London 1844
Das Licht mehrerer Lampen erhellte die Höhle, als eine Gruppe Männer sie ehrfürchtig
durchschritt. Ihr Anführer hatte die Augen zusammengekniffen. Er war noch immer nicht an den
dunklen Untergrund von London gewöhnt.Keiner der Männer wagte es ein Wort zu sagen, zu sehr fürchteten sie die Aura, die von diesem Ort
ausging. Nur ihre Schritte und ab und zu ein leises 'plitsch' eines Tropfens durchbrach die Stille der Höhle.Doch wenn seine Vermutung richtig war, musste es hier sein.
George konnte es förmlich fühlen. Er konnte sich nicht irren. Nicht schon wieder. Sie hatten bereits
einige Fehlschläge einstecken müssen und gute Männer hatten ihr Leben verloren, um zu
ermöglichen das sie nun hier waren – in der Höhle, dem Artefakt so nahe wie noch nie.Die Schritte der Truppe hallten an den Wänden nach, als sich vor ihnen die Höhle in einen Saal
verwandelte. Mit verschiedenen Symbolen verzierte Säulen ragten mehrere Meter empor und die Aura, die
George wahrgenommen hatte schien ihn nun fast zu ersticken.„Ist es das?", fragte einer von Georges Gefolgsleuten. Henry war neben ihn getreten, während er sich
in dem großen Raum umgeschaut hatte.
„Ja, das ist es.", bestätigte George. Beide wagten es lediglich zu flüstern.Sie gingen weiter in die Mitte des Raumes, wo sich ein steinernes Grab befand. Es war durch die
Jahre mit Staub bedeckt, doch man konnte die Verzierungen des Grabes erkennen.
Vorsichtig legte der Anführer eine Hand auf den Sarg vor ihm und wischte den Staub der Jahre weg.
Zum Vorschein kam ein Name, den jeder auf dieser Expedition kannte – Henry VIII.
Aus der Dunkelheit beobachtete ein Mann die sechs Eindringlinge. Er kauerte auf einem Vorsprung
über ihnen. Auch er hatte das Artefakt gesucht, war jedoch auf einem anderen Weg
hereingekommen und so von den Männern unbemerkt geblieben.Die braunen Augen des Beobachters glitten zu dem Anführer der Truppe. Seine Gesichtszüge
verhärteten sich merklich. Er bewegte seinen kleinen Finger und betätigte den Mechanismus seines
tödlichen Handschuhs. Mit einem leisen 'klick'.Er hockte oben in der Dunkelheit und wartete auf den richtigen Moment. Wie ein Raubtier, das seine
Beute beobachtete.
„Öffnet das Grab! Da drin muss es sein!", befahl George in rauem Ton. Seine Männer setzten sich
in Bewegung und hievten den schweren Deckel des steinernen Sarges herunter.Ein Skelett lag darin, umgeben von allerlei Schätzen. Doch diese interessierten den Dunkelhaarigen
nicht im Geringsten. Hier lag schließlich etwas von wesentlich höhrem Wert. Etwas, das vermutlich
Frieden für alle bringen konnte.In der Hand hielt das Skelett eine Kugel und diverse Ringe zierten die Knochenhände.
George beugte sich über den Sarg und nahm die Kugel in die Hand. Sie war schwer und nicht wie
der Rest der Schätze aus Gold, auch wenn es äußerlich den Eindruck erweckte. Dies war ein
anderes, unbekanntes Material.Ein jäher Aufschrei einer seiner Männer ließ den Anführer herumdrehen.
Ein Mann mit Kapuze war über ihn gebeugt – ein Assassine.
Als der Assassine aufstand, konnte George sehen, wen er umgebracht hatte – Henry.
Wut ballte sich in dem Templer auf. „Tötet den Assassinen!", schrie er und seine Gefolgsleute
stürzten sich auf ihn.Sie hatten jedoch nicht mit seiner Gewandtheit gerechnet. Einer von ihnen versuchte den Assassinen
von hinten festzuhalten, was jedoch nur damit endete, dass er einen Ellenbogen in den Magen und
ein Messer in den Hals bekam, sodass dieser gurgelnd zu Boden ging und sich eine Blutlache unter
ihm bildete.Die Anderen drei zögerten zunächst. Sie wollten nicht das selbe Schicksal teilen. Aber sie wussten
wie wichtig diese Mission war und das sie keine zweite Chance bekommen werden würden. Also
bewegten sie sich nun ebenfalls auf ihn zu.Ein kräftig gebauter Kerl mit Narbe am Auge hatte die Hand zur Faust geballt, welche nun mit
voller Wucht auf den Assassinen zubewegte. Doch die Faust traf ins Leere, wurde von der Hand des
Fremden gepackt und kraftvoll herumgedreht. Mit einem Knacken und einem Aufschrei des
Größeren war auch sein Schicksal besiegelt, als ihm ein Messer kraftvoll in die Brust gerammt
wurde.Die letzten Beiden Gefolgsleute sahen aneinander an und stürmten gemeinsam auf den Assassinen
zu. Einer von ihnen fiel stöhnen zu Boden, als sein Gegner ihm mit einem Tritt das Gleichgewicht
nahm, während der Andere daraufhin einen Haken mit der rechten Faust des Fremden an den
Kiefer bekam, der mit einem grässlichen Knacken brach.Der Assassine drehte sich um, zu dem Anführer, der sie Szene entsetzt mit angeschaut hatte.
„Jesse. Natürlich. Wer sonst?", sagte der Templer mit einem fast schon sanften Lächeln.
„Es tut mir leid, dass es so kommen musste.", antwortete Jesse. „Ich kann aber nicht zulassen, dass
du es mitnimmst.", sagte er bestimmt.
„Immer der aufrichtige Held, wie?", fragte George spöttisch. „Aber nicht dieses Mal. Das hier ist
das Ende." Blitzschnell zog er seinen Revolver, doch es war genau das worauf der Assassine
gewartet hatte.Ehe George abdrücken konnte, war Jesse bei ihm und seine Klinge bohrte sich in den unteren
Rippenkorb des Templers, dessen Augen sich geschockt weiteten. Die Kugel rollte ihm aus der
Hand und in das Dunkel des Raumes.Langsam ließ Jesse den Mann zu Boden gleiten, hielt ihn noch im Arm während langsam das Blut
aus dem Mund und der Nase des Templers floss. „Es tut mir leid, Bruder.", murmelte der Assassine
und schluckte. Er nahm ein weißes Tuch aus seiner Tasche und tauchte es in das Blut des Toten.
Er ließ den Leichnam nun vollends zu Boden sinken und stand schwerfällig auf. Er nahm die Kugel
an sich und steckte sie ein. Jeder Schritt, den er tat schien schwerer als der vorherige.
Am Ausgang angekommen sank er auf die Knie und fing an zu schluchzen.---------------------------
Autors note:
Hoffe euch gefällt dieser kleine Prolog. Ist nicht meine erste FF die ich in meinem Leben schreibe, aber die erste AC Fanfikion, basierend auf einem RP das ich gerade schreibe. Über ein wenig Feedback freue ich mich immer :)
Bis dahin: Nothing is true, everything is permitted ;)
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To safe London (Assassin's Creed Fanfiktion)
AdventureLondon 1868: Nathan Carter und Alex Brook sind Assassinen und beste Freunde. Der Eine ein Erfinder, die Andere geprägt von ihrer Zeit auf der Straße. Beide wurden früh bei den Assassinen aufgenommen und haben es weit gebracht. Doch schon bald wird i...