurde auch meine Mama informiert. Kurz darauf, am 13 Januar 2019 wurde ich in die Akut- und Krisen Station ins Josefinum in Augsburg eingeliefert. Dort war ich 2 Monate danach wurde ich auf eine Therapiestation verlegt. Ich musste dort dann auch gegen ihn aussagen . Er bekam eine Haftstrafe von 5 Jahren und 9 Monaten (Viel zu wenig).

TW Ende

Kurz vor meiner Entlassung im Sommer 2019 kam ein neues Mädchen auf die Station. Sie hieß Lea und ich hab mich sofort in sie verknallt. Sie hatte schwarze Haare und wunderschöne blaue Augen. Da hab ich gemerkt das ich nicht nur auf Jungs stehe.

Als ich einmal von einer Heimfahrt am Wochenende zurück kam hatten wir uns ganz lang umarmt und dann auch geküsst. Er war so ein wunderschönes Gefühl. Ich hatte noch nie so ein Kribbeln in meinem Bauch gefühlt. Am nächsten Tag wusste keiner von uns was dass war und wir redeten kein Wort miteinander. Klärten es jedoch noch am Abend. Wir nutzen wirklich jede freie Minute zusammen. Am 5. Juli 2019 wurde ich entlassen. Leider brach da der Kontakt zwischen mir und Lea ab.

Es war so schön wieder zuhause zu sein. Es war schon eine ziemliche Umstellung nachdem ich fast 7 Monate unter ständiger Aufsicht gewesen war. Es war eine gute Entscheidung nach Augsburg zu gehen, es hat mir sehr geholfen und ich habe ziemlich viele nützliche Sachen gelernt. Aber Dahoam is Dahoam.

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Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Es ist mir Anfangs echt schwer gefallen, aber es tat gut sich alles mal ein bisschen von der Seele zu schreiben.

Lasst gerne trotzdem Feedback da

Euer Mika

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 04, 2022 ⏰

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Mika- This is my StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt