,,Du gehst doch nur nicht auf die Waage,weil du Angst vor dem Ergebnis hast!"
,,Es war klar, dass du die Diät nicht schaffst."
,,Oh Gott,***********, du hast ja so eine Plauze bekommen."
,,Du bist jetzt dicker als ich.Und ich bin deine Mutter!"Ehrlich?! Bist du das? Bist du meine Mutter, die mich liebt, mich stützen und aufbauen, akzeptieren und schätzen sollte? Nein, du hast und tust es auch nicht . Du stellst dich nicht mit mir gegen das Problem, denn du bist das Problem.
Doch du behauptest, mir Gutes zu tun und mich zu beschützen. Zu behüten vor der Meinung anderer. Doch eigentlich willst du nur dich behüten. Es geht um Repräsentation und deine Definition von ,,schön" ist mager, schlank, intelligent, ,,weiblich", anständig gekleidet,usw. .
Ernsthaft?! Schönheit kann man nicht definieren, sondern nur erkennen. Doch du kannst mich ja nicht mal erkennen, kennen lernen und geschweige lieben lernen. All meine Facetten, Sichtweisen und Interessen, da ihr ja nie da seid.Ihr geht, was ihr uns zum Vorwurf macht, da all euer Tun allein zu unserem Gunsten sei. Und ich bin dankbar. Erfüllt von Dankbarkeit, was ihr mir bietet. Doch größer ist der Wunsch, dass ihr die Rolle einer Mutter und eines Vaters annehmt.
Ihr finanziert mein Leben, doch ihr seid praktisch kein Teil von ihm.
Ihr lasst mich zurück, stellt hohe Erwartungen an mich und lasst mir keine Wahl, als mich selbst zu belehren, zu erziehen und zu schätzen. Doch wisst ihr, in dieser Zeit, ist man selbst auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Nach sich selbst. Wie sollen mich solch' Kommentare darin bestärken? Wie soll ich mich schätzen und werten, wenn ihr mir meinen Wert wörtlich nehmt. Wenn nicht mal meine Freundeszone ein bestärkender Rückzugsort ist, sondern ein weiterer der Missachtung, Verspottung und Erniedrigung.Wenn das Wort ,,Zuhause" ihre Bedeutung und Koordinaten verliert. Was dann?
Dann gibt es nur mich. Wieder mal. Ein trotziger Einsamkeitsmonopol, der versucht zu glänzen, aber innerlich zerbrochen ist. Wer kann mich dann noch reparieren?Wieso redet ihr mir ein, ich sei das Problem. Ich sei Schuld. Schuld an meiner Optik. Ihr hetzt mich gegen meinen eigenen Körper. Welch' Kampf tiefer dringt und sticht als jeder Ritterschlag.
Bekomme ich einen Ritterschlag, wenn ihr mich so verzerrt und verformt habt, dass ich Eurem Ideal entspreche? Werde ich dann akzeptiert? Oder werde ich nie eurer Auffassung von ,,perfekt" entsprechen?
All' das hinterlässt Wunden,dessen Tiefe und Schmerz undefinierbar ist. Gefühlt unheilbar, sondern alltäglich schlimmer. Denkt ihr, ich bin gefühllos, frei von Wahrnehmung und Gefühlen? Denkt ihr, ich liebe mich? Meinen Körper, meine zarte Haut, teils Reib-Eisen-Haut, meine Hüfte, meine Taille,meine Proportionen. Mein eigentlich wunderschöner, femininer und normaler Körper? Die Verlockung und der Wille ist so groß, aber die Verunsicherung, die Wut, die Trauer, der Scham, der Selbsthass, das Gefühl von Wertlosigkeit, das Gefühl nicht in Ordnung und ,,schön" zu sein,wenn all' das viel größer ist. Dann sind mir die Hände gebunden.
Das Heranwachsen zur Frau ist ein natürlicher Bestandteil der Entwicklung, dem ihr ja anscheinend nie widerfahren seid und den ihr nicht als Rechtfertigung seht. Weshalb ich es in meinem Munde mittlerweile schon als Ausrede empfinde. Doch das ist es doch gar nicht, oder?
Die Einsamkeit, Unsicherheit und das Unwohlbefinden überwuchert einen, sein ehemaliges Selbstbewusstsein, Selbstwert- und schätzungsvermögen. Es ist eine Art Einbahnstraße, ihn der du immer weiter in das Problem schlitterst. Nicht mal schlittern, Du raßt. Mit voller Wucht ohne jegliche Rückblick-Spiegel.
Mein Standort auf dieser bildlichen Skala ist weit, weit entfernt. Entfernt von Freude, Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und Wohlbefinden. Ich war nur nicht der Fahrer, sondern der Passagier, der in die Hölle gefahren wurde. Und zwar von seiner eigenen Familie. Ich bin im Auto eingesperrt und kann keinen alleinigen Widerstand mehr leisten. Mein Quellen sind aufgebraucht.
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Utopie - Vorstellung einer nicht existierenden Wirklichkeit
PoesíaDas Selbstverständlichste ist für manche wie mich das meist Ersehnte. Ob es der Drang ist,sich dem Bild anzupassen oder der,dem Bild zu gefallen. Oder der akzeptiert und angenommen,und nicht von seiner eigenen Familie gedemütigt,misshandelt und auf...