An dem kleinen unscheinbaren Straßencafé, war ich nachdem Volleyballtraining schon unzählige Male vorbeigelaufen. Heute blieb ich zum ersten Mal vor der großen Glasfront stehen und schaute ins Innere. Das Café war gut besucht, an den vielen kleinen Holztischen saßen überwiegend Büroangestellte in ihren Anzügen.
Ich wusste, dass ich in meinem hellgrünen Trainingsanzug der Sendai Frogs aus der Masse hervorstechen würde, wenn ich jetzt hinein ging, aber ich wollte mich zu gerne mit einem Eiskaffee über die gerade erlebte Niederlage hinwegtrösten und so zuckte ich resigniert die Schultern und öffnete beherzt die Tür.
Sofort stieg mir der angenehme Geruch von frisch gemahlenen Kaffeebohnen in die Nase und ich ging zielstrebig auf den Verkaufstresen zu. Mein Blick fiel auf den jungen Mann, der gerade hinter dem Tresen den großen Kaffeeautomaten bediente. Zwar konnte ich sein Gesicht nur von der Seite sehen, aber dieses Profil hätte ich wohl unter tausenden wiedererkannt. Meine Schritte wurden unsicherer, als ich ihm langsam immer näher kam.
Ich kannte dieses Seitenprofil in- und auswendig,hatte ich doch meine gesamte Oberstufenzeit damit verbracht es zu betrachten. Viel hatte sich nicht an Yamaguchi Tadashi, meiner ersten großen Omega Liebe, verändert.
Seine Haut war immer noch blass und auf seiner kleinen, geraden Nase, sowie auf seinen Wangen, waren viele feine Sommersprossen zu sehen. Er war immer noch zierlich und hatte eine schmale Taille, um die er gerade eine braune Schürze trug.
Eventuell war er ein klein bisschen gewachsen und auch seine schwarz-grünen Haare waren länger als damals. Einen Teil hatte er ordentlich in einen Zopf gebunden, während der Rest in seinen Nacken fiel. Unsicher blieb ich ganz stehen.
Meine Hände wurden feucht vor Aufregung und ich rieb sie mir schnell an meiner Trainingshose ab, während ich ihn weiterhin still betrachtete. Wir hatten uns zehn Jahren lang nicht gesehen.
Nach dem Abschluss der Oberschule waren wir beide auf unterschiedliche Universitäten gewechselt. Zwar hatten wir uns im ersten Semester noch regelmäßig geschrieben, aber irgendwann war es plötzlich still zwischen uns geworden.
Yamaguchi hatte auf meine Nachrichten nicht mehr reagiert. Aus den Augen, aus dem Sinn, sagte man für gewöhnlich, aber ich hätte nie gedacht, dass dies auf uns zutreffen würde, waren wir doch seit der Grundschule unzertrennlich gewesen.
Ihn jetzt so unerwartet wiederzusehen, machte mich unglaublich nervös und ohne es verhindern zu können, kreiste plötzlich wieder das große Warum durch meinen Kopf. Denn ich hatte mich die letzten 10 Jahre oft gefragt, was vorgefallen war, dass er mich so einfach aus seinem Leben entfernt hatte.
Angespannt überbrückte ich die wenigen Schritte zu ihm. Yamaguchi hatte mich noch nicht entdeckt, noch hatte ich die Möglichkeit unbemerkt den Rückzug anzutreten, aber etwas in mir zog mich zu ihm hin und setzte plötzlich Gefühle in Bewegung, über die ich dachte, schon längst hinweg zu sein.
Mein Herzen schlug laut in meiner Brust, während ich ihn weiter heimlich betrachtete und selbst aus dieser Distanz konnte ich den schwachen Duft von Lavendel, seiner Pheromone, wahrnehmen. Ein Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper, als mein Alphainstinkt darauf reagierte.
Mit hungrigen Augen ließ ich mein Blick von seinem Gesicht über seine Schulter, den Rücken runter bis zu seinem kleinen Po wandern, der sich unglaublich einladend in der engen schwarzen Hose präsentierte. Schon damals fand ich den kleinen Omega, unglaublich anziehend und auch daran hatte sich scheinbar nichts geändert.
Ich schluckte schwer und sah wieder hoch zu ihm. Keine Sekunde zu spät, denn das war der Moment in dem sich Yamaguchi endlich zu mir umdrehte. „Was kann ich für-" Der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken. „Tsukki", stieß er schließlich freudig hervor und ich musste ein Grinsen unterdrücken. Es war verdammt lange her, dass mich jemand so genannt hatte.
DU LIEST GERADE
First love - second chance
FanfictionEine Omegaverse Haikyuu Geschichte: Nach einem verlorenen Volleyballspiel beschließt Tsukishima Kei, das kleine unscheinbare Café aufzusuchen, an dem er sonst immer nur vorbeiging. Ein großer Eiskaffee soll ihn über die Niederlage hinwegtrösten, doc...