Kapitel 8

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Langsam füllte sich der Friedhof und die Kapelle mit Menschen, ich sah meine Großeltern und sah wie meine Oma die Tränen herunterliefen. Es musste grausam sein seine Tochter so zu verlieren.
Kinder sollten nicht vor ihren Eltern sterben ging mir durch den Kopf. Die Eltern meines Vaters waren da. Alle Vier standen vorne und umarmten sich gegenseitig. Nach und nach wurden es immer mehr Menschen, die kahmen so das ich bald den Überblick verlor, um dem ganzen etwas zu entkommen setzte ich mich auf meinen Platz in der ersten Reihe und wartete auf den unvermeidlichen Anfang.
In der ersten Reihe saßen die direkten Verwandten wie ich, Dabey und meine Großeltern. Danach kamen die enge Bekannte und Freunde und in den hinteren Bänken Lose Bekannte und Arbeitskollegen meiner Eltern. Die Kirche füllte sich und irgendwie war ich froh, hatte ich doch sorgen gehab das es keinen interessieren würde und die Menschen lieber ihrem Alltag nachgingen, auf der anderen Seite hatte ich Angst vor dieser Menge an Menschen und Alle redeten sie Durcheinander, all die leise Gemurmelten Gespräches Fetzen flogen durch die Luft und sorgten bei mir für eine gewisse Überforderung. Endlich begann der Gottesdienst und es wurde ruhiger.
Eine Schöne Melodie erklang und spielte sanft und melancholisch zugleich, sie erfüllte den ganzen raum und zog mich in ihren Bann. Als sie endete ging der Pastor nach vorne und begann eine kleine predigt.
„Die Beerdigung von Menschen, die in so frühem alter so grausam aus dem Leben gerissen wurden, ist immer besonders traurig. Liebe Gemeinde wir haben uns heute hier versammelt, um den Tod von Markus und Lyli Scott zu Betrauern und ihrer zu gedenken. Mögen sie auf ewig in unseren Herzen weiterleben und ihren Geist uns weiter begleiten auf allen Wegen. So schmerzlich ihr Verlust auch für uns so tröstlich ist das Wissen darum das sie nun im Himmel zu beiden Seiten unsers Allmächtigen Vaters sind. Wir bitten dich o Herr erbarme dich dieser beiden treuen Seelen in dein reich auf und lindere unsere Schmerzen des Verlustes. Sei bei uns allen in dieser schwarzen stunde der Trauer und begleite uns durch diese schwere Zeit. Lass dein Licht hell erstrahlen für alle die nun im Dunkeln wandern und halte sie fest auf das sie sich in deinen Armen geborgen fühlen. Sei Vor allem bei Ihrer Tochter Emely und zeig ihr deine Liebe und gebe ihnen Geborgenheit. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen."

Er machte eine Pause und sah mich an. In Seinem Blick lag Mitgefühl und Trauer. Man konnte ihm ansehen das auch ihn das Ganze auf eine Gewisse Art Nahe zu gehen schien.
Dann Nichte er Dabey die Neben Mir saß kurz zu.
Sichtlich nervös stand sie auf und trat nach vorne an das Rednerpult.
Sie räusperte sich kurz und begann dann mit ihrer Rede, die sie auf einem Stück Papier geschrieben hatte. In den Letzten tagen hatte ich sie immer wieder darauf etwas kritzeln sehen. Immer wieder hatte sie erst etwas aufgeschrieben nur um es kurz darauf wieder umso energischer durchzustreichen. Nach einem Moment der sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlte trat sie nach vorne und begann.
„Liebe Familie, Freunde und Bekannte, es schmerzt heute sehr hier zu stehen, an diesem eigentlich so schönen Tag. Ich kann es selbst noch gar nicht glauben und auch nicht verstehen. So plötzlich kam das alles. Ich habe mich immer gut mit meiner Schwester verstanden, wir haben als Kinder immer viel Blödsinn zusammen gemacht. Wir waren bestimmt nicht immer einfach zusammen.", an dieser Stelle schmunzelte sie und ich konnte sehen, wie auch ihre Eltern schmunzelten und nickten genauso wie viele andere. Als sie weitersprach wandet ich den Kopf wieder nach vorne „Sie war so voller toller Ideen und So voller Liebe und Fürsorge für ihre Mitmenschen. Sie hat sofort gemerkt, wenn es mir nicht gut ging mich getröstet nur um mich im nächsten Moment zum Lachen zu bringen. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern als sie Markus kennen gelernt hat den ganzen Abend hatte sie von nichts anderem mehr geredet. Ich habe sie noch nie so fröhlich gesehen wie an dem Tag als Markus ihr den Antrag gemacht hatte. Obwohl einmal noch das war, kurz nach ihrer Hochzeit als sie mir erzählte, dass sie ein Schwanger wäre und ein Kind bekommen würde. Dich Emy!", dabei schaute sie mich an und nicht nur sie, sondern gefühlt ALLE, was mir etwas unangenehm war. Die Blicke richteten sich wieder zum Rednerpult als Dabey weitersprach. „Die beiden Waren so glücklich zusammen.", sie machte eine Pause nur um dann mit leicht erhobener Stimme wieder neu anzusetzen. "Es heißt man soll nicht probieren ewig zu leben, sondern etwas schaffen das ewig lebt. Das ist die Ware Form der Unsterblichkeit. In meinem Herzen werden die beiden weiterleben und das Gibt mir kraft. Ich wünschte mich in diese unbeschwerte zeit der Kindheit zurück und doch bin ich dankbar für jeden Augenblick den ich mit den Beiden Hatte.

Auch wenn mir nichts kann, wiederbringen jene Zeit,
wo auf den Gräsern und den Blumen lag der Glanz der Herrlichkeit,
so wollen wir vergessen jetzt die Kümmernis
und finden eher Kraft in dem, was bleibt und ist."
, sprach sie und drehte sich zu den Särgen.

Ich vermisse euch!", hauchte sie tonlos fast flüsternd.

Dan Nahm sie ihren Zettel und setzte sich wieder hin. Ich war tief gerührt von Ihren worten und ich konnte sehen das es den anderen Anwesenden genau so ging.

Drei Frauen ganz in weiß gekleidet drahten nun nach vorne und stellten sich auf. Die Mittlere hob ihre Stimme an und begann zu singen „Amazing grace, how sweet the sound,". Dan setzten die andern Beiden ein. Dann das Klavier was zuvor schon die schöne Melodie erzeugte und eine Geige. Drei Herren im Schottenrock und mit Dudelsack traten von der Seite hinter die Sängerinnen und Begleiteten den Letzten teil. Ich musste lächeln wurde mir doch erst jetzt die Bedeutung meines Familiennamens bewusst. Die Musik verschmolz zu einem Wunderschönen Klang bis zum Schluss. Die Letzten Zeilen wurden wieder alleine von der Stimme der Mittleren Sängerin gesungen. „But God, who call'd me here below, Will be forever mine."

Die Musiker traten wieder an die Seite und an ihrer stelle traten mehrere In schwarz gekleidete Männer. Sie traten zu beiden Seiten der Särge warteten noch einen Moment und hoben sie dann auf ihre schultern um dem Pfarrer der voran schritt zu folgen. Langsam setzte die Prozession sich in Gang. Dabey legte mir die Hand auf den rücken und ich verstand wir sollten folgen. Nach uns reihten sich reihe für reihe der Rest der Trauer gemeinde ein.

Als ich nach vorne blickte konnte ich die Grabstelle sehen. Man hatte direkt nebeneinander zwei gruben ausgehoben und Holz Balken drübergelegt, Auf die die Särge nun gestellt wurden.
Dahinter stand der Grabstein eine wunderschöne Engelstatue aus Marmor mit ausgebreiteten Flügeln und in den Himmel gehobenen armen, die auf einem Podest stand. Links und rechts von ihm waren jeweils zwei ebenfalls Marmorne Platten mit Namen, Geburts und sterbe Daten meiner Eltern. und der Inschrift „In Ewiger Liebe vereint".
Der Pastor sprach irgendetwas, doch das bekam ich nur noch am Rande mit. Meine Volle Aufmerksamkeit lag auf den Beiden Hölzernen Särgen die man dort auf gebart hatte. Schließlich auf ein Zeichenhin wurden die Särge gleichzeitig angehoben und die Balken herausgezogen. An jeweils zwei seilen hängend wurden die Hölzernen Kisten, in die gruben herabgelassen. Innerlich zerbrach ich waren es doch meine Eltern die dort Lagen. Ich suchte nach einem Taschentuch fand aber nur das was mir der Pastor gegeben hatte, also wischte ich mir damit die tränen weg. Dabey legte einen arm um mich und drückte mich an sie. Johanna die sich neben mich gestellt hatte nahm nun ebenfalls meine Hand und drückte diese kurz. Dankbar lächelte ich ihr zu und sie lächelte zurück. Es tat gut meine Freundinnen an meiner Seite zu wissen und in diesem Moment sie auch zu spüren. Schließlich waren die Särge am Boden angekommen. Die Seile wurden in die Grube fallen gelassen und die Sargträger traten zurück und stellten sich an die Seite.

Ich atmete tief durch löste meine Hand von Johanna und trat mit zwei roten Rosen an die grab Stätte meiner Eltern. Für einen Moment traute sich niemand auch nur einen mucks zu machen alle hielten den Atem an. Ich die Tochter stand am Grab meiner Eltern, Erinnerungen kamen in mir auf, Erinnerungen an meine Eltern. Doch da war noch etwas anderes die Worte von Samantha gingen mir durch den Kopf. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Ein fremd verschulden kann nicht ausgeschlossen werden. Ganz leise so das nur ich es hören konnte murmelte ich, „Ich werde die Wahrheit herausfinden, wohin sie mich auch führen mag. Ich werde herausfinden was euch angetan wurde. Versprochen." Etwas lauter murmelte ich dann „Ich liebe euch Mum und Dad!". Als ich das sagte glaubte ich hinter mir ein Schluchzen zu hören. Dann Warf ich jeweils eine Der Beiden Blutroten Rosen in das Grab meiner Toten Eltern. Ich trat an die Seite und blieb zwei schritte neben dem Grab stehen. Dabey trat nun vor auch sie hielt einen Moment inne trat dann zu mir umarmte mich und stellte sich dann neben mich. Nach und nach traten nun einer nach dem Anderen vor und hielten kurz am Grab inne, um dann ihr Beileid zu bekunden und sich etwas abseits hinzustellen.
Als schließlich der letzte sein Beileid bekundet hatte traten die grab Helfer vor diesmal aber etwas unsicher, sie schauten mich an und ich nickte. Darauf hin begannen sie das Grab zuzuschaufeln. Mit Jeder Schaufel erde, die auf die Särge prasselte, fühlten sich meine Eltern entfernter an. Mit jeder Schaufel wurde es Endgültiger und Finaler. Ich Begriff meine Elter Waren tot! Unwiederbringlich und für immer Tot und nichts würde sie zurückbringen.

What if What if NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt