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GegenwartIch hielt mir die Hand gegen die Stirn und blickte auf den Boden. Kurz danach rieb ich mir mit beiden Händen durchs Gesicht und schaute zu Levi, der wie eben noch völlig ruhig auf dem Stuhl saß und er mich ansah. Auf seine vorherige Aussage hatte ich bisher nichts erwidert, jedoch schien er zu warten, bis ich es tat. Aber mir fiel darauf nichts ein, ich konnte dagegen nichts sagen - eben, weil er Recht hatte. Er zwang mich nicht, diesen Vertrag zu unterschreiben, er hat mir alles erklärt, was ich wissen wollte. Als ich achtzehn war, dachte ich nicht weiter darüber nach, zwischen den Zeilen zu lesen und unterzeichnete einfach. Ich nahm es hin und war sogar recht gespannt auf meine Zukunft.
Es war allerdings keine Lüge, das, was Levi vor mir verschwieg. Hinter der freundlichen und gerechten Fassade, die er stets nach außen trug, war da noch die gerissene und hinterlistige Wirklichkeit. Ich achtete nicht darauf, weil er mir ständig etwas neues zeigte, wir reisten um die Welt und er gab mir das, was ich wollte. Damals wusste ich nichts über die Liebe, also suchte ich auch nicht nach ihr. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen und es akzeptieren und ausleben, wenn ich wusste, dass sie da wäre. Vor vier Jahren, wo Levi mir so vieles gab, dachte ich, er sei es. Mir war egal, dass er ein Mann war; dass ich schwul war, wusste ich bereits seit der Mittelschule und hatte bisher auch keine Probleme damit.
Und wenn ich jetzt so darüber nachdachte, konnte ich nicht anders als daran zu denken, dass wir auch schöne Momente hatten. Einmal lagen wir bis spät nachts am Strand und haben die Sonne beim Untergehen beobachtet, mit einem Glas Wein in der Hand und leisen Klängen eines Klavierstücks im Hintergrund - es war wundervoll. Selbst jetzt, nach den paar Jahren und dem, was zwischen uns passierte, erinnerte ich mich gerne an solche Momente. Es waren allerdings Kleinigkeiten in unserer Beziehung, da uns ständig etwas anderes einfiel, wie wir unseren Alltag spannender und schöner machen konnten, neben der ganzen Bürokratie, die Levi dank seiner vielen Casinos und Unternehmen erledigen musste. Ich unterstützte ihn gerne dabei, auch wenn ich davon nicht viel verstand. Heute konnte ich mir gut vorstellen, dass er das ganze letzte Jahr über Hanji dazu verdonnerte. Sie war zwar recht chaotisch, aber wenn sie einmal dran war, konnte man sie nicht mehr aufhalten. Sie liebte es, den Schwarzhaarigen damit aufzuziehen, dass er mich mit kleinen Kleinigkeiten wie eine Umarmung oder einen Kuss auf die Stirn beschenkte, da sie wohl vorher niemals solch eine Seite von ihm sah. Das war einer der Gründe, warum ich glaubte, Levi wäre mein Seelenverwandter. Aber Seelenverwandte nutzten einen nicht zu seinem eigenen Vorteil aus und logen einen an.
„Warum lächelst du? An was denkst du?", drang seine tiefe Stimme zu mir durch. Aus den Gedanken gezogen blinzelte ich verwirrt. Anscheinend starrte ich ihn die ganze Zeit an, wie unangenehm. Doch schon im nächsten Moment wich diese schöne Erinnerung wieder aus meinem Kopf und ich wurde in die Realität zurückgezogen, rümpfte die Nase, blickte aber dennoch traurig drein. Ich konnte noch nie meine Gefühle verstecken, nicht gegenüber ihn. Er allerdings wusste sich nicht auszudrücken, weshalb ich oftmals raten musste, was in ihm vorging. So auch jetzt; ich wusste, dass er sich schuldig fühlte und mich zurückhaben wollte. „Ich dachte an den Abend am Strand, als wir die Sonne beobachtet haben", murmelte ich. Etwas blitzte in seinen Augen auf, er schien sich auch daran zu erinnern. „Ich weiß noch genau, wie sehr deine Augen an der Sonne klebten, bis sie hinter dem Riff verschwand. Du wolltest an dem Abend gar nicht mehr weg, aber ich musste dich zwingen, sonst wärst du wohl noch erfroren", lief es über seine Lippen mit einem sachten Lächeln. „Ich habe es geliebt, das stimmt. Ich fand es aufregend, wie wir durch die Weltgeschichte gereist sind. All die verschiedenen Menschen, die verschiedenen Kulturen, die verschiedenen Länder. Ich habe gesagt, wohin ich wollte, und du hast uns einen Flug besorgt, sind keinen Tag später auf den Weg dahin gewesen." – „Ja... Immerhin wollte ich, dass du glücklich bist."
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Mister Ace of Spades [Ereri Shortstory]
FanfictionIch habe mich mitreißen lassen, dachte, es wäre alles echt. Ich folgte diesem Mann, weil ich glaubte, er könnte mir das sein, was ich wollte. Er zeigte mir das, was ich mir unter dem Wort "Leben" vorstellte, wenn nicht sogar mehr. Mit 18 habe ich d...