Ich starrte sie einfach nur fassungslos an, ich dachte wirklich, ich könnte ihr vertrauen. Und jetzt das! Ich war wie versteinert und ordnete die einzelnen Puzzleteile so zusammen, bis mir ein Licht aufging und Amanda auf mich zu kam.
„Will, bitte du musst mir.." weiter kam sie nicht, da ich es Satt hatte mir ihr Gelaber anzuhören, also packte ich sie am Handgelenk und sah ihr fest in die Augen
„Ich muss gar nichts, das einzige was du musst ist mir meine Frage zu beantworten, hast du mit diesem Max geschlafen?"
„Will, lass mich dir..." so langsam wurde ich unruhig, wenn sie mir nicht gleich eine Antwort gibt, kann ich für nichts mehr garantieren.
„Hast du mit Max geschlafen, Ja oder Nein?" schrie ich sie an und es war mir indem Zeitpunkt ganz egal ob die Nachbarn uns hören würden. In dem Moment ging es nur um ihre Antwort.
„Nein!" gab sie von sich, doch an ihrer schrillen Stimme und die Tränen in ihren Augen, konnte ich genau ablesen, dass sie log.
Ich umfasste ihr Handgelenk noch fester, ich verabscheute die Leute die es wagen, ohne mit der Wimper zu zucken, mich ins Gesicht anzulügen. Ich verlor so langsam die Geduld, sie sollte mir endlich die Wahrheit erzählen!
„Sei ehrlich, du weisst, dass ich es hasse wenn man mich anlügt! Hast du mit Max geschlafen?"
Sie schluckte einmal kräftig und brach dann leise hervor: „Ja, aber es war nur ein Ausrutscher, es hatte nichts zu bedeuten! Ehrlich!"
Obwohl ich es mir schon denken konnte, traf es mich erneut mit voller Wucht. Es war wie ein Schlag in den Magen, nur noch heftiger. Ich lies sofort ihr Handgelenk fallen und drehte mich um, ich konnte ihr jetzt nicht ins Gesicht schauen, nicht nachdem sie mir dies verkündet hatte.
Ich atmete noch einmal tief aus und ein, bis ich mich schließlich doch zu ihr umdrehte und ihr einen eiskalten Blick zu warf. Ich war wie die Wut in Person.
Als Amanda dann die ersten Tränen kamen und es immer mehrere wurden, fing sie an zu schluchzen. Doch ich hatte nicht ansatzweise Mitleid mit ihr und als sie ihre Hand auf meine Wange tat, schob ich sie nur eiskalt weg. Ich wollte ihre Augen sehen, es war wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich in ihre grünen Augen sah, welche mich traurig ansahen.
„Warum?" Mehr brachte ich nicht heraus, ich schrie sie auch nicht mehr an, denn ich war nicht mehr wütend oder sauer, ich war einfach irgendwie ... traurig. Das mit Amanda und mir war nicht die perfekteste Beziehung, doch wir waren glücklich, ich auf jedenfalls. Ich konnte einfach nicht verstehen warum sie es getan hatte.
„ Ich dachte du würdest sowieso nicht hier aufkreuzen, du bist seit du dort in der Tanzschule als Choreograf arbeitest viel distanzierter. Ich... Ich kann nichts dafür..., er hat mich ein wenig unter Druck gestellt, ich wollte dich nicht verletzen!"
„Ach so, also ist es meine Schuld, dass du mit diesem Max geschlafen hast? Ich hab es Satt mit dir Amanda, du gibst dem Alkohol die Schuld, als du mit Evan rum geknutscht hast und mir, dass du mit Max geschlafen hast? Du hast sie wohl nicht mehr alle!"
Mit diesen Worten stürmte ich zu Tür, der Zorn machte sich wieder in mir breit. Doch als meine Hand schon die Türklinke ergriff, blieb ich rückartig stehen und drehte mich nochmals zu ihr um. Ich sah die Person vor mir noch einmal genauer an, zwar war ihre Wimpertusche völlig verlaufen, trotzdem fand ich sie noch schön.
Ich ging auf sie zu und sie fing wieder an zu schluchzen. Ich wusste nicht so recht, ob ich sie einfach wieder in die Arme nehmen soll und alles einfach vergessen. Doch da fiel mir Evan plötzlich wieder ein und ab da wusste ich genau: Amanda würde sich nie ändern.
„Nur damit das klar ist, mit uns ist endgültig aus!" Ich sah ihr noch einmal mit voller Wut in die Augen und rannte aus dem Zimmer die Treppen hinunter.
Jetzt fing sie noch heftiger an zu schluchzen, sie folgte mir bis in den Flur rief sie mir hinterher: „Warte Will!"
„Nein Amanda, ich warte nicht mehr auf dich, mit wie vielen Jungs willst du denn noch rummachen bis ich gut genug bin? Fünf?"
Ich rannte zur Haustür und schlug sie heftig zu, ich warf mich auf den Wagensitz und drehte den Zündschlüssel an. So fuhr ich mit hundertachzig bis zur nächsten Studentenparty.
Ich war so aufgewühlt, dass ich mich irgendwo beruhigen musste, und womit funktionierte das besser als mit Alkohol. Schon einen Block vorher konnte man die Musik hören.
An der Haustür begrüsste mich mein alter Kumpel Dan: „ Hey, Will komm doch rein!" An seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er vielleicht ein, zwei Bier zu viel hatte. Aber was soll's.
Die Party war voll im Gange, die Leute drängelten sich alle auf die Tanzfläsche und im Wohnzimmer wurden Trinkspiele organisiert. Ich ging erstmals zu Bar, die etwas ruhiger war.
Der Typ hinter dem Tresen fragte, was ich denn haben möchte. „Irgendetwas mit viel Alkohol." Der Typ schob mir eine bläuliche Flüssigkeit entgegen. Ich schluckte sie herunter und bestellte mir noch drei solcher Drinks.
Danach musste ich zugeben, dass ich ein wenig beschwipst gewesen war, so glitt ich vom Barhocker ab und begab mich Richtung Wohnzimmer. Dort sah ich wie ein Pärchen sich küsste, ich dachte an Amanda und mich, wir hätten auch jetzt da stehen können. Doch so schnell der Gedanke kam, war er auch schon wieder weg.
Etwas anderes nahm meine Aufmerksamkeit, der kastanienbraune Wuchelkopf vom Jungen der gerade seine Zunge in den Hals vom Mädchen steckt.
Plötzlich ging mir ein Licht auf, natürlich, dieser Wuchelkopf gehörte zu Max, dem Max der von Amanda "Nachhilfe" bekommen hatte. In meinem leicht beschwipsten Zustand konnte ich nicht klar denken das Einzige was mir in dem Moment einfiel war: „Ich bring ihn um!"
Ich war noch wütender als vorhin, ich tippte ihm an die Schulter. Er drehte sich zu mir um und ich gab ihm einen Faustschlag ins Gesicht.
„Wie konntest du es nur wagen mit meiner Freundin zu schlafen und danach einfach noch mit einer anderen zu knutschen!"
Wir lagen auf dem Boden und schlugen uns gegenseitig, doch ich war eindeutig im Vorteil. Schnell bildete sich eine Menschenmenge um uns herum und schauten uns neugierig zu. Ich war blind vor Wut und schlug einfach nur drauflos und mein alkoholischer Zustand machte das Ganze auch nicht besser.
Irgendwann zerrten mich zwei Jungs von Max weg, wenn sie nicht wären hätte ich für nichts garantieren können. Als ich wieder auf zwei Beinen stand sah ich wieder in das Gesicht mit der verlaufenen Wimpertusche und den olivgrünen Augen, Amanda war sprachlos, sie flüsterte: „Wie konntest du nur!"
Sie kniete sich vor Max hin und nahm in den Arm: „Du hast ihn bewusstlos geschlagen!" Irgendeiner zog plötzlich an meinen Handgelenk durch die Menschenmenge auf die Strasse. Erst jetzt bemerkte ich, dass Evan mich rausgezogen hatte. Er drückte mich in einen Wagen und fuhr los. Auf der Fahrt sprachen wir kein Wort und als der Wagen an meinem Haus anhielt stieg ich ohne ein weiteres Wort aus.
Ich war einfach zu schwach um mich mit ihm zu unterhalten, doch würdigte ich sein Verhalten, da ich nicht hätte selbst fahren können.
Im Spiegel sah ich, das meine Lippen aufgeplatzt waren und ich eine Platzwunde an der Stirn hatte. Ich ging ohne grössere Bemühungen um meine Wunden ins Bett. Der heutige Abend war einfach zu viel.
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Heartdancing
RomanceIsabels größte Leidenschaft ist das Tanzen, doch kurz vor ihrem großen Auftritt macht ihr Tanzpatner Nathan mit irgend einem Will Cooper einen Austausch. So bekam sie einen neuen Tanzpartner, namens Evan, und Will Cooper wurde ihr als Choreograph vo...