City of 7 Winds

Kapitel 4 - Prüfung

Vor ca. 200 Jahren

die 7 Götter von Anemoi zu vernichten hat höchste Priorität. Ich will sie leiden sehen. Ich will, dass sie blutüberströmt um Gnade winseln und mich anbetteln, sie zu töten um dem Leiden ein Ende zu bereiten.

Der Mann legte seine Feder zur Seite, nachdem er sie mit einem Tuch gesäubert hatte. Schwarze Tinte klebte an seinen knochigen Fingern. Er war alt geworden. Noch. Bald würde er neue Macht erhalten. Genug um die Götter zu vernichten, so hoffte er. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Regentropfen liefen in kleinen Rinnsalen die Scheibe hinab und Blitze guckten über den Himmel. Er lächelte. Bald würde es soweit sein. Langsam machte er sich auf den Weg, die Treppe hinauf. Die hölzernen Stufen knarzten, als er einen Fuß vor den anderen setzte. Er öffnete die Tür von der Kajüte des Schiffes und stellte sich in den Regen. Der alte Mann schloss die Augen und drehte sein Gesicht in Richtung Himmel, sodass die Regentropfen sein Gesicht herabrannen wie Tränen. Tränen der Freude. Er lehnte sich gegen die Reeling und richtete den Blick auf den Horizont. Er strich sie über die nassen Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte. Längst waren sie grau geworden. „Du willst also immer noch nicht aufgeben?" , ertönte plötzlich eine Stimme und der Alte fuhr herum. Eine Frau stand dort. Schön wie eine Göttin, welche sie auch war. Aura. Die Göttin der Winde. Eine der Götter, die er nur zu gerne vernichten wollte. „Wo sind die anderen?" , wollte der Mann wissen, doch die Göttin lachte nur. „Als ob ich für dich Verstärkung brauche!" Mit diesen Worten stieß sie ihm ihr Schwert in die Brust. Er röchelte, als sich ein furchtbarer Schmerz in ihm breitmachte. Alles um ihn herum wurde schwarz. War er tot? Nein. Ein Zucken durchfuhr ihn und er spürte Energie, Stärke und Macht. Er grinste, als er die Augen aufschlug und das Schwert aus seinem Herzen zog. „Immer im Richtigen Moment." , murmelte er, als seine Falten begannen zu verschwinden und seine Haare wieder Farbe annahmen. Er stieß ein grausames Lachen aus. Dann befahl er dem Wind ihn zu Aura zu schicken. Nun würde er sie endlich vernichten können.

Gegenwart
Yin
Ich sollte Teil von was bitte werden? Einer Gruppe von Unbekannten bewaffneten Menschen? Ja klar. Ganz sicher nicht! Andererseits... vielleicht konnten sie mir helfen, herauszufinden, was mit mir passiert war. Ich fragte mich ob Alec den anderen hier gesagt hatte, dass ich mich an nichts erinnern konnte.

„Also? Nimmst du unser Angebot an?" , fragte ein grünhaariger Junge, der ein paar Meter hinter Jane stand.

Diese sah mich flehend an. So wie es aussah, waren diese Kämpfer- warum auch immer- auf meine Hilfe angewiesen. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Alle sahen mich gespannt an. Sie waren so verschieden und doch gehörten sie zu einer Gruppe und vertrauten einander.

,,Ja." , sagte ich also.

„Es gibt nur ein Problem..." , ergriff ein Mädchen mit Pastell lila Haar das Wort. „Du musst noch die Prüfung schaffen."

Eine Prüfung? Das konnte interessant werden. Aber warum war das ein Problem.

„Nunja..." Sie schien sich sichtlich unwohl in ihrer Rolle der Überbringerin von schlechten Nachrichten zu fühlen. „Es sind schon viele dabei gestorben." verlegen sah sie zu Boden.

Oh. Ich wurde also einer Gefahr ausgesetzt. Aber was hatte ich schon zu verlieren? Richtig. Nichts. Aus diesem Grund beschloss ich bei meiner Zusage zu bleiben. Sie alle waren unglaublich erleichtert, aus welchem Grund auch immer. Also machten wir uns auf den Weg zu einer Ruine, in der diese Prüfung stattfinden sollte.

Mittlerweile hatte ich die Namen meiner zukünftigen Truppenmitgliedern kennengelernt. Das heißt... vorausgesetzt ich würde nicht sterben. Jane, Alec und Leora hatte ich ja bereits gekannt. Außer diesen dreien gab es noch Nevio, einen grünhaarigen jungen, mit ebenso grünen Augen. Er stammte von irgendeiner Art Elfen ab, falls man dem Glauben schenkte. Nevios bester Freund schien Ash zu sein. Dieser hatte hellbraunes Haar und ein blaues sowie ein braunes Auge. Er war angeblich der beste Bogenschütze in ganz Anemoi. Außer diesen beiden gab es noch Callan, der scheinbar eine gute Beziehung zu Jane hatte, jedoch nicht ganz so gute zu Alec. Er hatte Schwarzes, kurzes Haar und führte ein Zweihänderschwert im Kampf. Und dann war da noch das Mädchen mit den Gold glänzenden Augen und den Pastell lilanen Haaren. Lou war ihr Name. Sie trug ein rotes Kleid, über welches sie eine Rüstung gezogen hatte.
Ob ich so eins auch tragen würde?
Ich wurde wieder in die Realität zurückgeholt, als sich das Tor vor mir öffnete und ich alleine die Ruine betrat.

Lou
Ich war mir nicht sicher gewesen, ob sie sich wirklich trauen würde, die Prüfung abzulegen, doch dieses Mädchen war wirklich mutig.

„Interesse?", fragte eine Stimme und ich fuhr herum. Callan.

Ich verdrehte die Augen. „Ich stehe nicht auf das gleiche Geschlecht." , erwiderte ich, wie ich es schon so oft getan hatte.

Doch Callan schien der Überzeugung zu sein, dass dies nicht der Fall war.
„Was ist mit Leora? Ich finde ihr zwei würdet wirklich gut zusammen passen." , fuhr der Junge unbeirrt fort.

Puh, der war wirklich anstrengend.

Jane
Wir alle standen auf der Erhebung über der Ruine, von wo wir ab und zu einen Blick auf Yin erhaschen konnten. Ich musste zugeben, dass das Mädchen mir ein wenig Angst machte. Sie war wirklich sehr stark. Innerhalb von Sekunden war sie schon durch drei der sieben Räume gekommen und hatte alle, der dort drinnen lebenden Monstern vernichtet. Es waren höchstens Monster der ersten Stufe, das würde jedoch noch gesteigert werden. Außerdem hatte das Mädchen kaum Kampferfahrung, wenn man ihrer Geschichte Glauben schenkte. Gespannt sah ich zu, wie sie sich weiter vorkämpfte.

Alec
Der Geruch von Blut stieg mir in die Nase, während Yin immer mehr Monster tötete. Sie war gut. Sie war wirklich gut. Fast so gut wie Jane, unsere Anführerin, würde ich sagen. Wie wohl ein Duell zwischen den Beiden aussehen würde? Mh... soweit sollte es nicht kommen.

Callan
Ich schnaubte. Ich konnte dieses Mädchen nicht ausstehen. Irgendetwas an ihr war seltsam und ich wollte nicht, dass irgendjemand neues unserer Gruppe beitrat. Warum brauchten wir sie überhaupt?

Leora
Ich musste ehrlich sagen, dass ich mir Sorgen um die Neue machte. Die Räume wurden immer schwieriger, sodass sie Mittlerweile schon viele Wunden abbekommen hatte. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten können. Bis Raum fünf war sie gekommen. Noch zwei Räume und sie hätte es geschafft. Doch der letzte ihrer Gegner war ebenfalls der gefährlichste. Ich hoffte, dass ich sie rechtzeitig heilen können würde, falls sie schlimme oder tödliche Verletzungen erhalten sollte. Sie war wirklich Gold wert für unser Team. Das merkte ich dort schon.

Ash
Ich war nicht wirklich an den Kämpfen interessiert. Entweder sie würde gewinnen oder eben sterben. Aus diesem Grund ließ ich mich auf einen Stein fallen und begann meine Pfeile zu säubern, an denen teilweise noch Blut klebte.

Nevio
Ich warf einen Blick zu Ash hinüber. Genauso wie er war ich nicht wirklich am Geschehen interessiert. Ich beobachtete, wie er das Blut von den Pfeilen wischte und seinen Bogen neu spannte. Ich ließ mich neben den braunhaarigen fallen. Er lächelte mich kurz an, bevor er sich weiter in seine Arbeit vertiefte. Also begann ich ebenfalls meine Waffe zu polieren.

Yin
Ich seufzte. Es war als wollten die Räume dieser Ruine gar kein Ende nehmen. Ich hatte keine Ahnung gegen wie viele Monster ich gekämpft hatte. Viele waren es auf jeden Fall. Ich fühlte mich schwach und hoffte einfach, ich würde bald alle erledigt haben. Auf der nächsten Tür erkannte ich eine steinerne sieben. Der siebte Raum? War dies der letzte? Sieben Räume wie sieben Winde? Die Tür öffnete sich und ich blickte in die rot glühenden Augen einer Kreatur. Ein Fuchs. Ein überdimensionaler Fuchs, über dessen Rücken Flammen züngelten. Die Hitze stieg mir ins Gesicht und meine Augen begannen zu brennen. Ich griff ihn an, doch die Hitze lähmte mich. Ich sah eine riesige Pranke auf mich zu kommen. Ein fürchterlich stechender Schmerz. Mein Körper zitterte unkontrolliert, als ich in den Boden gedrückt wurde. Meine Rippen drohten unter dem Gewicht zu brechen und ich bekam keine Luft mehr. Würde ich jetzt sterben? Ohne zu wissen wer ich war? Anscheinend schon.

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Heyy :D
Wir haben es ausnahmsweise geschafft das nächste Kapitel rechtzeitig online zu stellen...😌😅 Wir hoffen euch gefällt es und ihr hattet Spaß beim lesen.

Falls ihr noch irgendwelche Verbesserungsvorschläge oder Ideen für diese Geschichte habt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare :)

Ach und außerdem hoffen wir, dass es nicht verwirrend war, mit den ganzen „POVs"... es soll auch nicht so oft vorkommen, wir wollten nur, dass man alle Charaktere irgendwie ein wenig kennenlernen kann.