𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓮𝓲𝓷𝓼 - 𝓒𝓱𝓪𝓸𝓼

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Cho PoV:

Ich schreckte hoch und rieb mir blitzschnell den Schlaf aus den Augen. //Wach auf, Cho!// Müde strich ich mir eine meiner schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Leider mussten wir zur Schule. Eine Abendschule, wie Ayame es gesagt hatte. //Cho, mache dich doch bitte einfach fertig.// Ihre Stimme hallte in meinem Kopf nach. Gedanken lesen und darüber kommunizieren eben.

Ich seufzte und holte mir die Schuluniform aus dem Schrank. Der Rock ist war mal sowas von kurz. \\Ayame, was ist das?\\ Sie schien die Verbindung gekappt zu haben, denn ich erhielt keine Antwort. Naja, so schlimm war es nicht. Schließlich würden wir in der Schule noch genug Probleme haben. Etwas widerwillig zog ich mir den dunkelblauen Rock, das weiße Hemd, die schwarze Fliege und zum Schluss den dunkelblauen Blazer über, welcher mit seinen kleinen Quadraten recht außergewöhnlich war. Und auch die Uniformen unterschieden sich dezent voneinander.
"Na, dass kann ja was werden", murmelte ich ironisch.
//Kommst du runter? Es gibt Pfannkuchen zum Wach werden//, meldete sich Ayame wieder. So schnell wie der Wind rannte ich nach unten. Mein Schweif, welcher dem einer Katze glich, lugte unter dem Rock hervor und die Ohren hatte ich angelegt, um sie vor der Kälte zu schützen, die das Haus immer wieder heimsuchte, obwohl es bereits Frühling war.

"Bin da!", schrie ich schon fast, als Ayame die Teller auf den, schon etwas älteren, Holztisch stellte, welcher einen hübschen, dunkelbraunen Farbton besaß. "Beruhige dich erst mal", lachte mir meine Schwester entgegen. Ihre weißen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, sodass die silbernen Strähnen, welche uns in unserer Menschenform als Zwillinge markierten, kaum zu sehen waren. Und auch ihre Wolfsohren und den Schweif hatte sie nicht zu zeigen gewollt. "Ayame, warum läufst du in unserem Haus wie ein Mensch herum?" Sie sah kurz von der Besteckschublade auf, aus der sie gerade Messer und Gabeln herausholte. "Weil wir in der Schule auch wie normale Menschen wirken müssen." Sie legte das Besteck auf dem Tisch ab.
"Und es ist gut diese Gestalt auf lange Dauer kontrollieren zu können", fügte sie hinzu. Ich nickte verständnisvoll, jedoch hatte ich wie fast jedes mal den Sinn der Sache nicht verstanden. Menschenkörper sind einfacher zu kontrollieren, als die von Tieren.

Es war mir aber erstmal egal, denn es gab Pfannkuchen. Voller Vorfreude legte ich mir den golden gebratenen Puffer auf meinen Teller und griff nach dem Apfelmus, doch da ich ganz in Gedanken versunken war griff ich in die Leere, da Ayame einen Teil des besagten Apfelmuses über ihren Pfannkuchen kippte. Sie fing an zu lachen. "Was war das denn eben? Hast du etwa geträumt?" Ich wusste, dass sie keine Antwort erwartet hatte, da sie diese durch ihr Lachen eh nicht gehört hätte.

Als sie sich wieder beruhigt hatte drückte sie mir das Apfelmus in die Hand. Dankend nickte ich und ließ langsam die Packung sinken. Der Inhalt ergoss sich langsam über meinen Pfannkuchen. "Wie es wohl in der neuen Schule sein wird? Was meinst du, Cho?", fragte Ayame und sah mich an. "Ich denke das es so sein wird wie früher. Ein kleiner Teil bestehend aus netten Menschen und der Rest aus irgendwelchen Verrückten." Sie nickte zustimmend. "Diese Befürchtung hatte ich auch schon."

Wir beide hatten aufgegessen und unsere Teller erstmal in den Geschirrspüler gestellt. Ich öffnete die Tür und wartete drauf, dass Ayame hindurchgehen würde, doch sie tat es nicht. "Suchst du etwas", fragte ich laut. //Ja, meinen Block.// Ich prustete ungehalten los. "Den habe ich schon eingepackt. Ich konnte die Blöcke nicht unterscheiden und habe einfach beide eingepackt. Wir werden ja sowieso in eine Klasse gehen." Ayame kam aus unserem Zimmer heraus, lief geschwind die Treppe hinunter und sauste durch die Tür.
//Wie wäre es mit einem Wetrennen durch den Wald?// Ich sah sie kurz nachdenklich an, dann nickte ich und schloss die Tür ab.

Wir rannten los. Als Menschen waren wir beide sehr schnell, doch in unseren Tierformen hatte sie, durch die längeren Beine, einen Vorsprung. Sie war eben ein Wolf und ich eine Katze. Aber naja, wenigstens konnte ich ihr als Mensch, was Geschwindigkeit anging, trotzen.
Wir rannten durch den Wald und kamen schließlich an dem alten Sakamaki-Anwesen an, welches verlassen zu sein schien. Ayame blieb ebenfalls stehen und musterte die Villa. Schon gruselig, oder? Ich nickte. Dieses Haus war unheimlich und die knorrigen Bäume,  welche um das Haus herumstanden, machten den Anblick auch nicht grade erträglicher. Ich hasste es, hier zu sein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 23, 2022 ⏰

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