Kapitel 1 - Die Ankunft

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Yin
Mein Kopf dröhnte. Meine Kehle schnürte sich zu und ich bekam keine Luft mehr.
Alles um mich herum war dunkel und ich hatte das Gefühl in einer seltsamen schwarzen Masse zu ertrinken. Mir wurde schwindelig und ich riss die Augen auf.

Gleißend helles Licht fiel auf mein Gesicht. Ich sah mich um. Ich lag an einer Küste, auf dem Sand. Vor mir erstreckte sich das Meer bis zum Horizont. Um die Küste herum waren hohe Felsen.

Krampfhaft versuchte ich mich daran zu erinnern was passiert war oder woher ich überhaupt kam. Nichts. Ich wusste nichts. Nicht einmal meinen Namen.

Ich rappelte mich vorsichtig auf und beschloss in Richtung Wald zu gehen, der hinter mir lag. Vielleicht gab es dort
irgend jemanden, der mir sagen konnte, wo oder vielleicht auch wer ich war oder wenigstens ein wenig Trinkwasser. Allein bei dem Gedanken an das frische, kühle Getränk, fühlte sich meine Kehle noch rauer an als zuvor und ich begann zu husten. Ich spuckte einen Schwall Blut auf den Boden. Scheiße. Meine Begierde nach Wasser wurde stärker.

Da vernahm ich ein Geräusch und als ich ein paar Meter weiter lief, entdeckte ich einen kleinen Wasserfall, der in einen Teich mündete, direkt vor mir. Ich schöpfte ein wenig Wasser und trank es in gierigen Schlucken. Dann atmete ich erleichtert auf.

Jeder Schritt tat mir weh, doch ich musste weiterlaufen. Irgendwo in der Nähe musste es doch wenigstens den Ansatz einer Zivilisation geben.

Ich atmete schwer, als ich mich das letzte Stück auf den Felsen hinaufzog auf den ich geklettert war.

Tatsächlich sah ich eine Art rundes Holzhaus und zwei Fackeln rechts und links vor dem Eingang. Es gab keine Tür oder sonstiges, also trat ich einfach ein. Das Gebäude war leer, bis auf eine Holzkiste in der Ecke des Raumes. Darin fand ich ein Apfel und ein Schwert.

Den Apfel nahm ich und verstaute ihn in meiner Tasche. Das Schwert hätte ich wieder zurück gelegt, wäre ich nicht in dem Moment von einer seltsam aussehenden Kreatur angegriffen worden.

Es bohrte seine Krallen in meine Haut und rang mich zu Boden. Ein weiteres fast identisch aussehendes Vieh kam hinzu und war dabei mir die Hand abzuhacken.

Wild trat ich um mich und glücklicher Weise bekam ich
das Schwert zu fassen, welches mir vor Schreck aus der Hand und auf den Boden gefallen war.
Ohne groß darüber nachzudenken hieb ich mit dem Schwert nach der Kreatur über mir.

Ich schloss die Augen und als ich sie wieder öffnete lag der Kopf des Biests neben seinem zusammengesacktem Körper auf dem Boden.

Geschockt starrte ich die Leiche an. Ich hatte es wirklich ermordet. Das andere hatte die Flucht ergriffen und nun saß ich alleine in einer Holzhütte, vor mir die Leiche eines seltsamen Monsters.

Alec
,,Hallo Herr Alec. Wie geht es ihnen, was wollen sie heute frühstücken?" , fragte Linn, die Haushälterin des Weinguts, indem ich zurzeit wohnte.

,,Ich werde in der Stadt essen. Danke Linn" , antwortete ich und mache mich auf den Weg. Um diese Zeit wimmelte es nur so von Monstern wie Basilisken oder Schatzräubern in der Schlucht, die ich durchqueren musste um in die Stadt zu gelangen. Besser ich machte sie alle fertig, bevor sie noch einen Händler überfielen.

Yin
Nachdem ich meinen Weg fortgesetzt hatte, kam ich an einem weiteren See an, in dessen Mitte eine Statue stand. Ich schwamm zu ihr um sie zu begutachten. Vielleicht würde ich so ein paar Informationen über meinen Standort erhalten können.

Die Statue erinnerte an eine Art Engel. Ich sah sie ehrfürchtig an. Irgendwie wirkte sie so... mächtig. Doch auch in ihrer Umgebung sah ich nichts, was mir weiterhalf. Also musste ich meinen Weg fortsetzen.

City of 7 WindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt