Leben und Lieben

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"NATHALIE! HAST DU MEIN NADELKISSEN GESEHEN?" rief Gabriel Agreste durch die Villa, nach seiner Assistentin. Der Mann wollte unbedingt noch heute, eines seiner Kreationen beenden und lief suchend durch das Anwesen, weil er seine Werkzeuge verlegt zu haben schien. "Vielleicht liegt es ja in ihrem Zimmer!" rief sie zurück ohne von ihrer Arbeit aufzublicken. "Da habe ich schon nachgesehen!" genervt betrat der Mann erneut das Büro "Wo haben sie es denn zuletzt gesehen?" "Wenn ich das wüsste würde ich ja nicht suchen" erwidert er. Duusu blickte zu Nathalie auf "Mein Kaffee ist alle, machst du einen neuen? Mr. Idiot zuzukucken wie er dumm durch die Wohnung läuft macht mich hungrig" "Du bist doch immer hungrig" lacht die Frau und stand auf. "NICHT WAHR, WENN ICH SCHLAFE BIN ICH ES NICHT" quiekt der Kwami und fliegt schon in Richtung Küche. "Wollen sie auch einen, Sir?" fragt sie ihren Boss, worauf dieser nachdenklich nickte. In der Küche angekommen schaltet sie die Kaffeemaschine an und öffnet den Kühlschrank. "Man müsste echt mal wieder einkaufen gehen" merkt sie an. "Und dann sagst du ich wäre immer hungrig?" "ICH WEIß WER ES WAR" ruft Gabriel nun und kommt in den Raum gelaufen. "Und wer?" "ADRIENS FREUNDE" rief er stolz, woraufhin ihn die Frau nur skeptisch ansah. "Sicherlich ist einer davon irgend so ein kleptomanischer Idiot und hat eiskalt mein Zeug geklaut! Ich wusste das die Schule ein schlechter Einfluss ist." "Warum sollte jemand Ihr Zeug klauen?" "Weil ich berühmt bin" "Und ein paranoider Idiot" "GUT, ICH AKUMATISIERE JEMANDEN DER MIR DAS ZEUG SUCHT" begeistert rennt der Designer erneut raus. "Was ist falsch mit ihm?" kichert Duusu und blickt erwartungsvoll wieder zur der Kaffeemaschine. "Ich glaube ich sollte ihn aufhalten" überlegt die Assistentin "MEIN KAFFEE!" "Kann warten!" eilig läuft sie nun ihren Boss hinterher "Mr. Agreste! Sie können nicht wegen einem Nadelkissen Leute akumatisieren!" schimpft sie "Warum nicht?" "PARDON? Sie sind ein erwachsener Mann und können selbst suchen gehen" beleidigt blickt der Mann zu ihr. "Aber ich habe keine Bock" "Mon Dieu, sie sind echt ein Idiot" "Ich sage dir das es nicht meine Schuld ist, das ich das Ding nicht finde!" schmollte er. Sie hören die Haustür aufgehen. "Fragen Sie doch Adrien ob einer seiner Freunde Ihnen ihr Nadelkissen geklaut hat" grinst sie. Adrien blickt ins das Büro "Guten Tag Nathalie, Vater" "Hallo Adrien, wie war dein Tag?" fragt die Frau mit einem Lächeln "Sehr gut, wir sind mit der Seilbahn auf den Eiffelturm gegangen und haben Baumkuchen gegessen. Marinette hat mir dann ihr neues T-Shirt gezeigt was sie genäht hat" erzählt der Junge freudig. "HAHA, ich hatte recht Nathalie sicherlich war es diese Marinette!" ruft Gabriel stolz auf, worauf diese nur die Hand gegen die Stirn schlägt. "Worum geht es?" fragt Adrien "Dein Vater hat sein Nähset verlegt und ist fest der Meinung das es gestohlen wurde" "Warum sollte jemand das tun?" "WEIL ICH BERÜHMT BIN!" prallt der Mann "Warum liebst du den Typen nochmal?" platzt es Adrien fassungslos raus. "ICH LIEBE IHN NICHT!" schreit sie erschreckt zurück. "Oh, jaja, jedenfalls ich glaube das ich das Nadelkissen zuletzt auf dem Regal in der Küche gesehen habe" grinst der Jugendliche und verlässt den Raum. "Da habe ich doch nachgesehen" grummelt Gabriel und verlässt ebenfalls das Büro. Nur um nach kurzer Zeit mit hochroten Kopf wieder reinzukommen "Gefunden..." murrt er und hält den Gegenstand hoch, damit sie ihn sieht. "Ich habe es dir doch gesagt" kichert sie. "Ok, verstanden. Meine heiße Assistentin weiß alles besser?" "Pardon?" Sie sieht ihren Boss fassungslos an, der sich nun an seine Arbeit macht und sie ignoriert.

Mr. Agreste hatte den ganzen Nachmittag intensiv gearbeitet, die Frau hatte sich irgendwann dazu entschieden etwas spazieren zu gehen, ihre Arbeit war für den heutigen Tag schon längst erledigt. Während sie durch die abendlichen Straßen von Paris wanderte, beobachtete sie die Menschen, von kleinen Kindern mit ihren Eltern bis alte Menschen und verliebten Paaren. Dies war eine schöne Stadt. Irgendwann kam sie an der Seine an und lehnte sich an das Geländer, die Straßenlaternen spiegelten sich im Fluss und eine leichte Brise blies ihr ins Gesicht. Manchmal fragte sie sich ob sie wohl auch eines Tages einer dieser Pärchen wäre, die verliebt durch Paris wandern. Es war immer noch die schönste Stadt die sie kannte, durch ihren Beruf sah sie viele Orte, aber weder das verträumte London noch das moderne New York, konnten Paris das Wasser reichen. Egal wie anstrengend und stressig manchmal ihre Arbeitstage waren, sie wusste das das Leben dieser Stadt ihr jederzeit die Möglichkeit bot, dies zu vergessen und einfach zu entspannen. Sei es in einen der vielen Cafés oder bei einem Spaziergang im Park. Während sie ihre Gedanken schweifen ließ, bemerkte sie erst als es anfing zu regnen das Gewitterwolken aufgezogen waren. "Regen!" quiekt Duusu aufgeregt und flog um sie herum, woraufhin Nathalie nur lächelte "Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen Duusu, aber es ist keine gute Idee wenn wir weiter im strömenden Regen stehen, komm wir suchen uns ein Unterschlupf und warten bis der Regen vorbei ist." Ihre Freundin nickt aufgeregt "Du schuldest mir immer noch einen Kaffee!" "Denn wirst du auch noch bekommen" Die Assistentin eilte durch die Straßen. Irgendwann stellte sie sich unter einen Dachvorsprung um dem Regen zu entkommen. "Was für ein Wetter" seufzt sie und nahm die Brille ab, daher das diese nun ihre Sicht versperrt. Sie bemerkt unscharf eine Gestalt auf sie zukommen, was nicht ungewöhnlich wäre, wenn diese nicht so vertraut wäre. "Mr. Idiot war dich anscheinend suchen" grinst ihre kleine Freundin und schon steht er vor ihr. "Du erkältest dich noch!" schimpft dieser und zieht seine Jacke aus. "SIR! Das ist nicht nötig!" ruft sie erschreckt, doch dieser legt diese schon um sie. "Keine Widerrede! Komm wir gehen nachhause!" er deutet an das sie sich zu ihm unter den Regenschirm gesellen soll. "Merci" Nathalie lächelt ihn an und sie laufen Seite an Seite durch die regnerischen Straßen von Paris. Aus dem Nichts rempelt plötzlich ein Mädchen mit kurzen hellbraunen Haaren gegen Nathalie "Pardon" ruft diese und rennt weiter. Der Regenschirm fällt zu Boden, als Gabriel, Nathalie vor dem Fall hindert. "Danke" flüstert die Assistentin und schaut in die graublauen Augen des Mannes der sie nun in seinen Armen hält. Für einen kurzen Moment starren sich beide nur an, unfähig sich voneinander zu lösen. Der Regen prasselt weiterhin auf die Stadt hinab, beide bemerken nicht mal das sie nun nass sind, sie haben nur noch Augen für den jeweils anderen. Nathalies Herz schlägt so laut in ihrer Brust das sie sicher ist das er es hören kann. "Nathalie...?" fragt Gabriel leise "...Darf ich dich küssen?" sie weitet erschreckt die Augen, denn ohne auf eine Antwort zu warten, tat er dies. Er hatte ohne zu Zögern seine weichen Lippen auf ihre gelegt. Es fühlte sich so an als würde die Zeit stehen bleiben und die Welt in tausenden bunten Lichtern aufleuchten. Fragen konnte sie auch noch später stellen, das einzige was in diesem Moment wichtig war, war der Mann an ihrer Seite. 

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