Kapitel 10

25 10 0
                                    

Am Tag nach der Beerdigung hatte ich zuhause bleiben dürfen, wofür ich sehr dankbar war. Ich hatte die meiste zeit damit verbracht aus dem Fenster zu starren und über mich und Mein Leben nachzugrübeln. Irgendetwas war passiert, Manchmal fühlte sich mein Umfeld so Real an aber auf eine andere Weise. Und manchmal hatte ich das Gefühl zu ahnen was als nächstes passieren würde, es war als würde man mir einen Blick gewähren in die Zukunft. Ich erschrak über mich bemerkte ich doch wie bekloppt sich das anhörte. Aber auf der anderen Seite es war so real so wirklich. Mein Blick viel wieder auf das Bild mit dem Zerbrochenen scheibe das Bild meiner Eltern und mir.
Ich klappte das Buch zu, in dem Ich nur halbherzig geblättert hatte und Ging ins Erdgeschoss. Ich rief kurz nach meiner Tante doch erhielt keine Antwort, dafür fand ich eine Notiz.

Hey Emy,
bin kurz bei einer Freundin und danach einkaufen.
Bis später hab dich lieb!

Dabey

Trotz das es sich komisch anfühlte alleine im Haus zu stehen und ich mich etwas verloren und einsam fühlte, freute ich mich für meine Tante, dass sie etwas für sich Machte. Es würde ihr bestimmt gut tun mit einer Freundin über sich zu reden. Sie hatte sich seitdem sie mich im Krankenhaus besucht hatte, ständig in irgendwelche Arbeit gestürzt. Sie hatte nicht einmal aufgehört zu arbeiten und parallel die Beerdigung organisiert. Das war vermutlich ihre Art mit dem Schmerz, um zu gehen. Mir war aber auch klar, dass sie den Schmerz nicht ewig alleine würde tragen können, ohne dass die Trauer sie auffraß. Jeder Mensch braucht einen anderen im Leben, egal wie unabhängig wir sein wollen. Niemand kann für immer alleine sein oder alleine funktionieren. Deswegen ist es so wichtig, dass wir einander helfen und zuhören. Ohne Menschlichkeit ist unser dar sein nicht Lebens wert, ohne Mitgefühl und Freundschaft kann keiner auf ewig überleben. Ist es doch das Gefühl was uns von den Tieren unterscheidet, die Menschlichkeit, die uns erst ausmacht. Obwohl wenn ich an heute Nacht dachte? Dieser wolf hatte mehr Vertrautheit, Güte und Toleranz ausgestrahlt als der man in meinen Traum oder viele der Trauergäste, die meine Eltern nur aus der Arbeit kannten. Zum zweiten Mal an diesem Tag erschrak ich über meine Gedanken. Meine Mutter die viel gelesen hatte wäre bestimmt stolz auf mich, dachte ich lächelnd bei mir. Sie hätte sich als Bibliothekarin darüber gefreut dass ich mich für so philosophische Themen interessierte und darüber nachdachte. Mein Vater vermutlich auch, auch wenn er als Informatiker immer einen nüchterneren blick auf die Welt hatte. Aber trotzdem beide hatten sich für Bücher und Literatur interessiert und auch öfter mal darüber diskutiert. Andere Themen wie Politik oder Fußball waren dagegen ehr seltener zur Sprache gekommen. Ich hatte den beiden meist nur zu gehört und mich irgendwann aus dem Gespräch ausgeklinkt. Jetzt würde ich alles dafür geben ihren Diskussionen zu zuhören.
Mein Blick schweifte über die Bücherwand im Wohnzimmer, die inzwischen überquoll. Dieser umstand war auch nicht besser geworden als wir die Bücher meiner Eltern dazugestellt hatten.
Mir war es wichtig diese Bücher in der Nähe zu haben waren sie doch für meine Eltern so wichtig gewesen. Die Stimme meiner Mutter hallte mir durch den Kopf „weißt du was das Schöne an Büchern ist? Jedes von ihnen erschafft seine eigene kleine Welt, in der man den Alltag vergessen kann. Sie bieten unendlich viel Raum für Gedanken und für Kreativität erschaffen kleinen Welten, in denen ich mich nur al zu gerne auch einmal verlaufe."
Während ich das so dachte, strichen meine Finger über die einbände und Buchdeckel. Mein Blick schweifte an den Büchern entlang und plötzlich bemerkte ich etwas Komisches. Ein Buch dessen einband ganz in grün war stand etwas hervor. Ein Lesezeichen markierte eine Seite, in Goldener Schreibschrift stand auf dem Buchrücken „Romeo und Julia". Dieses Buch hatte ich vorher noch nie gesehen. Es passte auch nicht zu den anderen, es wirkte älter. War es vielleicht das von meiner Tante? Mit den Augen suchte ich die regale ab und fand schließlich ihre Version. Sie stand oben links und da neben stand auch die Ausgabe, die ich schon bei meinen Eltern gesehen hatte. Woher kam dieses Buch? Ich gab mir einen Ruck und zog das buch aus dem Regal. Wie Als würde die Bücherwand mir danken, dass ich ihr etwas last abnahm, gab sie ein leichtes ächzen von sich und die Lücke füllte wurde von einem anderen buch das zur Seite kippte sofort wieder geschlossen.
Ich schlug das buch an der Stelle mit dem Lesezeichen auf. Jemand hatte mit einem Stift eine Stelle markiert. Dieses Buch stammte also definitiv nicht von meinen Eltern, meine Mutter hätte nie zugelassen das jemand etwas in die Bücher schrieb, da kam einfach die Bibliothekarin in ihr durch. Und auch Dabey würde ich das nicht zu trauen. Ich las den Satz und zuckte zusammen den dort stand:

What if What if NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt