Annalena x Reader (1)

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POV: Y/N
Heute war mein zweiter Tag als Praktikantin in der Partei B90 die Grünen. Ich interessierte mich schon lange für Politik und hatte es nun endlich geschafft meinem Traum als Politikerin ein Stück näher zu kommen. Zurzeit war Wahlkampftour und ich durfte spontan mitfahren, da heute Morgen jemand wegen einer Erkältung abgesagt hatte. Es war mittlerweile 19:30 Uhr, als der Bus auf ein mal ruckartig stehen blieb. Ich erfuhr nicht genau was passiert war aber wir mussten uns ein Hotel für die Nacht suchen. Alle packten das nötigste ein und wir liefen die Straße entlang bis wir an eine Herberge kamen. Die Herberge war nicht sonderlich groß und mit so vielen Personen auch ziemlich eng aber es war dennoch gemütlich. Ich teilte mir ein Zimmer mit einer anderen Praktikantin, wir kannten uns bereits vom Vortag und verstanden uns ziemlich gut. Sie hieß Nadja. Wir machten uns fertig, unterhielten uns dabei und gingen schließlich ins Bett. Es war bestimmt schon eine Stunde vergangen aber ich konnte einfach nicht schlafen. Ich drehte mich hin und her aber es hatte keinen Sinn also stand ich auf. Ich ging langsam die Treppe runter, ich wollte nach draußen, frische Luft tut immer gut aber soweit kam ich  erst garnicht. Der Eingangssaal am Ende der Treppe war gemütlich eingerichtet, mit einem Kamin und einer Couch. Auf der Couch saß Anna-Lena sie starrte auf ihr Handy, ihre Augen waren glasig und sie sah unendlich traurig aus. Allein schon sie so zu sehen löste in mir ein mulmiges Gefühl aus. Aber was sollte ich machen, sie kannte mich ja nicht einmal richtig. Ich ging vorsichtig auf sie zu, hinter der Couch vorbei, dort blieb ich leise stehen. Sie hatte mich nicht bemerkt, also schaute ich ihr über die Schulter. Es war ein Chattverlauf, die einzelnen Wörter konnte ich nicht lesen aber es war ihr Ehemann der ihr anscheinend einige Dokumente geschickt hatte. Vor etwa einer Woche hatte die Zeitung einen kleinen Journalisten Beitrag über eine vermutete Scheidung der beiden auf die Titel Seite gestellt, da hatte ich gedacht es waren nur unnötige Gerüchte da die Zeitung viel Quatsch erzählte, doch was wenn es doch stimmte? Ich blickte auf und musterte ihr Gesicht in der Spiegelung der Kaminscheibe. Sie musste irgendwie bemerkt haben das jemand hinter ihr stand, denn auf einmal legte sie ihren Kopf in den Nacken und schaute zu mir hoch. Ich war überrascht und wusste nicht wie ich reagieren sollte, also nuschelte ich nur „Tut mir Leid" und wollte gerade gehen als sie anfing zu schluchzen. Ich blieb stehen und ihr rollte eine Träne über die Wange. Ich wischte sie mit meiner Hand weg und ging um die Couch herum um mich neben sie zu setzen. Sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und weinte leise vor sich hin. „Was habe ich denn falsch gemacht, das er mich nicht mehr will?" flüsterte sie schon fast. „Er verdient dich nicht, es ist nicht deine Schuld". Ich legte einen Arm um sie und gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. So saßen wir eine ganze Weile nur da, sie in meinen Armen, ängstlich, traurig und verlassen. Nach ungefähr 15 Minuten richtete sie sich langsam auf.„Wir sollten schlafen gehen",sagte ich „Morgen wird ein anstrengender Tag". Sie nickte nur und wir gingen zusammen hoch. Unsere Wege sollten sich gerade trennen da blieb sie stehen und fasste mich am Handgelenk. „Danke"flüsterte sie und ich nahm sie zum Abschied noch einmal in den Arm.

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