schwul?

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Als Harry sich auf den Weg in die große Halle machte, traf er Hermine.
„Hey Mine.“
Sie grüßte zurück.
„Hat Ron sich wieder beruhigt? Wenn nicht, dann bekommt er es mit mir zu tun!“
Traurig schaute er nach unten.
„Nein, er ignoriert mich immer noch.“

Als Hermine gerade eine Schimpftirade los lassen wollte, stieß sie eine aus Hufflepuff an, diese entschuldigte sich sofort.
Hermine, die sowieso schon schlechte Laune hatte, ließ diese an ihr aus.
„Was glaubst du, wozu der Mensch Augen hat?!“
Erschrocken wich Gloria Stone, das Mädchen aus Hufflepuff, zurück. So ein Verhalten war man von Hermine nicht gewöhnt.
„T-tut mir leid, ich war nur so in Gedanken versunken. Habt ihr´s schon gehört? Draco Malfoy soll schwul sein! Warum ausgerechnet er?!“
Harry wurde hellhörig.
„Woher glaubst du das zu wissen?“
„Angeblich soll ein Erstklässler ihn mit Blaise Zabini knutschend in seinem Zimmer gefunden haben. Ich hoffe, das ist nur ein Gerücht.“, murmelte sie, als sie sich schon wieder auf den Weg machte.

„Harry, kannst du das glauben?“, fragte Hermine ihn aufgebracht. Das wäre doch seine Chance, wenn Malfoy schwul wäre.
Doch Harry antwortete nicht, er schien in seinen Gedanken gefangen zu sein.
Mit einer Hand vor seinem Gesicht fuchtelnd, fragte das Mädchen: “Harry? Wusstest du etwa was davon?“
Aus seinen Gedanken zurück gekehrt, sah er Hermine an.
Konnte er ihr von gestern erzählen?
Das ging ja schließlich nur Draco und Blaise was an. Allerdings würde sie es ja auch selbst noch herausbekommen.
„Naja, ich hab die beiden gestern zusammen gesehen.“
Genervt schnalzte die Hexe mit der Zunge.
„Man Harry, etwas genauer bitte. Heute habe ich nicht den Nerv für so was.“
Also erzählte Harry ihr, was er gestern alles mit ansehen konnte.

„Und die haben wirklich ... Ich mein die haben es wirklich, auf der
Toilette ...“
Glauben konnte sie die Geschichte irgendwie noch nicht, aber warum sollte Harry sie anlügen?
„Wenn ich es doch sage.“
„Aber das heißt doch, wenn erst die ganze Schule weiß, dass Malfoy´s Vater auch herausbekommen wird, dass sein Sohn schwul ist.“
„Ja, das habe ich auch schon gedacht. Ich möchte gar nicht wissen, was sein Vater dazu sagt. So wie es sich angehört hat, wird es kein gutes Ende geben.“

Als sie die große Halle erreichten, brachen sie das Gespräch ab. Es musste ja nicht jeder mitbekommen, dass Draco schwul war, wenn es nicht schon jeder wusste.
Harry schaute sich um, doch kein Draco war anwesend, Blaise hingegen schon.
Mitleidig sah er, wie dieser von Schülern, die ihn ausfragten, bombardiert wurde.
Unauffällig beugte Hermine sich zu Harry.
„Weißt du, wo er ist?“
Hermine brauche gar nicht zu sagen, wer mit ‚er‘ gemeint war.
„Nein, das wüsste ich selber gerne“, sagte er etwas lauter, denn in der ganze Halle war lautes Gemurmel zu hören.

Als das Essen auf den Tischen erschien, nahm das Gemurmel ab, bis es schließlich ganz verstummte.
Als alle ihr essen beendet hatten und gehen wollten, erhob sich Dumbledore, um etwas zu sagen.
„Meine Lieben Schüler, ich kann euch mit Freude verkünden, dass die Einzelschlafzimmer, die ich euch versprochen hatte, nun bereit zum beziehen sind.
Weshalb ich euch bitten möchte, euch in eure alten Schlafräume zu versammeln, um euch in eure neuen zu verteilen.“
Das hatte Harry ja ganz vergessen, oder eher verdrängt.
Eigentlich wollte er kein Einzelzimmer, er wollte lieber mit Ron zusammen in einem Zimmer bleiben, doch jetzt war das ja keine so schlechte Idee, vielleicht würde Ron sich dann ja schneller beruhigen.
Mit Hermine machte er sich also auf den Weg zum Gryffindorturm, was gar nicht so einfach war, schließlich waren jetzt alle Gryffindors auf den Weg dorthin.
Als er sich durch die Menschenmasse bis in seinem Zimmer vorgekämpft hatte, war er nicht groß überrascht, Ron dort anzutreffen.
„Hey“, sagte er zaghaft, der Gruß wurde aber nicht erwidert.
Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen.
„Hör mal Ron, was ist eigentlich dein Problem? Dass ich schwul bin? Dass ich auf Malfoy stehe? Oder was ganz anderes?“
Er hörte ein Knarren vom Bett neben ihm, Ron hatte sich anscheinend aufgesetzt.
„Ich kann dich nur einfach nicht verstehen, was findest du so toll an ihm?
Ich mein, Okay, er sieht gut aus, aber wenn du nur nach dem Aussehen gehst, dann habe ich dich echt schlecht eingeschätzt.“
Nun setzte Harry sich auch auf, endlich sprach Ron wieder mit ihm.
„Nein, das ist es auch nicht ... Irgendwie hab ich das Gefühl, das er gar nicht so unbarmherzig ist, wie er immer tut.“
Bevor Ron etwas entgegenbringen konnte, wurde die Tür geöffnet.
„Meine Herren, ich werde ihnen nun eure neuen Zimmer zeigen.“
Beide standen auf und folgten McGonagall.

zusammen oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt